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[Ag-umwelt] W.: [Massen gegen Kohle] Bericht vom Aktionsratschlag, Köln + Bericht von transnationalem Klimatreffen, Paris
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- Subject: [Ag-umwelt] W.: [Massen gegen Kohle] Bericht vom Aktionsratschlag, Köln + Bericht von transnationalem Klimatreffen, Paris
- Date: Mon, 13 Oct 2014 12:10:14 +0200 (CEST)
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Von: Philip Bedall <philip AT riseup.net>
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kohleausstieginfo AT lists.riseup.net, massengegenkohle2015 AT lists.riseup.net
Datum: 13.10.2014 11:37
Betreff: [Massen gegen Kohle] Bericht vom Aktionsratschlag, Köln + Bericht
von transnationalem Klimatreffen, Paris
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Hallo zusammen,
hier zwei kurze Berichte zum transnationalen klimapolitischen
Vernetzungstreffen in Paris (Ende August) und dem Aktionsratschlag des
Netzwerks "Energiekämpfe in Bewegung" in Köln (Anfang Oktober).
Leitet die Berichte gerne an interessierte Personen weiter.
Viele Grüße
Philip
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I.)
BERICHT vom VERNETZUNGSTREFFEN (23-24. August, Paris)
Im Anschluss an die European Summer University von Attac fanden sich
zahlreiche internationale Gruppen und Verbände zu einem breit
aufgestellten klimapolitischen Vernetzungstreffen zusammen.
Zusammensetzung des Treffens: Rund 200 Aktive fanden sich zusammen ?
darunter Leute aus den Netzwerken des Climate Action Networks (CAN),
dem Spektrum von Climate Justice Now! (CJN!) sowie
BewegungsaktivistInnen (konkret: Leute von FoEI, Greenpeace, WWF,
AVAAZ, 350.org, Accion Ecologica, IBON, RLS, AktivistInnen aus Attac
FR, Attac D, dem französischen Alternatiba-Prozess, der dt. BUKO, uvm).
Deutlich wurde eine weitverbreitete Skepsis gegenüber den
internationalen Verhandlungen. Die in Kopenhagen noch im Wesentlichen
getrennten Lager Climate Justice Now! und Climate Action Network
fanden in Paris zu einem konstruktiven Austausch zusammen. Ein Konsens
unter den Anwesenden: Bei den internationalen Klima-Verhandlungen kann
kein Punkt gemacht werden. Die Gruppen zeigten entsprechend
Bereitschaft in einem Austausch miteinander zu treten neue/
alternative Wege gemeinsam zu gehen.
Als ein mögliches (gemeinsames) Framing der einzelnen Arbeit und
Aktivitäten wurde "Corporate Climate Criminals" diskutiert, mit dem
nicht mehr die Politiker_innen, sondern die Unternehmen, insb. die
fossile Energiekonzerne in den Blick genommen werden. Darüber hinaus
steht die Idee im Raum, einen Alternativ-Gipfel während der
Verhandlungen auszurichten.
Weiterarbeit: Der in Paris begonnene Diskussionsprozess soll in den
kommenden Monaten in Frankreich und auch international fortgeführt
werden.
II.)
BERICHT vom AKTIONSRATSCHLAG des Netzwerks "Energiekämpfe in
Bewegung" (3.-5. Oktober, Köln)
Am ersten Oktober-Wochenende lud das Netzwerk "Energiekämpfe in
Bewegung" zu einem Aktionsratschlag in Köln.
Besucht wurde der Ratschlag von 70 bis 80 Aktiven. Vertreten waren
neben Attac, ausgeCO2hlt, CAN Europe, Klima-Allianz Deutschland,
350.org/ Fossil Free Deutschland, Aktiven der Waldbesetzung des
Hambacher Forst, u.a. auch zahlreiche Aktivist_innen aus Frankreich,
Holland, Belgien und Großbritannien, die sich dort gegen Fracking
einsetzen oder im Kontext der COP21 aktiv sind.
Die Diskussionen beim Ratschlag bündelten sich anhand dreier in AGs
diskutierten Themenbereiche:
1) Aktionen im Zusammenhang mit der COP21 in Paris im Dezember 2015
2) die Organisation einer zentralen Massenaktion gegen Kohle im Sommer
2015 in Deutschland
3) die Frage nach einem gemeinsamen Framing/ Story mit dem
verschiedene (internationale) Aktionen zusammengeführt werden
Das Treffen bot dabei Einblick in bestehende Aktivitäten und konnte
einzelne Ergebnisse festhalten:
Zu 1) Aktionen im Zusammenhang mit der COP21
Beim Aktionsratschlag präsentierten lokale Aktivist_innen aus Paris
ihre Pläne, die die aus dem klimapolitischen Vernetzungstreffen in
Paris hervorgehenden Diskussionen und Aktivitäten (siehe oben, Punkt
I.) ergänzen. Während der COP21-Verhandlungen wollen sie einen "Common
Space" bereitstellen, der Logistik (Unterkünfte, Verpflegung) und
Vernetzungsmöglichkeiten für Protestierende bietet. Die Pariser
Aktivist_innen teilen die grundsätzliche Kritik an den internationalen
Verhandlungen. Dennoch sehen sie die Zeit der Verhandlungen als
Möglichkeit grundsätzliche Kritik zu artikulieren: Sei es an
(fossilen) Unternehmen oder den Verhandlungen selbst.
