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ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] Organisationsmodelle und Methoden

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

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Re: [Ag Meinungsfindungstool] Organisationsmodelle und Methoden


Chronologisch Thread 
  • From: "marc" <marc AT merkstduwas.de>
  • To: <ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Organisationsmodelle und Methoden
  • Date: Tue, 16 Oct 2012 08:20:22 +0200
  • Importance: Normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: merkst Du was?

Ahoi,

ich wäre auch für ein 'Zwischenmumble' vor dem nächsten Montag.
@Alex: Erstellst Du ein Doodle für einen Termin?

Wir sollten auch überlegen, ob wir den 'International E-Democracy Talk' an einem anderen Tag als unserem Mumbletreffen durchführen, oder ob wir grundsätzlich den Termin für unser wöchentliches Mumble verlegen.

Ich halte die Präsentation für überaus wichtig und hilf- sowie lehrreich, jedoch denke ich auch, dass wir dies parallel zu unsere AG Arbeit betreiben sollten und diese nicht weiter dadurch blockieren, sondern die Erkenntnisse aus den Talks direkt einfließen lassen.

Cheers
marc

-----Original Message----- From: Alexander Praetorius
Sent: Tuesday, October 16, 2012 12:49 AM
To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Organisationsmodelle und Methoden

Ich persönlich würde gerne einen Termin für unsere Begriffsdefinition im Definitionspad ansetzen.
Das ist etwas ausgeufert und sollte doch nicht so schwer sein.
Alles in allem liegen wir doch recht dicht beeinander.

Ich würde vorschlagen von PIRATE PAD auf ein offenes GOOGLE DOCS Dokument umzusteigen, weil es strukturiertere Diskussison ermöglicht um die Begriffe zu finden.
Es hat mich nach dem ersten Ansatzt etwas frustriert, dass diese Hand voll Begriffe so schwer unter einen Hut zu bringen ist.

Ich wäre dringend für ein kleines Mumblemeeting um uns zu einigen.
Dann könnten wir die Begriffe auf englisch übersetzen und wesentlich einheitlicher kommunizieren in den zukünftigen Montagssessions.




2012/10/15 WSchallehn <WSchallehn AT news.piratenpartei.de>

Organisationsmodelle und Methoden

*Problemstellung*
Diskussionen der letzten Zeit haben darunter gelitten, dass der Begriff “*Methode*” unterschiedlich verstanden werden kann. Immerhin gibt die Diskussion Anlass, in Richtung „*Organisationsmodell*“ weiter zu denken.

Auch das in der AG MFT z.Zt. diskutierte Framework wäre ja gewissermaßen die Brücke zwischen den einzelnen Methoden zu den Organisations-Modellen, über die hier bislang kaum gesprochen wurde.

Erst bei genauerem Hinsehen war mir deutlich geworden, dass Dinu und Alex allen Ernstes solche Organisationsmodelle wie Soziokratie und Holakratie als “Methoden” verstehen.

Das ist nicht ganz abwegig, da ein für “Methoden” typisches “systematisches Herangehen” bei diesen und anderen Organisationsmodellen (insbesondere “Demokratie 2.0”) in beachtlichem Maße *gewollt *und zumindest auch in Ansätzen gestaltet ist. Aber die Bezeichnung “Methode” sollten wir schon für ein “systematisches Verfahren” reservieren. Und so gesehen mag man streiten, ob Organisationsmodelle wie Soziokratie und Holakratie Gebilde aus vielen systematischen Verfahren sein sollen oder genau genommen gar keine systematischen Verfahren sind. “Methoden” im engeren Sinne sind sie ganz bestimmt nicht – also mMn auch nicht im “eigentlichen” Sinne.

*Um weitere absehbare(!) “Reibungsverluste” zu vermeiden, ist es offenbar hilfreich, zwischen Organisationsmodellen und den darin verwendeten Methoden klar zu unterscheiden.*

*Zielstellungen*
„Die Zielstellungen des qKonsens sind weitestgehend identisch mit denen aller bisher angebotenen Konzepte zur Meinungsfindung bis Willensbildung.“(1. Satz aus Folie 4 der qKonsens.ppt) Das besagt zuerst: Die Fernziele „ aller bisher angebotenen Konzepte zur Meinungsfindung bis Willensbildung“ sind weitestgehend identisch – auch wenn sich die Protagonisten auf Alleinstellungsmerkmale und Abgrenzung kaprizieren.
Da jedes dieser Konzepte seine eigenen „Körnchen Weisheit“ enthält, spricht alles für die *Grundidee des MFT-Frameworks:* alle Nutzer sollen in jeder Situation die bestgeeignete Methode anwenden können.

Satz 2 aus der o.g. qKonsens.ppt: „Die Prinzipien des qKonsens ließen sich in jedes Konzept einbauen.“ muss nun präzisiert werden. Der qKonsens als Methode „lässt sich in jedes Organisationsmodell einbauen“. Als Methode kann er mit anderen Methoden kombiniert werden. Aber das sollte wohl dem Framework überlassen werden...

