Re: [Ag-umwelt] Merkels Atomausstieg

[Guido Körber <koerber AT codemercs.com>]

Ist doch schon mal nett :)

Ich würde ganz gerne noch mal auf den Vorschlag zurück kommen, den ich schon vor einigen Tagen gemacht hatte.

Letztlich ist es ziemlich Banane was für ein Termin gesetzt wird, es geht ja nicht um Termine, sondern da drum die AKWs los zu werden ohne unser Netz zu destabilisieren oder Strom aus möglicherweise noch bedenklicheren Quellen zu beziehen. Und das möglichst schnell.

Wenn jetzt wieder ein Schlußtermin gesetzt wird besteht die Gefahr, dass wieder versucht wird am Ausstieg zu sägen. Anscheinend haben einige Leute in den Regierungsparteien entweder einen schweren Strahlungsschaden oder beziehen entsprechende Zuwendungen von den üblichen Verdächtigen.

Jedenfalls wäre mein Vorschlag einen Rahmen zu definieren, der klar vorgibt, dass die einzelnen AKWs vom Netz müssen so bald ihre jeweilige Kapazität sicher durch EEs und Gaskraftwerke in Deutschland gedeckt werden kann. Die Einspeisung von EEs, Gaskraftwerken, KWK (Liste nach Bedarf mit umweltverträglichen Optionen erweitern) soll absoluten Vorrang gegenüber den AKWs und Fossilen haben. Das soll so weit gehen, dass die halt ggf. kurzfristig vom Netz fliegen, die Planung der Netzführung soll sich dann daran orientieren jederzeit die maximal mögliche Menge sauberer Quellen einzuspeisen (technische Grenzen natürlich beachten). Auf diese Weise schaffen wir eine Planungssicherheit für die Erbauer neuer, saubererer Anlagen und reduzieren gleichzeitig die Attraktivität von Neubauten im Kohlesektor. Wennein AKW in seinem Bereich dann vollständig ersetzt ist, soll es auch dauerhaft vom Netz gehen.

AKWs im Standby bereit halten finde ich ein echt tolles Konzept, fragt sich was die von der FDP da wieder geraucht haben, von Kompetenz getrieben ist das jedenfalls nicht gerade. Ein AKW im Standby ist eine heftige Energieverschwendung, da die gesamte Anlage laufen muss um den Reaktorkern zu kühlen. Und Fukushima hat ja auch gezeigt, das alleine das Abklingbecken ausreicht um einen GAU auszulösen, da braucht der Reaktor nicht mal im Standby zu sein, er kann sogar leer sein.

Am 30.05.2011 um 14:07 schrieb Jürgen Stemke:

Hallo.

ich hatte das hier geschrieben:

http://www.anti-atom-piraten.de/2011/05/die-schwarze-energiewende-atomausstieg-mit-ausstiegsklausel/

und vor dem Wochenende schon dies:

http://www.anti-atom-piraten.de/2011/05/die-schwarze-energiewende-und-der-grune-verrat-merkel-holt-das-maximale-raus/

Die Grünen (Bundestag) hatten etwas angestochen reagiert und zum Kampf Seite an Seite aufgerufen (per Twitter, DM).

Letzteren Artikel hatte ich dem Bund als PM angeboten gehabt.

Grüße,

Jürgen.

Am 30.05.2011 um 10:19 schrieb Guido Körber:

Die Regierung hat sich zu einem Standpunkt durchgerungen:

http://www.stern.de/politik/deutschland/energiewende-regierung-will-atomausstieg-bis-2022-1690195.html

Von einer Berücksichtigung der Ereignisse in Fukushima kann ich da nicht viel sehen. Die meisten der 7 Reaktoren die sofort vom Netz bleiben sollen wären nach dem alten Atomgesetz eh schon weg weil ihre Reststrommenge aufgebraucht war, bzw. aufgebraucht gewesen wäre, wenn nicht in der Erwartung der Neuregelung vom letzten Herbst längere Betriebspausen eingelegt worden wären. Also praktisch sind wir nun zurück zum Status Quo, der nicht berücksichtigt, dass der Ausbau der EEs schneller geht als es Rot/Grün gedacht hatte. Da ist also jede Menge Raum für einen schnelleren Ausstieg verschenkt.

Ich denke wir sollten eine scharf formulierte Pressemitteilung verfassen.

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