Nächstes Treffen des Zusammenhangs "Coalition Climat 21" in Paris: 13.
November, 9:30 bis 18 uhr. Ort und Tagesordnung werden noch
entschieden. Bei Interesse an Teilnahme bitte Mail an
contact AT coalitioncop21.org
schicken.
Zu 2) Organisation einer zentralen Massenaktion gegen Kohle im Sommer
2015
Hintergrund: Viele der Anwesenden betrachteten die aktuell
beobachtbare Dynamik innerhalb zivilgesellschaftlicher Gruppen als
eine Chance der Auseinandersetzungen um einen Kohleausstieg Auftrieb
zu verschaffen. Auf nationaler wie auch lokaler Ebene kommt es seit
Frühjahr 2013 in verschiedenen Kontexten zu diversen
Vernetzungsinitiativen zivilgesellschaftlicher Gruppen und
AktivistInnen zum Thema Kohleausstieg. Unter den bislang im Kontext
der internationalen Klimaverhandlungen tätigen Gruppen ist die Skepsis
bzgl. des internationalen Verhandlungsprozesses seit Kopenhagen
deutlich gewachsen. Die lokale/ nationale Ebene steht für viele wieder
im Fokus ihrer Aktivitäten.
Diverse Entscheidungen und politische Prozesse in 2015
(Grundsatzentscheidung zu Tagebauen in NRW, COP21 in Paris, ...)
bieten Ansatzpunkte die Diskussion über einen Kohleausstieg
voranzutreiben und hier Kräfteverhältnisse zu verschieben.
In einem von rund 40 Personen besuchten AG wurde die Organisation
einer zentralen Massenaktion (zivilen Ungehorsams) gegen Kohle im
Rheinland im Sommer 2015 und eine dahingehend breite Mobilisierung ins
Auge gefasst. Die Aktion ziele darauf
- einer Antikohlebewegung zu einer größeren gesellschaftlichen Breite
zu verschaffen und
- ein deutliches gesellschaftliches Zeichen für einen Kohleausstieg
aussenden (-> das gesellschaftliche Grundrauschen gegen Kohle zu
verstärken)
Ziele: Die Massenaktion ziele einerseits darauf, ein breites Spektrum
der ökologischen Linken zu Teilnahme motivieren (Attac, BUNDjugend,
Grüne Jugend, Interventionistische Linke, u.a.). Andererseits besteht
der Wunsch und die Offenheit die Aktion als koordinierte Aktion
verschiedener Protestformen zu erweitern. Weitere Gruppen und
Verbänden sind eingeladen sich in die Aktion zivilen Ungehorsams
einzubringen bzw. sich an einem "Aktionstag" bzw. einer "Aktionswoche"
gegen Kohle mitzuwirken, die sich durch eine Vielfalt von
Aktionsformen kennzeichnet.
Konkret geplant ist (für 2015 im Rheinland)
- ein Klimacamp am Tagebau
- zeitgleich ein Degrowth-Summerschool
- zeitgleich eine Aktion zivilen Ungehorsams am Tagebau zu der breit
(und auch international) mobilisiert wird
- (angedacht) die Erweiterung als "Aktionstag" oder "Aktionswoche"
gegen Kohle mit Vielfalt von Aktionsformen
Das Aktionsbündnis wünscht sich in Austausch mit anderen Gruppen und
Verbänden zu treten, wie die Kohleausstiegsbewegung 2015 gestärkt
werden kann.
Zur Organisation der Aktion wurde eine Mailingliste eingerichtet, die
interessierte Personen abonnieren können:
https://lists.riseup.net/www/info/massengegenkohle2015
Eintragen in die Liste, leere Mail an:
massengegenkohle2015-subscribe AT lists.riseup.net
Weiterarbeit: Für das Wochenende vom 28./29. November plant der
Zusammenhang ein Folgetreffen zur Diskussion des Aktionsbildes und der
Formierung des Vorbereitungsprozesses. Der Ort wird noch bekannt
gegeben.
Ende März 2015 wird in Köln eine Aktions- und Inhaltskonferenz
ausgerichtet, die einerseits der Vorbereitung der Massenaktion dienen
soll und andererseits bundesweit und international Aktive
zusammenbringen soll, die sich mit dem Thema Kohleausstieg beschäftigen.
Zu 3) Ein gemeinsames Framing/ Story zur Zusammenführung der
verschiedenen (internationalen) Aktivitäten?
Eine dritte AG diskutierte die Perspektiven eines gemeinsamen Framings
der (internationalen) Aktivitäten.
Die bislang fragmentarischen Diskussionen sollen bei einem Treffen im
Januar bzw. Februar in Brüssel fortgeführt werden. Eine AG bereitet
dieses Treffen vor.
- [Ag-umwelt] W.: [Massen gegen Kohle] Bericht vom Aktionsratschlag, Köln + Bericht von transnationalem Klimatreffen, Paris, danebod, 13.10.2014
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