ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Ag-umwelt mailing list
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- From: "Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>
- To: "ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de" <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [Ag-umwelt] Die kleine Eiszeit
- Date: Wed, 01 Feb 2012 00:40:43 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
- List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
Ahoi!
Nach wie vor ist die kleine Eiszeit im Mittelalter nicht vollständig
verstanden.
Es kam zumindest auf den nördlichen Hemisphäre der Erde zu einer starken
Abkühlung
welche mehrere hundert Jahre mit Variationen anhielt.
Das nicht ein einziger Faktor für die kleine Eiszeit verantwortlich sein kann
ist seit langem bekannt.
Als mögliche Ko-Faktoren in der Literatur genannt werden:
* Solare Aktivität
* Vulkane (wenn auch nicht nachgewiesen)
* Antropogener Einfluss (Eroberung Nordamerikas und damit Veränderung der
Landnutzung auf einem kompletten Kontinent)
Nun zeigt ein neue Studie,
http://www.agu.org/pubs/crossref/pip/2011GL050168.shtml
dass die vermuteten Vulkanausbrüche differenziert nachgewiesen werden können.
"""
Our results suggest that the onset of the LIA can be linked to an unusual
50-year-long episode with four large sulfur-rich explosive eruptions,
each with global sulfate loading >60 Tg. The persistence of cold summers is
best explained by consequent sea-ice/ocean feedbacks during a
hemispheric summer insolation minimum; large changes in solar irradiance are
not required.
"""
http://www.agu.org/pubs/crossref/pip/2011GL050168.shtml
Meine verwegene Übersetzung:
"""
Unsere Ergebnissse legen nahe, dass der Einbruch der kleine Eiszeit (LIA)
zurückgeführt werden kann auf eine außerordentliche 50 jahre
andauernde Periode mit vier
sulfatreichen explosiven Vulkaneruptionen mit jeweils 60 Teregram
Sulfatinhalt. Das Anhalten von kalten Sommern wird am beste erklärt durch
einen andauernden See-Eis/Ozean-Feedback während
einem hemispherischen Sommer-Isolations Minimum.
"""
Eine Häufung von Vulkanausbrüchen kann zu einer vermehrten Bildung von
langjährigem Eis führen, das langfristige Folgen haben kann.
Den umgekehrten Prozess mit den entsprechend langjährigen Folgen kann man
gerade an den Polen beobachten.
Auch der Golfstrom verändert sich seine Temperatur steigt um 2-3 mal so stark
wie die des Ozeans.
http://www.nature.com/nclimate/journal/vaop/ncurrent/full/nclimate1353.html
Die Auswirkungen auf die CO2-Aufnahme der Ozeane und den Strom an sich sind
noch unklar.
Beste Grüße
Volker
--
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- [Ag-umwelt] Die kleine Eiszeit, Dr. Volker Jaenisch, 01.02.2012
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