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[Ag-umwelt] Fwd: Erläuterungen von Karsten Hinrichsen zum AKW-Zwischenfall Lingen
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- From: Hanns-Jörg Rohwedder <danebod AT arcor.de>
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- Subject: [Ag-umwelt] Fwd: Erläuterungen von Karsten Hinrichsen zum AKW-Zwischenfall Lingen
- Date: Sat, 04 Apr 2015 20:15:57 +0200
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- List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
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Betreff: Erläuterungen von Karsten Hinrichsen zum AKW-Zwischenfall
Lingen
Datum: Sat, 4 Apr 2015 19:37:08 +0200
Von: Claudia Baitinger <willy.baitinger AT t-online.de>
An: X-News <x1000-news AT listi.x1000malquer.de>
*Von:*antiAtom-Initiativen
[mailto:antiatom-initiativen-bounces AT lists.nadir.org] *Im Auftrag von
*Karsten Hinrichsen
*Gesendet:* Samstag, 4. April 2015 14:07
*An:* antiatom-initiativen AT lists.nadir.org
*Betreff:* Re: [antiAtom-Initiativen] AKW in Lingen nach Zwischenfall
abgeschaltet
Moin.
*Ich möchte Eure Aufmerksamkeit auf den von RWE und Niedersächsischem
Umweltministerium (und nachfolgend
von den Medien) verwendeten Satz:"Radioaktivität ist nicht ausgetreten"
lenken.*
Die betroffene Probenahmeleitung bindet an den Primärkreis an. Der
Primärkreis enthält das Wasser,
das den Reaktor kühlt und dessen Energie abtransportiert.
Je nach Betriebszustand und Nuklidfreisetzung aus (besonders defekten)
Brennstäben
wird das Kühlmittel im Primärkreis diskontinuierlich, mit einfacher oder
doppelter Reinigungsrate teilweise von den
Nukliden befreit.
Im Primärkreis befinden sich praktisch alle bei der Kernspaltung
gebildeten Nuklide: radioaktive Gase, Jodnuklide, kurzlebige
Aerosole (Feststoffe) und die langlebigen (also die mit langerer
Halbwertszeit) Aerosole. Nur als Beispiel: Pro Liter
befindet sich ca. 100.000 Bq Cs-137 (das sind immerhin 100 Tausend
radioaktive Zerfälle pro Sekunde) im Kühlwasser.
Im Primärkreislauf befinden sich ca. 300 Tonnen Kühlmittel, wovon bei z.
B. einfacher Reinigungsrate pro Stunde ca. 30 Tonnen
über Filter teilweise gereinigt werden.
Tritt nun Primärkühlmittel aus, enthält es radioaktive Stoffe. Welche
Menge freigestzt wird, hängt von der Größe des Lecks ab.
Die Suche des Lecks kann nicht erfolgen, wenn der Reaktor mit 100 %
Leistung läuft, weil die Strahlung zu hoch ist,
um dort zu arbeiten.
Auf alle Fälle sind also radioaktive Stoffe ausgetreten. Ob sie durch
die Filtersysteme so gut zurückgehalten wurden, das "praktisch"
nichts in die Umgebung gelangt ist, weiß der Betreiber (und auch die
Atomaufsicht, die die Messwerte bekannt geben sollte).
Von einer atomkritischen Aufsichtsbehörde erwarte ich, dass sie sich bei
einem solchen Störfall zumindest wie folgt äußert:
"Es ist Radioaktivität ausgetreten. Bisher ist der Behörde nicht
bekannt, wie viel Radioaktivität in die Umgebung freigesetzt wurde."
Schöne Ostern wünscht
Karsten Hinrichsen aus Brokdorf
Am 03.04.2015 um 20:25 schrieb Ellen:
03.04.2015 17:00 Uhr |
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/AKW-in-Lingen-nach-Zwischenfall-vom-Netz,akw262.html
AKW in Lingen nach Zwischenfall abgeschaltet
Zwischenfall im Atomkraftwerk Emsland in Lingen
<http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/AKW-Emsland-Restlaufzeit-bis-2022,kkwemsland101.html>:
In der Anlage haben Messgeräte wegen einer "Kleinstleckage" Alarm
geschlagen. Das teilten das niedersächsische Umweltministerium und
Betreiber RWE am Freitag mit. Demnach wurde das AKW "vorsorglich zur
Fehlersuche" vom Netz genommen und abgeschaltet. Radioaktivität sei
nicht ausgetreten. Wann der Reaktor wieder hochgefahren werden kann,
sei noch unklar.
RWE: Fehler im Primärkreis
Nach Angaben von RWE befindet sich die Leckage vermutlich an einer
sogenannten Probenahmeleitung des Primärkreises. "Mit der
Vorrichtung wird kontinuierlich der Borgehalt im Reaktorkühlmittel
überwacht", hieß es weiter. Die Raumüberwachung habe im betroffenen
Bereich des Kraftwerks eine "leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit"
angezeigt. Um die Ursache eindeutig klären zu können, müsse das
Kraftwerk abgeschaltet sein. RWE betonte darüber hinaus, dass noch
nicht feststehe, ob der Fall überhaupt meldepflichtig sei.
Umweltschützer fordern Schließung des Kraftwerks
Atomkraft-Gegner kritisieren das AKW Emsland seit Langem als
"altersschwach". Ein Appell zur Schließung des Kraftwerks und der
angrenzenden Brennelementefabrik wird laut Bürgerinitiativen
inzwischen von 120 Organisationen unterstützt. Offiziell darf das
Kraftwerk noch bis zum Jahr 2022 betrieben werden. Dann muss es im
Zuge der Energiewende zurückgebaut werden.
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- [Ag-umwelt] Fwd: Erläuterungen von Karsten Hinrichsen zum AKW-Zwischenfall Lingen, Hanns-Jörg Rohwedder, 04.04.2015
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