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Betreff: Ag-umwelt mailing list
Listenarchiv
- From: "Andreas Rohrmann" <andreas AT rohrmann.com>
- To: Ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
- Cc: aktive AT anti-atom-piraten.de
- Subject: [Ag-umwelt] Aufruf - Aktionskonferenz "Energiekämpfe in Bewegung"
- Date: Wed, 22 Feb 2012 19:27:54 +0100
- Importance: Normal
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
- List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
Ahoi.
Hier ein Aufruf in Sachen Finanzkrise und damit unweigerlich auch eine
ökologische Betrachtung der "Konflikte".
Die folgende Mail sagt alles dazu.
Greetz Andreas70
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> Die ökologische Dimension der Krisenproteste
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Ein Aufruf für die Mai-Aktionen in Frankfurt a.M.
Dieses Papier ist Ergebnis einer Arbeitsgruppe auf der Strategie- und
Aktionskonferenz "Energiekämpfe in Bewegung" bei der sich Aktivist_Innen
aus Kämpfen gegen Atomkraft, Uranabbau, Kohleabbau und -verstromung, CCS,
Fracking und für Rekommunalisierungen vom 3.-5. Februar 2012 in Berlin
getroffen haben. Ziel ist es, einen Vorbereitungsprozess
anzustoßen, um die ökologische Dimension der kapitalistischen Krise bei
den für Mai 2012 geplanten Banken- und Troika- Protesten in Frankfurt a.M.
einzubringen. Wir schlagen vor, sich mit allen, die unser Interesse
teilen, auf der Europäischen Aktionskonferenz (24.-26. Februar in
Frankfurt) zusammen zu setzten und zu schauen, ob daraus eine große oder
kleine Intervention wird.
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> Warum:
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Die Krise des Kapitalismus hat unterschiedliche Dimensionen. Die
ökonomische Krise ist nur eine davon. Sie fällt zusammen mit einer
fundamentalen ökologischen Krise. Der Kapitalismus hungert für sein
ständiges Wachstum nach immer mehr Landfläche, immer mehr Energie und
immer mehr Ressourcen. Dieser Hunger ist dabei, die Grundlage für ein
gutes Leben für alle Menschen auf weiten Teilen dieser Erde zu zerstören.
Wer geglaubt hat, zumindest die ökonomische Krise könnte den Hunger
zurückdrängen, hat sich getäuscht: Die Zerstörung hat sich beschleunigt.
Wer geglaubt hat, der Kapitalismus könnte mit einer grünen Ökonomie
umgebaut werden hat sich getäuscht, die Zerstörung ist unabhängig von der
Farbe ihres Mäntelchens. Wer geglaubt hat, der Kapitalismus würde
spätestens angesichts Klimakrise und Peak-Oil sein fossilistisches
Zeitalter hinter sich lassen hat sich getäuscht. Immer brutaler wird jeder
letzte Rest Öl, Gas. Uran und Kohle aus der Erde gerissen
(Teersand, Fracking, Kohleflötze).
Wir müssen die Zerstörung aufhalten, indem wir diesen Hunger beenden.
Ökologische Kämpfe sind nie unabhängig von sozialen
Auseinandersetzungen. Ökonomische und ökologische Krise interagieren auf
vielfältige Weise. Die durch die Energiekrise verursachte Nutzung von
Landfläche für Biotreibstoffe statt für Nahrungsmittel treibt weltweit
Lebensmittelpreise und Hunger in die Höhe. Das Kapital wendet sich auf der
Suche nach profitablen Anlagemöglichkeiten stärker der Spekulation mit
Rohstoffen zu und verstärkt diesen Effekt. Viele kleine Unternehmen in der
Erneuerbaren-Branche versuchen in ihrem Profitstreben Arbeits- und
Lohnstandards zu unterlaufen, während die großen Energiekonzerne darauf
setzten das diese in vielen Uran- und Kohleabbaugebieten gar nicht erst
existieren.
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> Was:
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Noch ist unklar, wann und wie die Banken- und Troika- Proteste im Mai in
Frankfurt stattfinden werden. Die Ideen reichen von einer Blockade der
EZB, des Finanzviertels bis hin zur Aktionsärsversammlung der Deutschen
Bank.
Es gibt bereits verschiedene Überlegungen, wie sich die ökologische
Dimensionen der Krise in diesem Zusammenhang thematisieren lässt:
- Das Anti-Atom-Plenum Ffm schlägt vor die Atomprofiteure zu besuchen,
dies ließe sich auch auf andere Energiekämpfe erweitern
- Urgewald macht traditionell Aktionen zur Aktionärsversammlung der
Deutschen Bank
- In Ffm bieten sich verschiedene Ziele zur Thematisierung von
Hermes-Export-Bürgschaften oder den Finanziers von
Umweltzerstörungsprojekten
- In den zentralen Blockadeüberlegungen taucht die Idee eines
Thematischen ?Fingers? zur Ökologischen Krise auf
Größere oder kleine Aktionen wären möglich.
Lasst uns am 24.-26.2. in Frankfurt zusammenkommen und an gemeinsamen
Ideen schmieden. Das Ausmaß der Krisen ist längst so groß das es keinen
Tellerrand mehr gibt über den wir schauen müssten.
- [Ag-umwelt] Aufruf - Aktionskonferenz "Energiekämpfe in Bewegung", Andreas Rohrmann, 22.02.2012
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