Re: [AG-Gesundheit] Stellungnahme "Pauschalisierende Entgeltsystem Psychiatrie und Psychosomatik" (PEPP)

["Reinhard Schaffert" <reinhard.schaffert AT piratenpartei-hessen.de>]

Tag zusammen, 

Ich hätte dazu ein paar Fragen und Anmerkungen:

- auf Grundlage welcher Beschlüsse oder Grundsätze der Piratenpartei soll den 
hier eine Stellungnahme der Partei erfolgen?
- wer in dieser Partei hat denn das fachliche Wissen über die aktuelle 
Gesetzgebung im Bereich der Psychiatrie und insbesondere über das PEPP-System?

Der Artikel in der TAZ ist sicherlich keine geeignete Grundlage und enthält 
ebenso wie die Stellungnahme von ATTAC und anderen, über die er berichtet, 
leider sehr viele Halbwahrheiten und sachliche Fehler. Denn erstens haben die 
meisten kritisierten Punkte nichts mit dem konkreten Entgeltsystem (PEPP bzw. 
Pflegesätze) zu tun bzw. sind allenfalls begleitende Teilaspekte der 
Gesetzgebung (wie der Wegfall der PsychPV) und zweitens enthält die Abkürzung 
PEPP zwar den Begriff "Pauschal", das dahinter stehende Entgeltsystem 
vergütet jedoch die Behandlung der Patienten weitaus differenzierter nach 
Erkrankungsschwere und Behandlungsaufwand, als die bisherigen Pflegesätze, 
die weit pauschaler sind, weil es für alle Patienten (egal wie krank oder wie 
groß der Behandlungsaufwand) das gleiche Entgelt pro Tag gibt. 

Wer hierzu eine fundierte Meinung abgeben möchte sollte mindestens kennen:
- die Bundestagsdrucksachen zur Gesetzgebung zum Psych-Entgeltgesetz (BT-Drs. 
Nr. 17/8986 und 17/9992) 
- Stellungnahmen zur Anhörung im Gesundheitsausschuss zur Verlängerung der 
Optionsphase 
(http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse18/a14/anhoerungen/gkv_fqwg_aenderungsantraege
 Ausschussdrs. 18(14)0030.5) 
- sowie die Unterlagen (Kataloge, Abschlussberichte) zum PEPP-System des InEK 
 (www.g-drg.de)

und sich auch schon mal grundsätzlich mit der Vergütung von 
Krankenhausleistungen beschäftigt haben. 

Inoffiziell aber für einen Überblick über die Diskussion möglicherweise 
informativ sind auch die Diskussionen in diesem Forum: 
http://www.mydrg.de/forum/index.php?board/16-pepp-2015-entgeltsystem-in-der-psychiatrie/

Wer persönlich seine Meinung für oder gegen etwas äußern möchte, kann dies 
gerne im Rahmen entsprechender Initiativen tun und sich beispielsweise an 
ATTAC wenden. 
Aber um als Partei hierzu Stellung zu nehmen bedürfte es einen Diskussions- 
und Entscheidungsprozess, den wir bei diesem Thema sowohl mangels Masse, als 
auch mangels Wissens und entsprechender fundierter Kompetenz nach meiner 
Ansicht nicht leisten können.

Ich wünsche noch einen schönen Tag,
Reinhard


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de 
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von 
(lists) Lily | LV Sachsen KV Leipzig
Gesendet: Donnerstag, 3. September 2015 01:46
An: AG Gesundheit ML Piraten <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Betreff: [AG-Gesundheit] Stellungnahme "Pauschalisierende Entgeltsystem 
Psychiatrie und Psychosomatik" (PEPP)

Möchte jemand an einer Stellungnahme zu diesem Thema mitarbeiten?
http://www.taz.de/Versorgung-psychisch-Kranker/!5224412/

Viele Grüße
Lily

-- 
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