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[Ag-umwelt] Zahl bisher entdeckter Schilddrüsenkrebsfälle ist hoch - Ausführliche IPPNW-Analyse zum UNSCEAR-Bericht
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- From: "Andreas Rohrmann" <andreas AT rohrmann.com>
- To: Ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de, aktive AT anti-atom-piraten.de
- Subject: [Ag-umwelt] Zahl bisher entdeckter Schilddrüsenkrebsfälle ist hoch - Ausführliche IPPNW-Analyse zum UNSCEAR-Bericht
- Date: Fri, 6 Jun 2014 14:51:47 -0000
- Importance: High
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
- List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
Zur Info eine echt erschreckende aber leider auch absehbare Meldung.
Da es absehbar war, ist es unverantwortlich und inakzeptabel, was die
japanische Regierung mit ihren Bürgern macht/e...
------------------------ Ursprüngliche Nachricht -------------------------
Bei 50 japanischen Kinder in der Präfektur Fukushima wurden mittlerweile
Schilddrüsenkrebs-Operationen durchgeführt. Das geht aus einem Bericht
des Fukushima Health Management vom 19. Mai 2014 hervor. 39 weitere
Kinder haben krebsverdächtige Biopsieergebnisse und müssen noch operiert
werden. Es ist zu erwarten, dass die Zahl der Krebsfälle weiter steigen
wird, da bislang erst für 78% der betroffenen Kinder Ergebnisse
publiziert wurden und bei rund 400 Kindern mit verdächtigen Ergebnissen
in den ersten Reihenuntersuchungen noch keine Folgeergebnisse vorliegen.
Japanische Krebsstatistiken belegen in der entsprechenden Altersgruppe
normalerweise eine Inzidenz von weniger als einem Schilddrüsenkrebsfall
pro Jahr.
Für die IPPNW sind diese Ergebnisse besorgniserregend. Die
Ärzteorganisation analysiert in ihrem heute veröffentlichten
ausführlichen Kommentar, wie der Bericht des Wissenschaftlichen
Ausschusses der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der
atomaren Strahlung (UNSCEAR) die gesundheitlichen Folgen der
Atomkatastrophe systematisch verharmlost.
Basierend auf den im UNSCEAR-Bericht aufgeführten kollektiven
Lebenszeitdosen für die japanische Bevölkerung durch radioaktiven
Niederschlag gehen die IPPNW-ÄrztInnen in den kommenden Jahrzehnten von
ca. 1.000 strahlenbedingten Schilddrüsenkrebsfällen und zwischen 4.300
und 16.800 weiteren Krebsfällen aus."Vorhersagen können nur so gut sein,
wie die Annahmen und die Daten, auf denen sie basieren", stellt Dr. Alex
Rosen, leitender Autor der Analyse und IPPNW-Vorstandsmitglied, fest.
Diese müssen jedoch laut IPPNW auf Grund der folgenden Punkte als
systematische Unterschätzungen angesehen werden:
* Die Validität der im UNSCEAR-Bericht aufgeführten
Emissionswerte ist zweifelhaft.
* Es gibt ernsthafte Bedenken bezüglich der Berechnung der
internen Strahlendosen.
* Es gibt keine verlässlichen Dosisberechnungen für die Arbeiter
im AKW Fukushima.
* Der UNSCEAR-Bericht ignoriert die Strahleneffekte auf die Tier-
und Pflanzenwelt.
* Die besondere Strahlenempfindlichkeit des ungeborenen Kindes
wird nicht berücksichtigt.
* Nicht-Krebserkrankungen und genetische Effekte werden von
UNSCEAR ignoriert.
* Der Vergleich von radioaktivem Niederschlag mit natürlicher
Hintergrundstrahlung ist unzulässig.
* Die Interpretation der verfügbaren Daten durch UNSCEAR ist
fragwürdig.
* Die von den Behörden veranlassten Schutzmaßnahmen werden falsch
dargestellt.
* Schlussfolgerungen aus den Schätzungen der Kollektivdosen
werden nicht präsentiert.
