Re: [AG-Gesundheit] Zu viele OPs?

[wdt <wolf-dietrich AT trenner.de>]

Vom Grundsatz her sind bisher zwei Vergütungsmodelle im Einsatz (gewesen):

1.) Tagespauschalen; führen zu teilweise überlangen Liegedauern
2.) Fallpauschalen; führen zu einer Steigerung der Fallzahlen

Gründe für diese unerwünschten Effekte sind wesentlich die übergroße Zahl von 
Krankenhäusern, deren Überzahl von Betten, der gnadenlose Erhalt 
kleiner-unwirtschaftlicher Einheiten sowie die im jeweiligen 
Abrechnungssystem enthaltenen Möglichkeiten (des Missbrauchs).

Ein Zweitmeinungsverfahren, also eine Kontrolle der Indikation durch einen 
weiteren Arzt, scheint erst einmal korrigierend möglich. Dessen 
Unabhängigkeit müsste gewährleistet sein. Und es entstehen natürlich Kosten. 
Die beiden für so eine Änderung zuständigen Parteien haben beide ein deutlich 
bemessenes Interesse daran.

Aber vielleicht hat jemand eine Idee?

wolf / gn8

Nebensatz: gerade setzt sich Kattascha für ein Winzigkrankenhaus in 
Dissen/Bad Rothenfelde ein, knapp 130 Betten aber unverzichtbar weil im 
Umkreis von 20 Kilometer (!) sonst nix wäre. Ahnungslose schreiben, dass im 
Notfall jeder Kilometer zähle und organisieren einen Fackelzug. Von der 
Qualität des Minihauses ohne wirklich akzeptabel Routine mangels Fallzahl 
habe ich mich nicht überzeugen können. Alle 20 Kilometer ein Krankenhaus 
kostet eben. In Frankreich lebt man auch ganz gut und hat es schon mal 90 
Kilometer bis ins nächste Krankenhaus.

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