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Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft
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[Ag-landwirtschaft] [NDS-Diepholz] Für AG Landwirtschaft und AG Energiepolitik: Podiumsdiskussion Nienburg 07.06.12
Chronologisch Thread
- From: Christian Jordan <christian.jordan1 AT gmx.de>
- To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [Ag-landwirtschaft] [NDS-Diepholz] Für AG Landwirtschaft und AG Energiepolitik: Podiumsdiskussion Nienburg 07.06.12
- Date: Fri, 15 Jun 2012 15:27:14 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
- List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>
Ahoi,--
hier ein zusammenfassendes Protokoll,
wer es noch als PDF Oder DOC oder was auch immer braucht, bitte melden.
Gruß,
Markus Liebs - Piraten Diepholz
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Nienburg, den 07.06.2012
Nabu-Podiums-Diskussion über Biogasanlagen
Nabu Blatt-Pavillon
Max Eyth Str. 2
31582 Nienburg
Piraten anwesend: Hartmut / Hannover, macht Tonaufzeichnung, Heinrich und Dorian / Nienburg, Markus / Diepholz, macht Protokoll
Anwesende Podiumsdiskussionsteilnehmer siehe unten
ca. 100 Teilnehmer, Altersdurchschnitt ~ 40+
TV Mitschnitt soll laufen auf lokalem InternetTV Nienburg : www.tv20.de 19:10 Uhr
Begrüßung durch den Nabu Kreisverband,man ist erfreut über rege Teilnahme
Kurze Einleitung durch Stichworte durch Peter Brieber, ehem. Bürgermeister von Nienburg
Herr Fahldiek NABU Landesverband, Sprecher des FA Landwirtschaft
Herr Meyer zu Vilsendorf – Landwirtschaftskammer, Bezirksstellenleiter
Herr Große-Macke CDU, MdL, Sprecher AK Ernährung und Landwirtschaft
Herr Christian Meyer B90/Grüne, MdL, Agrarpolitischer Sprecher
Herr Kreisrat Thomas Schwarz – LK Nienburg
Herr Tillmann Uhlenhaut BUND Landesverband
Herr Tonne SPD, MdL
Kurze Runde Statements
Podiumsdiskussion
Plenumsöffnung / Fragen usw.
Statements der Podiumsdiskussionteilnehmer
Landwirtschaftskammer : Historischer Abriss des Blatt-Pavillons, Grundlagen der Bioenergieidee, zur Zeit 40 Biogasanlagen am Netz im Kreis Nienburg, Faktor EEG entscheidend für Einstieg der Landwirte. Biomassepotentialstudie zeigt Potential der Anlagen und verbeserungswürdige Konzepte auf. Zur Zeit gr. Zurückhaltung bei Neuinstallation, wenig Planung für Neuanlagen.
! Nachhaltigkeit, Naturschutz, Ressourcenschutz, Gewässerschutz, Biodiversivität, es soll vielfältig in der Landwirtschaft bleiben.
LK Nienburg : 2011 – Seit der EEG Novelle 2. Halbjahr .. Zuwachs Anlagen mehr als 50%, Anträge genauso entwickelt. Bestandsschutz für bestehende Anlagen, kritische Zustände kommen vor, wir müssen kontrollieren, Einschätzung: es gibt bald nur noch gr. Anlagen – 5 MW.
Regenerative Nr. 2 im LK ist Biogas (nach Windkraft).
CDU Landtagsabgeordneter : Agrarpol. Sprecher. Energiewendeziele sehr hoch gesteckt. Markt aufgebaut, Vorteile Biogas ist Grundlastfähig, dezentral einsetzbar, flexible Anlagengrößen, hohe Wertschöpfung. ca. 2800 MW Deutschlandweit. „ANMERKUNG ML:Redet wie ein Pastor.“
Efizienzsteigerung auch der Rohstoffe, nicht nur der Anlagen.
