Re: [Ag-umwelt] Idioten in der Gesetzgebung (Chemikalien mal wieder...)

[Guido Körber <koerber AT codemercs.com>]

Nein, das denke ich wird da nicht dahinter stehen. Ich sitze selber 
gelegentlich in Gremien die Lobbyarbeit machen und meine Erfahrung ist, dass 
die weniger vor haben kleine Player aus dem Markt zu drücken, als dass die 
das einfach nicht merken. Manch einer von denen guckt dann ziemlich dumm, 
wenn man ihn darauf hinweist, dass es auch Unternehmen gibt, die nicht nur 
keine 40 Leute in der Umweltabteilung haben, sondern gar keine 
Umweltabteilung...

Mit Sicherheit wären die durch so einen EInschränkung erzielbaren Effekte zu 
klein, als dass sich eine Lobby da drum kümmern würde. Zumal es ja nicht so 
ist, dass man an die Substanzen nicht mehr ran kommt, es wird nur für den 
Händler auswändiger, weil die Käufer identifiziert werden müssen. Gewerbliche 
Käufer sind davon praktisch unberührt.

Hier geht es wirklich nur um eine Feigenblatt-Regelung, die eine höhere 
Sicherheit vorgaukelt und dabei nur Verwaltungsarbeit, Rechtsunsicherheit und 
Ärger schafft. Hier werden nur sinnlos Kosten verursacht und Bürger 
demotiviert, etwas Konstruktives in der Freizeit zu machen wird damit mal 
wieder umständlicher (statt bequem im Internet bestellen muss man nun zum 
Chemiehandel fahren) und findet damit weniger wahrscheinlich statt.

Mich würde mal interessieren wie die Statistiken zum Missbrauch der nun 
eingeschränkten Substanzen aussehen. Würde mich nicht wundern, wenn die so 
wie die Statistiken zum Waffenrecht nicht öffentlich sind. Man kann ja 
einfach nicht ordentlich Stimmung machen, wenn die Bevölkerung weiss wie 
wenig wirklich passiert.




Am 08.01.2012 um 16:53 schrieb Maria Griepentrog:

> Hallo,
> 
> ich denke nicht, das da jemand "so blöd" ist.
> 
> Jede Einschränkung spielt einer - nicht unbedingt naheliegenden -
> Interessengruppe ich die Hände.
> 
> Das Auftauchen der Vogelgrippe führte dazu, dass private Halter auf dem
> Land ihre Tiere einsperren, anmelden und versichern mussten, obwohl die
> Seuche in den Massenhaltungen ausgebrochen war. Alte Rassen wurden
> dezimiert, wer freut sich?
> 
> Es gibt heute Wasseraufbereitungsanlagen, die aus Abwasser Trinkwasser
> machen können.
> Trotzdem werden mit dem Argument "Hygienevorschriften, Volksgesundheit"
> zentrale Abwasseranlagen gebaut, an die man sich um jeden Preis
> anschliessen MUSS. Und selbst dann, wenn man eine eigene Anlage hat, die
> den Intentionen des Gewässerschutzes besser entsprechen.
> 
> Aus zentralen Anlagen laufen bei "Jahrhundertregen-Ereignissen" viele
> Liter ungeklärtes Abwasser in unsere Flüsse. Das ginge längst anders -
> wer profitiert?
> 
> Und die Leute, die mit Salpeter oder Nitritpökelsalz noch selbst Wurst
> herstellen wollen, die sollen gefälligt die Gammelfleisch-Ware aus den
> Supermärkten kaufen...
> 
> 
> Maria

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