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ag-umwelt - [Ag-umwelt] Methan Alarm

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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[Ag-umwelt] Methan Alarm


Chronologisch Thread 
  • From: "Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Ag-umwelt] Methan Alarm
  • Date: Tue, 03 Jan 2012 04:28:52 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Ahoi!

Da ich und meine Zunft oft als Allarmisten dargestellt werden, möchte ich heute zum Jahresanfang ein
Beispiel bringen, wie wirklicher Wissenschaftlicher Alarmismus aussieht.

Anlass des Alarms ist, dass sich erstmals seit Jahrzehnten die Konzentration von Methan (CH4) in der Atmosphäre erhöht.

Methan entsteht beim natürlichen biologischen Recycling von Biomasse durch Mikroorganismen,
wird von lebenden Urwäldern erzeugt (recht neue Erkenntnis). Methan wir in der Regel schnell abgebaut durch Hydrocy-Radikale.
Daher existiert in der Atmosphäre ein natürliches Gleichgewicht welches die CH4 Konzentration bestimmt.

Methan wird  in vielfältiger weise durch den Mensch in die Atmosphäre eingebracht:
* durch seine Pfürze
* durcht Viehhaltung und deren Pfürze, und Sekundärprodukte
* durch Öl/Gas-Förderung

Der Alarm bezieht sich aber nicht auf diese Pfürze sondern auf primäre Methan-Eruptionen aus dem sibirischen Meer.
Das sibierische Meer ist flach, oftmals nicht mehr als 50 Meter tief. Aber das war nicht immer so. Früher war dieses Shelfmeer etwa fünf mal so tief.
Zu diesem Zeitpunkt haben die großen Flüße, welche Biomasse ins Shelfmeer transportieren Gigatonnen von Biomasse eingespült, welche dann im Schlick begraben und von Mikroden umgewandelt wurden zu Pfürzen. Normalerweise wären diese Pfürze zur Oberfläche emporgestigen. Aber bei etwa 0 Grad Wassertremperatur und hohem Druck wurden diese Pfürze ein Eiskristalle eingeschlossen und im Shelfsediment verbunkert. Methanhydrat nennt man das. Davon lager viele viele Gigatonnen in den Shelfmeeren und im Permafrostböden der nördlichen Gefilde, wie Sibierein, oder Grönland und Kanada.

Durch die nach der letzten Eiszeit abgetauten Eismassen hoben sich die nördlichen Shelfmeermassen an. Sie liegen nun mehr 50 Meter unter dem Wasserspiegel.
Dies bedeutet, dass sie einem deutlich geringerem Druck als auch sehr viel höheren Temperaturen ausgesetzt sind. Dies führt dazu dass die
im Sediment eingelagerten Methenhydrate instabil werden.

Jede Forschungsexpedition ins sibirische Meer kommt mit noch schlimmeren Ergebnissen zurück.

Klar das sind Russen, denen glaubt sowieso keiner. Aber deren Paper sind trotzdem alarmierend.

http://symposium2010.serdp-estcp.org/content/download/8914/107496/version/3/file/1A_Shakhova_Final.pdf

Nachdem am 9. Dez letzten Jahres Igor Semiletov auf der AGU Konferenz erneut die schon von Shakhova beschriebenen Methan-Ausstöße im sibirischen Meer
nach vorne brachte formierte sich eine methane emergency group

 http://www.arctic-methane-emergency-group.org/

welche die Eindämmung der arktischen Methan-Emissionen mit Geoengineering forderte,

Das ist Alarmismus, wie ich Ihn streng ablehne. Es gibt noch keine gesicherte wissenschaftliche Grundlage und es wird in die Welt hinausgeschrien nach einer Lösung.

Ich persönlich bin mir dabei nicht ganz sicher - wie meist.
Ich denke deren CH4 Meßwerte und Methodik sind ok.
Aber was sagt Deutschlands größter Klimaalarmist Rahmstorf dazu?
Selbst als auf seinem Blog dazu folgendes gepostet wird:
"""
Mike Smith says:
13 Dec 2011 at 1:33 PM

There’s a bit of talk here about the arctic-methane results (Dr Semiletov). Any comments? I got the impression that getting a baseline on these methane plumes was a bit tricky?
Here’s an article (from The Independent), that we were discussing:
http://tinyurl.com/methaneA

"""
schweigt er.

Auch bereitet mir sorge, dass die langjährigen Messungen von CH4 über Satellit nur auf den mittleren Breiten vorliegen. Die aktuelleren Messungen sind vom Japanischen GOSAT und zeigen
noch eine Menge Potential verbessert zu werden. Die Bodenmeßstationen für CH4 sind für eine globale Hochrechnung viel zu verstreut.

Insgesamt ist ein großes Schweigen zu diesem Thema zu hören in der gesamten Climate Scientific Community.

Jeder "Fake Skeptic" behauptet ja so gerne, dass alle Wissenschaftler nur das Motiv hätten den menschlichen Klimawandel in den Medien voranzutreiben.
Also müssten jetzt eigentlich alle rufen: Nun ist der positive Feedback da: Methan tritt aus und wir kommen in die nächste Stufe des Klimnawandels.

Was mir wirklich Angst macht, ist das momentane Schweigen zum CH4. Sowohl von den "Fake skeptics" als von den Wissenschaftlern.

Beste Grüße

Volker

--
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   Dr.  Volker Jaenisch      http://www.inqbus.de
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