Der Knackpunkt kommt im 3.Satz der 4.Folie:
*
Ein substanzieller Gegensatz besteht nur insofern, dass die bisherigen Konzepte ihre _hohen Wunsch- und Zielvorstellungen_ betreffs Transparenz, Vergleichbarkeit, Partizipation, Offenheit u.a.m. wohl kaum ohne eine solche Strukturierung realisieren können – aber noch keinerlei Ansätze in diese Richtung zeigen…*

Der eigentliche “Knackpunkt” ist damit vielleicht immer noch nicht deutlich genug formuliert. Alle bisherigen Organisations-Konzepte, und wenn sie noch so laut einen Wechsel von der Personen- zur Inhalts-Orientierung verkünden(!), laufen auf eine Perfektionierung von Delegierungsverfahren hinaus. Bitte überprüfen! Die Zielstellungen sind weitestgehend unstrittig! Aber die Konzepte führen auf das, was wir in der DDR als “Demokratischen Zentralismus” erlebt haben, und was in etwa gleicher Form in den etablierten Parteien praktiziert wird – letztlich dominieren doch die machtbewussten Alphatiere. Und alle guten Argumente von der Basis sind schon in der 2.Ebene großenteils – und spätestens in der 3.Ebene ganz vergessen...

Wer einer theoretischen Begründung bedarf, findet diese im Wikipedia-Artikel zur „Idealen Sprechsituation“. Theoretikern(!!) ist klar, dass das Prinzip „Jeder kann befehlen. Jeder kann verbieten.“ reine Fiktion ist. Erkenntnistheoretisch ist daraus zu folgern, dass jedes auf die Ideale Sprechsituation zurückführbare Konzept substanziell auf eine „reine Fiktion“ hinausläuft! Natürlich muss noch überprüft werden, ob die von mir vermutete strukturelle Identität von Delegierungsmodellen und Idealer Sprechsituation tatsächlich zutrifft – aber bedenkenswert ist dies gewiss. Denn: dass Delegierung eo ipso zu Machtnissbrauch verleitet, das ist die schmerzhafteste immer wiederkehrende Erfahrung mit “Demokratie”.

*Status quo*
Diesmal hoffe ich, dass ich mich irre. Wir haben nun eine schöne “Grundidee”. Aber mit den letzten Mumbles haben wir die “Anforderungsanalyse” in einer Weise ausgedehnt, die konkrete Ergebnissee in weite Ferne rückt. “Demokratie 2.0” und “MakeYourLaws” sind eindeutig Organisationsmodelle. Und Pietros Pareto-Optimierung ist ein Methodenbaustein, der vielleicht als ergänzendes Plug-In relevant werden könnte(Superkonjunktiv). Also alles Themen, die zwar irgendwie mit dem Problemkreis Meinungsfindung-Willensbildung zu tun haben, aber eindeutig(!) darüber oder darunter liegen.

Der oben zitierte 3. Satz wird nicht zu Unrecht als massive Kritik an allen “bisherigen Konzepten” verstanden. Aber es irritiert mich schon, dass ich massiv mit Vorwürfen überschüttet werde, was dem qKonsens alles fehlt. Dabei geht es praktisch immer um Leistungsmerkmale, die für Organisationsmodelle typisch sind – solches kann und will der qKonsens natürlich nicht leisten. Und zu den relevanten Zielstellungen wird nicht diskutiert – weder zu denen des qKonsens noch zu denen eines “MFT” überhaupt...

*Anregungen*
Eine wichtige Folgerung ist mMn, dass die Problematik “Organisationsmodell” zielgerichtet aufgegriffen wird. Das ist möglicherweise der beste Ansatz für die andiskutierte “Dach-AG”?! Damit hätten die bisherigen 3 AG einen “Auftraggeber”. Das “Kochen im eigenen Saft” infolge der “Selbstauftraggeberschaft” hat je schon einige Energieverluste mit sich gebracht. Ein ergebnisorientierter außenstehender Auftraggeber könnte im Idealfall sehr hilfreich eingreifen?!

Als nächstes wäre zu klären, was eigentlich Methoden sind, die dann als Plug-Ins für das MFT-Framework relevant sind. Nachfolgend will ich nur andeuten, was m.E. überlegt werden müsste – bitte nicht als Festlegungen missdeuten:

* Aus allen Herrschaftsmodellen (kenntlich durch “-kratie” oder “-cracy”, darunter fällt auch MakeYourLaws!) herauspräparieren, was als “Methode” Plug-In-relevant ist.

* In allen Konzepten überprüfen, ob nicht tatsächlich die eigene Zielstellung durch die tiefere Strukturierung des qKonsens besser oder überhaupt erst realisiert werden kann. Dies richtet sich an BasDem, DisQussion, Sync-Forum, Votorola, Demokratie 2.0, MakeYourLaws u.a.m.

* Das MFT-Framework so gestalten, dass es tatsächlich als Brücke von den Methoden zum Organisationsmodell trägt.

Die Crux liegt im “Menschlich-Allzumenschlichen”. Wer gerade eben sein Herzblut in das “allerbeste MFT” investiert hat, wird wenig Kraft und Lust für dessen kritische Betrachtung übrig haben. Womit wir aber wieder bei dem schönen Wort “Meinungszusammenfindung” sind. Das ist angesichts der Ressourcenknappheit bei der Bundes-IT (und nicht nur dort) ein echtes Problem. Es kommt also darauf an,
* alle "eigenen Ressourcen" zusammenzuführen, und

* alle externen Beiträge möglichst "passend" abzurufen.

Ich wäre bereit, mit einem Partner zusammen ein "Muster" (oder wie auch immer dies zu benennen wäre) zu schreiben, das wir als Vorbereitung für künftige Präsentationen von den Referenten erbitten könnten.

Gruß!
Wolfgang

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