Laut UNSCEAR sei es "unwahrscheinlich, dass gesundheitliche Folgen in
der Allgemeinbevölkerung oder der überwiegenden Mehrheit der Arbeiter
auf die radioaktive Strahlung durch den atomaren Unfall von
Fukushima-Daiichi zurückzuführen sein werden". Hierzu Rosen:
"Selbstverständlich ist es nicht möglich, einen einzelnen Krebsfall auf
einen spezifischen Auslöser zurück zu führen, da Krebserkrankungen kein
Herkunftssiegel tragen. Doch allein die Zahl der bisher entdeckten
Schilddrüsenkrebsfälle ist bereits unerwartet hoch. Die schrecklichen
Folgen der Atomkatastrophe für zehntausende Familien auf ein
statistisches Problem zu reduzieren ist unangebracht und ignoriert die
vielen individuellen Schicksale der betroffenen Menschen."
Den ausführlichen IPPNW-Kommentar zum UNSCEAR-Bericht (englisch) zu den
Fukushimafolgen finden sie unter
http://www.fukushima-disaster.de/fileadmin/user_upload/pdf/english/Akzente_Unscear2014.pdf
Die Zusammenfassung unserer Kritikpunkte können Sie sich zudem in
einem Video-Statement von Dr. Alex Rosen anhören unter
http://www.youtube.com/watch?v=MJOP0vJmeWA
IPPNW-Pressemitteilung vom 6. Juni 2014 Ausführliche IPPNW-Analyse zum UNSCEAR-Bericht veröffentlicht Zahl bisher entdeckter Schilddrüsenkrebsfälle ist hoch Bei 50 japanischen Kinder in der Präfektur Fukushima wurden mittlerweile Schilddrüsenkrebs-Operationen durchgeführt. Das geht aus einem Bericht des Fukushima Health Management vom 19. Mai 2014 hervor. 39 weitere Kinder haben krebsverdächtige Biopsieergebnisse und müssen noch operiert werden. Es ist zu erwarten, dass die Zahl der Krebsfälle weiter steigen wird, da bislang erst für 78% der betroffenen Kinder Ergebnisse publiziert wurden und bei rund 400 Kindern mit verdächtigen Ergebnissen in den ersten Reihenuntersuchungen noch keine Folgeergebnisse vorliegen. Japanische Krebsstatistiken belegen in der entsprechenden Altersgruppe normalerweise eine Inzidenz von weniger als einem Schilddrüsenkrebsfall pro Jahr. Für die IPPNW sind diese Ergebnisse besorgniserregend. Die Ärzteorganisation analysiert in ihrem heute veröffentlichten ausführlichen Kommentar, wie der Bericht des Wissenschaftlichen Ausschusses der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung (UNSCEAR) die gesundheitlichen Folgen der Atomkatastrophe systematisch verharmlost. Basierend auf den im UNSCEAR-Bericht aufgeführten kollektiven Lebenszeitdosen für die japanische Bevölkerung durch radioaktiven Niederschlag gehen die IPPNW-ÄrztInnen in den kommenden Jahrzehnten von ca. 1.000 strahlenbedingten Schilddrüsenkrebsfällen und zwischen 4.300 und 16.800 weiteren Krebsfällen aus.“Vorhersagen können nur so gut sein, wie die Annahmen und die Daten, auf denen sie basieren”, stellt Dr. Alex Rosen, leitender Autor der Analyse und IPPNW-Vorstandsmitglied, fest. Diese müssen jedoch laut IPPNW auf Grund der folgenden Punkte als systematische Unterschätzungen angesehen werden:
Den ausführlichen IPPNW-Kommentar zum UNSCEAR-Bericht (englisch) zu den Fukushimafolgen finden sie unter http://www.fukushima-disaster.de/fileadmin/user_upload/pdf/english/Akzente_Unscear2014.pdf Die Zusammenfassung unserer Kritikpunkte können Sie sich zudem in einem Video-Statement von Dr. Alex Rosen anhören unter http://www.youtube.com/watch?v=MJOP0vJmeWA&list=UUJJBri83mh1gonZCYa7XEmg Kontakt: Angelika Wilmen (Presse), Tel. 030-69 80 74-15, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de, Email: wilmen AT ippnw.de -- ********************** Angelika Wilmen Pressesprecherin Koordinatorin der Öffentlichkeitsarbeit IPPNW - Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges/ Ärzte in sozialer Verantwortung Körtestr. 10 10967 Berlin Tel. 030 / 69 80 74 15 Fax 030/ 6938166 mailto:wilmen AT ippnw.de http://www.ippnw.de http://www.ippnw-europe.org http://www.fukushima-disaster.de |
- [Ag-umwelt] Zahl bisher entdeckter Schilddrüsenkrebsfälle ist hoch - Ausführliche IPPNW-Analyse zum UNSCEAR-Bericht, Andreas Rohrmann, 06.06.2014
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