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ag-umwelt - [Ag-umwelt] REACH, ECHA, RAC und die Wissenschaftlichkeit

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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[Ag-umwelt] REACH, ECHA, RAC und die Wissenschaftlichkeit


Chronologisch Thread 
  • From: Guido Körber <koerber AT codemercs.com>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Ag-umwelt] REACH, ECHA, RAC und die Wissenschaftlichkeit
  • Date: Mon, 3 Sep 2012 14:18:55 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Ich hatte in der Vergangenheit ja schon mel das Thema der EU Richtlinie zu Chemikalien (REACH) und die zugehörige Behörde (ECHA) und deren Komittee zur Gefahrenbeurteilung (RAC) angesprochen. Jetzt hat es das RAC mal wieder in die Schlagzeilen der Fachpresse geschafft:
http://www.elektroniknet.de/e-fertigung/news/article/91058/

Immerhin hat die EU Com mittlerweile verstanden, dass da was völlig aus der Spur gelaufen ist.

Hier sollten wir mal mit einer Stellungnahme dazu tätig werden. Die Richtlinie ist in ihrer Ausführung weit überzogen, kleine und mittelständische Unternehmen, sowie Forschung und Ausbildung werden hier massiv belastet mit bürokratischen Hürden, die teilweise dazu führen, dass Stoffe einfach nicht mehr in der EU verfügbar sind, weil die eingesetzten Mengen zu klein sind um die massiven Kosten für die Registrierung zu rechtfertigen.

Die Arbeit des RAC ist intransparent und nicht faktenbasiert. Hier wird Symbolpolitik übelster Art betrieben. Stoffe werden aufgrund subjektiver Beurteilung als schädlich eingestuft, ohne dazu wissenschaftliche Studien zur Toxizität zu machen und ohne Expositionsszenarien zu untersuchen. Bei Galliumarsenid wurde die Einstufung aufgrund von "Read Across" vorgenommen, Arsen udn Gallium für sich alleine sind jeweils gesundheitsgefährdend, also wurde daraus geschlossen, dass Galliumarsenid auch gefährlich ist. Nach der gleichen Logik müsste man feststellen, dass Natrium und Chlor gefährlich sind, wir also Kochsalz verbieten müssen.

Hier wird massiver wirtschaftlicher Schaden verursacht, ein bürokratischer Wasserkopf immer weiter aufgebläht und letztlich auch das Vertrauen in das gesamte System REACH vollends verspielt. Wie soll man eine Behörde ernst nehmen die solche Vorgehensweise an den Tag legt und dann sogar völlig unsinnige Anträge annimmt und bearbeitet, wie den aus Österreich, doch Siliziumdioxid als gefährlichen Stoff einzuordnen.

Ist schon wieder Karneval? Mir ist aber nicht zum Lachen zumute...

Die konsequente Forderung muss sein die REACH Richtlinie zu überarbeiten um den bürokratischen Aufwand zu minimieren. Einen Mechanismus zu schaffen mit dem Stoffe von der SVHC Liste wieder herunter genommen werden können (das ist momentan eine Einbahnstraße, einmal falsch eingestuft und vorbei). Das RAC komplett neu besetzen und zwar zur Abwechselung mit kompetenten Leuten. Und alle auf der SVHC Liste befindlichen Stoffe noch mal neu bewerten, da nicht klar ist was die bisherige Komikertruppe da getrieben hat.



  • [Ag-umwelt] REACH, ECHA, RAC und die Wissenschaftlichkeit, Guido Körber, 03.09.2012

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