SPD : Regenerative Energien werden begrüßt, Wahrung der Verhältnismäßigkeit beachten, diskutieren ob die ursprüngliche Idee noch da ist. Sind schon genug Biogasanlagen im Landkreis? Planerische Ebene in die Kommune verlagern, Landesraumordnungsplanung muss sinnvoll eingesetzt werden, sinnvolles Wärmekonzept ist notwendig, Belegung landwirtschaftliche Fläche Energiepflanzen / Lebensmittelproduktion, Hinweis auf gestiegene Pachtpreise. Bereitstellung in % ? Folgen..Gärsubstrate, Nitratbelastungen, Dokumentationspflicht.
B90/Grün : Ganzheitliche Ökobilanz der Anlagen, 25 % Der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft (Niedersachsen). Artensterben, Nitratbelastung, Ausbringung von Nährstoffen. Fehlstellung / Steuerung EEG, schimpft auf Landesregierung, NAWARA? BONUS muss weg.
Flächenverbrauch nicht ausweiten. Nicht nur Mais sondern zum Beispiel auch Wildpflanzen, liegen fast bei 80% von Mais. Entstehung der Grundmaterialien beachten, heimische Kreislaufwirtschaft, Fruchtfolgen beachten. Obergrenze Energiepflanzenanbau max. 13% für Niedersachsen.
BUND : Agrargas ein wichtiges Thema, Wie sieht Landwirtschaft in Zukunft aus, Naturschutz und Klimaschutzziele, Grünland erhalten. Stärkung von Eiweispflanzen in der traditionellen Landwirtschaft, nicht nur Energiepflanzen, mehr ökologische Landwirtschaft. Agrargas Ursprung: Resteverwertung nun intensive Landwirtschaft mit Energiepflanzen. Alternativen sind nicht so hoch ertragreich, z.b. Zuckerrübe, Reste wieder verwerten. Energiewende wird gerade erst angedacht Diskussion nötig für den Landwirtschaftsbereich.
NABU : Positionspapier NABU, Biogasanlagen OK, Bürgerbeteiligung an Planungen, Kraft-Wärme Kopplung gefordert, Gefahrenquellen bennen und ausschalten: Havarien, Zentrale Melde- und Einsatzstelle gefordert, Antibiotikaresistente Keime durch Gülleverarbeitung, Vorsorge möglich? Keine Grenzwerte für Keime vorhanden. Gesundheitsgefährdung ausschließen. Fruchtfolgen vorschreiben, nur max. 50 % einer Sorte im Substrat der Biogasanlagen.
- Runde: Podiumsdiskussion
20:15
Stichpunkte aller Teilnehmer: Kaskadennutzung, Effizienzgraderhöhung, Trockensubstratforschung.
Auch andere erneuerbare Energien vorhanden, 10 % Biogas in Niedersachsen. Lebensmittelpflanzen müssen die meisten Flächen erhalten. Konzentration auf Effizienz, Biodiversivität, Landschaftsbild muss beachtet werden. Förderungen besser steuern.
Ist Maisanbau günstiger als Resteverwertung? 1 von 40 Anlagen im LK darf Abfallstoffe verwerten.
Landwirte haben Interesse an Alternativen zum Mais, Landwirtschaftskammer sucht Alternativen.
Überregionale Prüfungen um kleine Leckagen zu finden, Vorbeugung ist nötig.
Ansatz EEG nachjustieren, anfallende Reststoffe verstromen, sinnvolle Wärmekonzepte sollten fossile Energie verdrängen. Effizienzsteigerung auch mit Mais machbar, erscheint nicht ersetzbar,
Energetisches Potential besser nutzen. Anlagensicherheit, Sachkundenachweis gefordert, Fachkompetenzen und technische Details nachrüsten. Standortauswahl beachten.
Klimaschutzkonzepte beachten. Vielfalt der Reststoffe erweitern, Frage Grünland. Stärkung der planerischen Ebene, Vorrang-und Eignungsgebiete, Grundlagen auf Bundesebene erarbeiten.
3.Runde Offene Diskussion 20:40 Uhr
Anmerkung: Fackeln ab 2013 Notwendig, Sachkundenachweis dito..Fortbildung zum Energiewirt nötig.
Frage : Thema Naturschutz wichtiger, nicht nur technikverliebtheit wie Effizienzsteigerungen.
Frage: Wo geht’s hin mit der Landwirtschaft? Was für eine Landwirtschaft will man denn?
