[AG-Gesundheit] "Gutachten" Sachverständigenrat Digitalisierung für Gesundheit -

[Privacy <pirat AT praes.eu>]

Unter folgendem Link findet man - wie ich meine eher ein
Marketing_Machwerk für/von Helios und Co (weshalb dies "Gutachten" nennt
ist mir schleierhaft)


https://svr-gesundheit.de/fileadmin/Gutachten/Gutachten_2021/SVR_Gutachten_2021_online.pdf

Hier sind auch weitere Informationen dazu veröffentlicht:

https://www.svr-gesundheit.de/gutachten/gutachten-2021/


https://www.svr-gesundheit.de/fileadmin/Gutachten/Gutachten_2021/Executive_Summary_Deutsch.pdf

Darin wird die informationelle Selbstbestimmung der Betroffenen mit
Füssen getreten ...

ich habe es gestern Nacht mal quer gelesen, hier einige erste Gedanken
dazu (da es von mir kommt, vorwiegend Datenschutz/Privacy bezogen):



S. 25
"Datenschutz muss vor allem die sichere Nutzung von Gesundheitsdaten für
bessere Versorgung und Forschung ermöglichen"

??? Datenschutz ist zunächst Individualschutz und nicht Bedienen eines
Gemeinwohls ..

(ich erinnere an mein Zitat, wenn immer behauptet die XYZ stehen unter
Schweigepflicht, deshalb dürfen sie alles erfahren - Vorschlag:
Jedermann in D auf die Schweigepflicht verpflichtet - per Gesetz - wie
wir Ärzte. Dann kann man ja ruhig alle Krankenakten an die
Wittenerberger Schlosskirche nagelen,
damit sie jeder Schweigeverpflichtete lesen kann ...)

"Überholung der Zweckbindung und der Datensparsamkeit"

die Grenzen zieht die Solidargemeinschaft (in die die betroffenen
Individuen gezwungen werden !)

Auch interessant in der Einleitung verzichtet man auf das Gendern (was
ich sehr begrüsse) aber im Text wird zwar von Leistungserbringern aber
von Patienten und Patientinnen gesprochen

- schon hier wird politisch das Arzt / THerapeut / Patientenverhältnis
ausgehebelt ... es gibt zwar Patienten aber nur
"Leistungserbringer"

Warum heißte der Gegenpart dann nicht soziaversicherter
Sachleistungsnehmer ?

ePA - wo bleibt das Recht auf Vergessen
eine ePA für jede Person (mit Geburt oder
Zuzug) eingerichtet und damit zugleich der Zugriff auf ePA-Daten – die
Einsichtnahme, Speicherung
von Informationen und Verarbeitung – durch behandelnde
Leistungserbringer ermöglicht werden.

D.h. ich würde mich als Geborener nicht mehr einem behandelnden
Leistungserbringer ausliefern wollen, solange keine absolute
Lebensgefahr besteht.
Prävention - des Teufels ...

das Ganze liest sich wie ein Drehbuch für "Corpus delicti"

"Der oder die Versicherte sollte zudem die Möglichkeit haben, der
Einsichtnahme durch
Leistungserbringer zu widersprechen („Verschattung“ von ePA-Inhalten)."

Aha aber dem Staat und neugierigen Pharmaunternehmen etc werden die
Daten zu Verfügung gestellt ??
Der Mensch muss ein Recht auf LÖSCHUNG der ganzen oder bestimmter
Dokumente der ePA haben (nicht das Recht einzelne Passagen zu löschen).

Und dann will man erstmal die Zugangsrichtlinien ändern ...

M.E. geht es NUR darum die ePA als Datenlieferant für Big Data zu bewerben

"In der Kommunikation über Chancen für die Verbesserung der
Gesundheitsversorgung
durch die Verwendung von Gesundheitsdaten sollte insbesondere der
individuelle Nutzen durch eine
verbesserte Datengrundlage fundiert und verständlich kommuniziert werden."

Wir sollten Individuum klarmachen, dass sie für eine eher fragwürdige
Verbesserung der "Gesundheitsversorgung" (warum nicht der Gesundheit ?!
beim Individuum) erstmal ihren gesamten Schatz an persönlicher
Geheimnissen in das Haifischbecken
der "solidarischen" Datennutzung "investieren"

Ja klar - vor der nächsten Reanimation werde ich als Arzt "den
individuellen Nutzen daraus ziehen",  dass ich Informationen über eine
Patientin bzw. einen
Patienten die umfassend vorliegen abgleichen und berücksichigen kann,
bevor ich mich zu Herzmassage, Atemspende und Defibrillation entscheide ...

"Für den Nutzen des Patienten bzw. der Patientin wird zudem entscheidend
sein, dass die
Daten aus seiner bzw. ihrer wie aus der Behandlung aller anderen für die
Gesundheitsforschung
genutzt werden können"


S. 74 Abschitt 133

S. 298 462