Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 30, Eintrag 253

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 30, Eintrag 253


Chronologisch Thread 
  • From: sozialpiraten <sozialpiraten AT kunstlandschaft-spandau.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 30, Eintrag 253
  • Date: Fri, 25 May 2012 12:43:09 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Grundproblem des Gesundheitswesens:
Ärzte und Pharmaindustrie können (z.T. viel) Geld verdienen, wenn Bürger krank gemacht - werden.
Es zerstörte/zerstört Vertrauensverhältnisse. Wie könnten wir diese Tendenz ändern?


Am 25.05.2012 11:50, schrieb ag-gesundheitswesen-request AT lists.piratenpartei.de:
Um E-Mails an die Liste AG-Gesundheitswesen zu schicken, nutzen Sie
bitte die Adresse

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen:

https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen

oder, via E-Mail, schicken Sie eine E-Mail mit dem Wort 'help' in
Subject/Betreff oder im Text an

ag-gesundheitswesen-request AT lists.piratenpartei.de

Sie können den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse

ag-gesundheitswesen-owner AT lists.piratenpartei.de

erreichen

Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen
sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of
AG-Gesundheitswesen digest..."


Meldungen des Tages:

1. Zwei interessante Artikel auf krankenkassen-direkt.de
(markusvonkrella)
2. Roter Faden (Eckbert Reinhardt)
3. Re: Roter Faden (sternhh)
4. Re: Roter Faden (Dr. Alessandro Cavicchioli)
5. Re: Roter Faden (waage08 AT web.de)
6. Vorschlag für eine Positionierung der Piraten zum Thema
Krankenversicherung (Wolfgang Gerstenhöfer)


----------------------------------------------------------------------

Message: 1
Date: Thu, 24 May 2012 14:12:49 +0200 (CEST)
From: markusvonkrella<markusvonkrella AT piratenpartei-nrw.de>
To: AG Gesundheit<ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: [AG-Gesundheit] Zwei interessante Artikel auf
krankenkassen-direkt.de
Message-ID:

<1848959236.403.1337861569680.JavaMail.open-xchange AT mail.piratenpartei-nrw.de>

Content-Type: text/plain; charset=UTF-8

1. Bundeskabinett beschließt neues Patientenrechtegesetz


http://www.krankenkassen-direkt.de/news/news.pl?val=1337860882&news=307256222



2. "Fangprämien" im Gesundheitswesen - Kassen fordern Korruptionsstrafrecht


http://www.krankenkassen-direkt.de/news/news.pl?val=1337860885&news=307105680


LG
Markus von Krella


------------------------------

Message: 2
Date: Thu, 24 May 2012 23:52:45 +0200
From: Eckbert Reinhardt
<eckbert.reinhardt AT p9a.berlin.piratenpartei.de>
To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Subject: [AG-Gesundheit] Roter Faden
Message-ID:<4FBEADAD.6030309 AT p9a.berlin.piratenpartei.de>
Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-15; format=flowed

Hallo Freunde,

ich denke, einige "follower" aus der Pharma-Lobby werden wir hier wohl
haben, die sind ja nicht unbedarft. Vielleicht ist es sinnlos,
vielleicht auch nicht, das Geld um mal "pro forma" mit dabei zu sein,
haben die alle mal ...

Daher fände ich es schön, man würde hier thematisch abspecken, zumindest
solange, bis wir nicht die breite Masse zur Mitarbeit anregen können.
Weniger ist mehr!

Der berühmte "rote Faden". Auf der AG-Homepage
(http://wiki.piratenpartei.de/AG_Gesundheit) steht als Ziel doch sehr
allgemeines, und auf anderen Seiten nix konkretes. Sorry, ist aber so ...

Vielleicht sollte man in dem bestehenden Forum von Beteiligten eine
Abstimmung stattfinden lassen, was wir "gemeinsam" als erstes angehen
wollen? Auf der Seite
(http://wiki.piratenpartei.de/AG_Gesundheit/Ziele#Ziele.2F_Themen_der_AG)
Ziele,
Themen der AG sind so allgemeine Ziele formuliert, das man allein
darüber Jahre diskutieren kann, ohne auf einen eindeutigen Standpunkt zu
kommen.

Auf den Piratenparteitagen wurde ja schon bereits sehr erfolgreich das
Zustimmungswahlrecht erprobt. Das heißt z.B., 10 Kandidaten treten an
(bei uns wären es dann 10 Themen ..) und jeder hat 10 Stimmen. Wenn dir
ein Thema sehr am Herzen liegt, gibts du dem 6, 8 oder vielleicht auch
alle deine 10 Stimmen. Oder verteilst deine 10 Stimmen, hier 3, da 2 und
da 0 und da wieder 5. Insgesamt 10.