Intensität spart Fläche, Maximierung natürlich auch ducrh Dünger etc. des Ertrags ist Sache des Landwirts.
Anmerkung: Reststoffe will keiner haben wenn zu wenig Gasertrag, Förderung zweifelhaft.
Anmerkung: Reststoffnutzung bei 90 %, 1700 Anlagen in Niedersachsen, nach Bayern Nr. 2
Frage: Anreize zum Energiesparen auch in die Diskussion einbringen.
CDU: Biogas nicht verteufeln, auch Anlagen mit Wärmekonzepten näher an die Energiewende bringen.
BUND: Welche Landwirtschaft wollen wir? Am Biogasthema kann man es festmachen.
GRÜN : Man muss auch ausprobieren, nicht immer nur Mais und Gülle! Flächendruck durch Pachtpreise, kaum noch Brachstandorte vorhanden. Ganzheitlich schauen. Politische Steuerrung muss ganzheitlich sein! Energieeinsparung priorisieren.
NABU: So darf es nicht weitergehen, nur noch Mais kann nicht richtig sein! Naturschutz ernst nehmen. Nicht immer nur maximale Ausbeute
Frage: Wie sollen die begrenzeten Ressourcen optimal genutzt werden?
Frage Pirat Liebs: Vermehrung pathogener Keime in Biogasanlagen, gibt es Untersuchungen?
„Hygienische Untersuchungen zu Biogasanlagen“ – Studie! → Checken bitte
Frage: Biogasnutzungsstunden ? – Verfügbarkeit am höchsten 75% im Jahr maximal.
Frage : Effektivität EU Richtlinie : Klimawirkungsgrad muss 35% sein ab 2013, bis 2018 auf 60%, ist nicht zu erreichen mit aktuellen Mitteln.
20:14 UhrAbschlußstatements:
NABU : Bauer hält HOF, Tag der offenen Tür usw. ist wichtig um Verständnis bei der Bevölkerung zu bekommen. Landwirtsschaftwerbung suggeriert heile Welt, Akzeptanz für gute Landwirtschaftliche Praxis notwendig. 100% Bio geht nicht, Energiewende geht nur zusammen.
Landwirtschaftskammer: Mit den Landwirten reden, Biogasanlagen positiv. 40 Anlagen benutzen 10 % der Ackerfläche. Fortschritte in der Gasproduktion, Potentialstudie wichtig, Multifunktionalität aufgreifen.
CDU: Diskussionsprozess in Gang setzen, bisherige Verbesserungen würdigen. Imker sind auch wichtig.
GRÜN: Maisbonus abschaffen, EEG ändern. Globale Verantwortung sehen. Tierfutterimporte mitrechnen. Einsparung des Fleischkonsums auch wichtig.
Landkreis: Viele Anregungen erhalten, dankeschön
BUND : Gesellschaftliche Diskussion ist gut und richtig, soll weiter geöffnet und gestaltet werden. Nicht nur Imker mitnehmen, auch Verbraucher, wo geht’s hin in 50 Jahren? Biogas, Ernährung, welche Bedingungen sollen wir haben.
SPD : Mehr regenerative Energien muss es sein, der Mix muss stimmen, was ist die Pflicht der Kommunen? Effizienzsteigerung und Bioenergie sind ein richtiger Weg, Flächenverbrauch beachten, Naturschutz auch, mehr planerische Möglichkeiten vor Ort erforderlich.
Schlußwort Veranstalter: Es geht um die Perspektive der Landwirtschaft, es ist eng miteinander verwoben, subventionen bringen gefüge auch ducrheinander, ganzheitlichen Blick nicht verlieren. Verhältnismäßigkeit wahren.
Gesellschaftlicher Diskurs bis in die Ebene der Landspolitik, Biogas ist wohl kein Teufelszeug, Energiewende hört nicht auf. Einsparen ist das A und O. Quo Vadis Biogasanlagen?->eine Chance auf Zukunft wenn man es vernünftig und bedacht angeht!
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- [Ag-landwirtschaft] [NDS-Diepholz] Für AG Landwirtschaft und AG Energiepolitik: Podiumsdiskussion Nienburg 07.06.12, Christian Jordan, 15.06.2012
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