Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Zu Leitsätzen und Problematiken aus Kirchhofs Arbeit

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Ich würde dem Kirchhof Modell jetzt nicht anlasten, dass er die 
Steuerprogression mehr oder weniger außen vor läßt. Er nutzt hier halt 
einen Gestaltungspielraum.

Viel interessanter finde ich, mit welchem Menschen- und Unternehmensbild 
er sein Konzept gestaltet hat. Und da ist die niedrige Steuer für 
Gutverdiener nur ein Teil davon. Sie steht wahrscheinlich im Kontext zu 
der Klage, dass die Reichen die meisten Steuern zahlen !?!

Ich finde es z.B. sehr irritierend, was er bei der Unternehmens- und 
Kapitalbesteuerung für Annahmen mit rein baut. Wenn ich es recht in 
Erinnerung habe, geht das stark in Richtung pauschale Gewinnunterstellung. 
Das ist für reife Unternehmen nett. Aber für Start-Ups bedeutet das 
Geld, was man nicht verdient an den Staat abgeben zu müssen.

Auch meine ich einige Passagen gesehen zu haben, die sehr auf das 
konservative Weltbild mit einem Haushalt mit einem Verdiener und einer 
Person zuhause gemünzt sind.

Es ist leider schon länger her, dass ich sein Modell angeschaut habe. Ich 
fand vieles sehr spannend und lehrreich. Aber das Bild dahinter fand ich 
wie gesagt sehr verstörend. Verzeiht mir vor dem Hintergrund, dass ich 
ein wenig unpräzise in den Aussagen war.