Und daraus basteln wir nen Ranking - die ersten 10 Themen, nach
Punktestand werden erstmal vorrangig behandelt. Alle AG-Teilnehmer
erklären sich für Thema X oder Y aus diesen 10 Themen bereit, mit zu
arbeiten.

Welche Ideen bereits bestehen (ja, Ideen gibt es immer ne Menge ..) kann
man ja auf: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Gesundheit/Brainstorming
einsehen, und sich für schon bestehende Anregungen erwärmen.

Ist nur so ne Idee, da ich merke, obwohl ich seit knapp 8 Jahren im
Gesundheitswesen unterwegs bin, es ist verdammt komplex. Und wenn wir
unsere Energien nicht bündeln, werden wir es schwer haben gegen
Partei-Apparate die seit Jahrzehnten existieren ... wir müssen ja das
Rad nicht heute neu erfinden. Mir würde es reichen offensichtlichen
Schwachsinn auf zu decken, zu benennen und Alternativen vorzuschlagen,
die nicht ganz so Horror sind ...





------------------------------

Message: 3
Date: Fri, 25 May 2012 00:56:41 +0000
From: sternhh<sternhh AT news.piratenpartei.de>
To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [AG-Gesundheit] Roter Faden
Message-ID:<202$165194$1337907401 AT news01.piratenpartei.de>
Content-Type: text/plain; charset=utf-8; format=flowed


Lieber Egbert,

bist Du ein Engel?
Egbert Reinhard (* 3. März 1928 in Gelsenkirchen; † 8. April 2004) war
ein deutscher Politiker der SPD.

Du sprichst mir aus der Seele. Ja wir brauchen einen "roten Faden", wir
brauchen eine Formulierung Für das Parteiprogramm die darstellt, wie die
"Piraten" mit Ihren Kernkompetenzen das deutsche Gesundheitswesen für
alle Bürger effizienter, wirksamer und gerechter gestalten können. Ist
es die "piratische Bürgerversicherung" mit viel Transparenz und einer
Prise open source Wissenschaft und Bildung und dadurch mehr Gesundheit?
Ich glaube der einzelne Mensch(anwesende natürlich ausgenommen) nimmt
sich zu wichtig. Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen
ist.
http://www.zitate-online.de/literaturzitate/allgemein/16217/nichts-ist-maechtiger-als-eine-idee-deren.html

Vielen Dank
Dein Norman


------------------------------

Message: 4
Date: Fri, 25 May 2012 09:55:24 +0200
From: "Dr. Alessandro Cavicchioli"<cavicchioli AT t-online.de>
To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [AG-Gesundheit] Roter Faden
Message-ID:<4FBF3AEC.80900 AT t-online.de>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8; format=flowed

Ciao,

Deine Anregung begrüße ich im Prinzip. Ich schlage dennoch eine noch
klarere Strukturierung vor. Die links, die Du angegeben hast, habe ich
mir genauer angeschaut. Auch hier sehr wenig Struktur, eher ein
Sammelsurium. Bereits wenn wir daraus 10 Themen herausgreifen wollen,
geht aus meiner Sicht das Durcheinander erst richtig los.

Vielleicht sollten wir diese Themen noch enger fassen. Aus meiner Sicht
müssen wir uns zunächst Gedanken über die grundsätzliche Struktur des
Gesundheitssystems machen und daraus klare Sätze für das
Grundsatzprogramm ableiten: z.B.: duales (PKV-GKV) vs. monosystem,
Gesundheitsarbeiter angestellt oder freiberuflich oder beides, Steuerung
der Medikamentenverschreibung usw. Diese Diskussion läuft schon, aber
unkoordiniert. Es wird interessant diskutiert, jedoch dann nicht
festgehalten. Dazu muss jedoch jemand koordinieren.

Also hier mein Vorschlag: die 10 Grundsätze des Gesundheitssystem
miteinander festklopfen und auf lfb zur Abstimmung bringen.

Ciaociao
Alessandro

Am 24.05.2012 23:52, schrieb Eckbert Reinhardt:
Hallo Freunde,

ich denke, einige "follower" aus der Pharma-Lobby werden wir hier wohl
haben, die sind ja nicht unbedarft. Vielleicht ist es sinnlos,
vielleicht auch nicht, das Geld um mal "pro forma" mit dabei zu sein,
haben die alle mal ...

Daher fände ich es schön, man würde hier thematisch abspecken,
zumindest solange, bis wir nicht die breite Masse zur Mitarbeit
anregen können. Weniger ist mehr!

Der berühmte "rote Faden". Auf der AG-Homepage
(http://wiki.piratenpartei.de/AG_Gesundheit) steht als Ziel doch sehr
allgemeines, und auf anderen Seiten nix konkretes. Sorry, ist aber so ...

