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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Schweinemäster fürchten um Existenz

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Schweinemäster fürchten um Existenz


Chronologisch Thread 
  • From: Likedeeler <Likedeeler- AT arcor.de>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de, Ag-tierschutz-landwirtschaft AT lists.piraten-nds.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Schweinemäster fürchten um Existenz
  • Date: Wed, 15 Aug 2012 21:13:39 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Hi Wolf

Was soll das ? regelmäßig schreibst du, das du keine Ahnung von dem Thema Landwirtschaft hast über das du endlos schreibst und weiterleitest.

Und nun noch mal wieder so ein Quatsch!

Du forderst angeblich doch immer regionale bäuerliche Landwirtschaft! (möglichst noch biologisch!)

Auch ging in den letzten Tagen die Erfolgsmeldung von den Umsatzzuwächsen von fairtrade durch die Medien.....

Und "bäuerliche Landwirtschaft" zeichnet sich doch einfach dadurch aus, das sie ihr Futter zu mindestens 50% selbst erzeugt (im Idealfall 100%)

Wenn also die Futterpreise sich einen kleinen Schritt den Spritpreisen annähern (gemessen am Energiewert) ist das doch ein kleiner Schritt in Richtung fairer Preise für Erzeugnisse der "Bauernhöfe" und ein Rückschritt für die gewerblichen vom Importfutter abhängigen.... (Und wenn sich die nominalen Futterpreise denen von vor 30 Jahren annähern doch sowieso http://www.getreideheizung.de/grundlagen/heizoel.php )

LG Likedeeler

Am 15.08.2012 20:45, schrieb Wolfgang Zerulla:
Den Landwirten unter uns sicher bekannt, den anderen vielleicht neu.

LG

Wolfgang


Hohe Futterkosten
Schweinemäster fürchten um Existenz
Von Carola Böse-Fischer |
15.08.2012 20:25 Uhr

Immer mehr Schweinemäster geraten wegen explodierender Futterkosten in
Nöte. Die Dürre in den USA und anderen wichtigen Agrarexportländern wie
Russland und der Ukraine hat die Preise für Mais, Soja und Weizen an den
Agrarbörsen teils auf Rekordhöhen getrieben.

Hannover. Was die Ackerbauern freut, weil sie höhere Erlöse einfahren, das
treibt viele Schweine haltenden Betriebe in die roten Zahlen. Denn sie
müssen für den Einkauf von Futter, das aus Weizen, Gerste, Mais und Soja
besteht, immer mehr zahlen. Gleichzeitig bekommen sie weniger Geld für ihre
Schweine, weil die Schlachtkonzerne die Preise drücken.

Die Preise für Mastfutter haben inzwischen knapp 30 Euro je Dezitonne (100
Kilogramm) erreicht, wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalter
Deutschlands (ISN) am Mittwoch berichtete. Verglichen mit der Vorjahreszeit
sei das ein Anstieg von rund 50 Prozent. Die ISN mit Sitz in Damme, im
Zentrum der niedersächsischen Schweinehaltung, vertritt etwa 12.000 der
insgesamt mehr als 30.000 Betriebe mit Schweinemast, davon knapp 9000 in
Niedersachsen. Die meisten seien Familienbetriebe.

Ähnlich hohe Futterpreise gab es schon einmal 2008, wie eine ISN-Sprecherin
sagte. Damals hätten sie durch hohe Schweinepreise aufgefangen werden
können. Im ersten Halbjahr bekamen die Schweinemäster laut ISN jedoch nur
noch zwischen 1,46 und 1,60 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Mit der
anziehenden Fleischnachfrage wegen des Ferienendes in vielen Bundesländern
habe sich der Erzeugerpreis auf derzeit 1,78 Euro erholt. Grund zur
Entwarnung sei das aber nicht. Die Betriebe brauchen mindestens 1,90 Euro je
Kilogramm, um wenigstens kostendeckend zu wirtschaften, wie die
ISN-Sprecherin erklärte. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
(AbL) schlägt deshalb bereits Alarm. Die Existenz
mittelständisch-bäuerlicher Schweinehalter sei bedroht. Allein 2011 hätten
nach Berechnung des Statistischen Bundesamtes 1600 Betriebe aufgeben müssen.
Im ersten Halbjahr 2012 seien weitere 800 Schweinehalter auf der Strecke
geblieben.

Die Ursache der Misere liegt nach Einschätzung der AbL in einer „massiven
Überproduktion“, die die Preise kaputt mache. Seit 2010 werde erheblich mehr
Schweinefleisch produziert, als hierzulande konsumiert werde. Der
Selbstversorgungsgrad habe sich auf 115 bis 120 Prozent erhöht. Die
Überschüsse werden von den Schlachtkonzernen zu „Billigstpreisen“ im Export
nach Russland und China verramscht, wie AbL-Sprecher Eckehard Niemann sagte.
Die Strukturprobleme würden durch den Bau neuer, riesiger Mastanlagen
verschärft. Einen Stopp dieser Agrarfabriken erhofft sich die AbL durch die
Novellierung des Bundesbaugesetzes, das künftig Höchstgrenzen für Mastplätze
vorschreibe.

Die Interessenvertretung der Schweinehalter macht allerdings vor allem die
Nachfragemacht der Lebensmittelkonzerne für die Probleme der Landwirte
verantwortlich: Weil die Handelsriesen Billigfleisch als Lockvogelangebot
einsetzen, um die Verbraucher in ihre Supermärkte zu ziehen, zwingen sie die
Schlachtkonzerne zu Preiszugeständnissen – und die geben den Druck weiter an
die Schweinemäster. Die Landwirte sind dagegen so gut wie machtlos, weil
auch die Schlachtbranche von Großunternehmen beherrscht wird. Allein die
drei größten Konzerne Tönnies, Vion und Westfleisch bringen es laut ISN in
Deutschland auf einen Marktanteil von 55 Prozent.

Quelle:
http://www.haz.de/Nachrichten/Wirtschaft/Deutschland-Welt/Schweinemaester-fu
erchten-um-Existenz


_______________________________________________
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https://lists.piraten-nds.de/mailman/listinfo/ag-tierschutz-landwirtschaft






  • Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Schweinemäster fürchten um Existenz, Likedeeler, 15.08.2012

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