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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Die Ergebnisse von Durban

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Die Ergebnisse von Durban


Chronologisch Thread 
  • From: Pierre Busch <pb.pierrebusch AT googlemail.com>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Die Ergebnisse von Durban
  • Date: Tue, 13 Dec 2011 09:28:47 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Hallo zusammen,

China und Indien wollen ja gar nicht aus der Diskussion aussteigen, sondern einfach nur Zeit haben um wirtschaftlich zu den Industrienationen aufzuschließen bevor sie sich Emissionszielen unterwefen. Genau diese Möglichkeit zum Zeitschinden haben sie letztlich jetzt bekommen, das Durban-Ergebnis legitimiert sämtliche Länder außer die EU, Australien, Norwegen und Schweiz bis 2020 die Hände in den Schoß zu legen, neben Kanada werden ja auch noch mindestens Russland und Japan aussteigen. Sie wären sogar blöd vorher die vorhandenen billigen Emissionsreduktions-Möglichkeiten zu nutzen, wie Energieeffizienz etc., da sie dadurch dann ab 2020 mehr investieren müssten pro eingesparter Tonne CO2 um ihre dann vorgeschriebenen Ziele zu erreichen. Vebindlichkeit wäre deshalb so wichtig, die es im Durban-Ergebnis leider nicht mal ansatzweise gibt. 

Nimmt man mal die Emissions->Erwärmungs-Theorie als Grundlage, sind sich die Wissenschaftler einig dass man den globalen Emissions-Peak vor 2020 ereichen muss um überhaupt noch eine Chance auf das 2°C-Ziel zu haben. Diese Chance existiert durch das Durban-Ergebnis jetzt leider nicht mehr. Eher befindet man sich auf einem Weg zu 3,5°C Erwärmung.
 
Zur Rolle Röttgens und der EU:
Da geht man ein strategisches Bündnis mit 100 Ländern ein, fängt an Druck aufzubauen auf China, Indien, USA, Russland, Japan etc. aufzubauen mit dem Verlangen nach einem "bedeutenden und verbindlichen Ergebnis" und mit der Drohung den Gipfel sonst komplett scheitern zu lassen um alle Regierungen bloßzustellen, und dann knickt man letztlich doch komplett ein und stimmt etwas zu was genau eins nicht ist: bedeutend oder verbindlich.
In einem Verhandlungsprozess hat man nicht unendliche Möglichkeiten einen Verhandflungspartner unter Druck zu setzen und zu einem Ergebnis zu bewegen, nach Kopenhagen 2009 als der öffentliche Erwartungsdruck enorm groß war und auch dort China und Amerika blockieren konnten, war Durban die zweite verpasste Chance, viele weitere wird man nicht bekommen.
Was soll 2012, 2013 und 2014 eigentlich passieren wenn man heute schon sagt, dass man erst für 2015 wieder ein Protokoll als Ergebnis erwartet??

Auch auf der Ebene der einzelnen Verhandlungsthemen wie dem soch wichtigen und dringenden REDD+ oder dem neuen Klimafonds herrschen Stillstand. Ich kann im Durban-Ergebnis jedenfalls nichts positives entdecken, es ist kein Fortschritt im Prozess sondern lediglich ein Festhalten des aktuellen Verhandlungsstandes. Röttgen möchte sich natürlich für das Ergebnis feiern lassen, völlig zu unrecht wie ich finde. Wieso gibt es eigentliche keine öffentliche Kritik zu seiner Rolle??

Schönen Gruß

Pierre






Am 13. Dezember 2011 00:12 schrieb Pirat Jens <pirat.jens AT online.de>:
Grüß dich,

Am 12.12.2011 23:48, schrieb Dr. Volker Jaenisch:
> In beiden Artikeln wird als Gewinn [...] herausgestellt, dass gerde
> die großen Drei [...] zugestimmt haben sich auf ein verpflichtend
bindendes Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll zu einigen.

Prokastination deluxe, Ich nehme mir auch immer verpflichten vor lange
genug vor Klausuren mit dem Lernen anzufangen. :D


MfG
Jens


Am 12.12.2011 23:48, schrieb Dr. Volker Jaenisch:
> In beiden Artikeln wird als Gewinn gegenüber Kopenhagen herausgestellt, dass gerde die großen Drei, also
> die USA, Indien und China zugestimmt haben sich auf ein verpflichtend bindendes Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll
> zu einigen.




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