Von: Eckehard.Niemann
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Gesendet: Samstag, 21. April 2012
00:08
An: eckehard.niemann
Betreff: Fw: Niedersachsens
Tierschutz-Abteilungsleiterin: Minister Lindemanns Tierschutzplan nur zur
Akzeptanzverbesserung der Agrarindustrie?
----- Original Message -----
Sent: Friday, April 20,
2012 11:58 PM
Subject: Niedersachsens
Tierschutz-Abteilungsleiterin: Minister Lindemanns Tierschutzplan nur zur
Akzeptanzverbesserung der Agrarindustrie?
Sehr geehrte Redaktionen,
anbei
eine Reaktion der AbL auf jüngste agrarindustrie-
befürwortende
Äußerungen der Tierschutz-Abteilungsleiterin
im niedersächischen
Agrarministerium (siehe unten stehende
Meldung der
AgrarZeitung).
Mit freundlichen Grüßen
Eckehard Niemann, AbL
Niedersachsen-Bremen
0151-11201634
Arbeitsgemeinschaft
bäuerliche Landwirtschaft e.V.
Landesverband Niedersachsen/Bremen - Pressesprecher:
Eckehard Niemann, Varendorferstr.24, 29553 Bienenbüttel
T: 0151 - 11 20 16 34, Mail: eckehard.niemann AT freenet.de
Pressemitteilung
Niedersachsens Tierschutzplan - nur
zur Akzeptanzverbesserung von Agrarfabriken?
Neuerliche Äußerungen der Abteilungsleiterin für Verbraucherschutz,
Tiergesundheit und Tierschutz im niedersächischen Agrarministerium, Heidemarie
Helmsmüller, bei einem Kongress der Futtermittelindustrie haben laut
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) neue Zweifel an der
Ernsthaftigkeit des Niedersächsischen Tierschutzplans von Agrarminister
Lindemann geschürt. Wie die AgrarZeitung berichtet, hatte Helmsmüller am 18.4.
in Großenkneten vor Mitgliedern des Deutschen Verbands Tiernahrung (DVT) erklärt,
Niedersachsen setze „auch künftig auf industrielle Strukturen im Tiersektor“,
und zu „arbeitsteiliger Landwirtschaft und zu industriellen Strukturen in der
Tierhaltung sehe die Landesregierung keine Alternative“. Mit dem
niedersächsischen Tierschutzplane solle lediglich „ein Beitrag geleistet
werden, große Anlagen für die Bevölkerung akzeptabler zu gestalten“.
Die AbL wies darauf hin, dass die seit 2008 amtierende Abteilungsleiterin auch
in früheren Medienberichten mit eher verharmlosenden und beschönigenden
Äußerungen zur agrarindustriellen Qualhaltung aufgefallen sei. So zitierte dpa
Frau Helmsmüller im Oktober 2010 zur massiven Antibiotika-Anwendung in der
Hähnchenmast so, dass das Ministerium „keinen Grund für striktere Regeln“ sehe
und dass „alles ordnungsgemäß und rechtskonform“ sei. Bei einem Forum der
Braunschweiger Zeitung im November 2011 vertrat Helmsmüller die in Fachkreisen
wenig akzeptierte Ansicht, die massiven Fußballen-Entzündungen der auf eigenem
Kot eng gedrängt stehenden Masthühner könnten „durch ein gutes Stall-Management
leicht behoben werden“. Ohnehin sei Fleisch mit geringen Mengen Antibiotika
„unbedenklich für den Verzehr“.
AbL-Sprecher Eckehard Niemann forderte das niedersächsische Agrarministerium
auf, diese zitierten Äußerungen entweder rasch richtig zu stellen oder zu
prüfen, ob die Abteilungsleiterin die neue propagierte Tierschutz-Ausrichtung
des Ministeriums wirklich verstanden habe und mittragen könne. Wenn
Ministerpräsident McAllister und Minister Lindemann von einer ergebnisoffenen
Prüfung sprächen, welche Haltungsbedingungen und Betriebsgrößen künftig
notwendig seien, dann sei eine solche Vorfestlegung ihrer
Tierschutz-Abteilungsleiterin auf agrarindustrielle Strukturen nicht
hinnehmbar. Bauern, Verbraucher und Bürger jedenfalls erwarteten eine
Ausrichtung der Nutztierhaltung auf eine artgerechte Tierhaltung mit mehr
Platz, auf Stroh, mit Auslauf und eigener Futtergrundlage. Eine solche
Tierhaltung könnten nicht agrarindustrielle Strukturen, sondern nur mittelständisch-bäuerliche
Betriebe unterhalb der Grenzen des Bundesimmissionsschutzgesetzes mit maximal
1.500 Schweinemast-, 560 Sauen- und 15.000 Geflügelplätzen gewährleisten.
2.820
Zeichen 21.04.2012
AgrarZeitung
20. April 2012
Tierhaltung mit Auflagen
Niedersachsen setzt auch künftig auf industrielle Strukturen
im Tiersektor. Neue Projekte sollen jedoch differenziert betrachtet werden. Den
Bau von großen Tierhaltungsanlagen durch nichtlandwirtschaftliche Investoren
will Niedersachsen einschränken. Landwirtschaftliche Familienbetriebe sollten
dagegen auch in Zukunft die Möglichkeit haben zu wachsen, erklärte Heidemarie
Heimsmüller, Abteilungsleiterin im Niedersächsischen Agrarministerium, am
Donnerstag in Großenkneten.
Zur arbeitsteiligen
Landwirtschaft und zu industriellen Strukturen in der Tierhaltung sehe die
Landesregierung keine Alternative. Mit dem niedersächsischen Tierschutzplan
solle ein Beitrag geleistet werden, große Anlagen für die Bevölkerung
akzeptabler zu gestalten. Ziel der Initiative sei die Standortsicherung für die
Veredelungswirtschaft in diesem Bundesland. Lösungen müssten mit der
Landwirtschaft und nicht gegen sie gefunden werden. (SB)
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