Vielleicht sollte man in dem bestehenden Forum von Beteiligten eine
Abstimmung stattfinden lassen, was wir "gemeinsam" als erstes angehen
wollen? Auf der Seite
(http://wiki.piratenpartei.de/AG_Gesundheit/Ziele#Ziele.2F_Themen_der_AG)
Ziele, Themen der AG sind so allgemeine Ziele formuliert, das man
allein darüber Jahre diskutieren kann, ohne auf einen eindeutigen
Standpunkt zu kommen.

Auf den Piratenparteitagen wurde ja schon bereits sehr erfolgreich das
Zustimmungswahlrecht erprobt. Das heißt z.B., 10 Kandidaten treten an
(bei uns wären es dann 10 Themen ..) und jeder hat 10 Stimmen. Wenn
dir ein Thema sehr am Herzen liegt, gibts du dem 6, 8 oder vielleicht
auch alle deine 10 Stimmen. Oder verteilst deine 10 Stimmen, hier 3,
da 2 und da 0 und da wieder 5. Insgesamt 10.

Und daraus basteln wir nen Ranking - die ersten 10 Themen, nach
Punktestand werden erstmal vorrangig behandelt. Alle AG-Teilnehmer
erklären sich für Thema X oder Y aus diesen 10 Themen bereit, mit zu
arbeiten.

Welche Ideen bereits bestehen (ja, Ideen gibt es immer ne Menge ..)
kann man ja auf:
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Gesundheit/Brainstorming einsehen, und
sich für schon bestehende Anregungen erwärmen.

Ist nur so ne Idee, da ich merke, obwohl ich seit knapp 8 Jahren im
Gesundheitswesen unterwegs bin, es ist verdammt komplex. Und wenn wir
unsere Energien nicht bündeln, werden wir es schwer haben gegen
Partei-Apparate die seit Jahrzehnten existieren ... wir müssen ja das
Rad nicht heute neu erfinden. Mir würde es reichen offensichtlichen
Schwachsinn auf zu decken, zu benennen und Alternativen vorzuschlagen,
die nicht ganz so Horror sind ...




------------------------------

Message: 5
Date: Fri, 25 May 2012 10:24:12 +0200 (CEST)
From: waage08 AT web.de
To: "AG Gesundheit"<ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: Re: [AG-Gesundheit] Roter Faden
Message-ID:

<trinity-a284de5a-59ad-47f5-bc74-b57e9ab98e36-1337934251723 AT 3capp-webde-bs26.dlan.cinetic.de>

Content-Type: text/plain; charset="utf-8"

Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL:<https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen/attachments/20120525/46cd2e7b/attachment-0001.htm>

------------------------------

Message: 6
Date: Fri, 25 May 2012 11:50:15 +0200
From: Wolfgang Gerstenhöfer<wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de>
To: "'Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland'"
<ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de>
Cc: AG Gesundheit<ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: [AG-Gesundheit] Vorschlag für eine Positionierung der
Piraten zum Thema Krankenversicherung
Message-ID:<ACF3A9BE7CEA4CFE8FB1E8071AB211C1@pcrf899qsa07nk>
Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"

Ahoi zusammen,

hiermit mache ich einen Vorschlag für eine mögliche Positionierung der
Piratenpartei Deutschland zum Thema Krankenversicherung:

"Krankenversicherung der Zukunft

Für die Piraten ist der Sozialstaat ein Staat, der nicht selbst quasi
bevormundend für die soziale Sicherheit seiner Bürger sorgt (Zwangssystem wie
z. B. die so genannte Bürgerversicherung), sondern sicherstellen muss, dass
jeder für seine soziale Sicherheit vorsorgen kann (z. B. mithilfe des
bedingungslosen Grundeinkommens).

Die Piraten setzen sich deshalb zum einen dafür ein, dass jeder eine
möglichst große Wahlfreiheit hat, beim wem und wofür er sich versichern
möchte, und zum anderen für eine Finanzierung, die möglichst zukunftssicher,
also weitgehend unabhängig von der Bevölkerungs- und auch von der
Einkommensentwicklung ist.

Es geht darum, das Krankenversicherungssystem endlich an die demografsche
Entwicklung unserer Gesellschaft anzupassen und für die Zukunft nachhaltig
und damit generationengerecht finanzierbar zu machen und gleichzeitig die
ebenfalls nicht mehr zeitgemäße Trennung von gesetzlicher und damit
quasi-staatlicher Krankenversicherung (GKV) und privater Krankenversicherung
(PKV) aufzuheben.

Die Piraten stehen für eine Gesundheitsreform, die zu einer
generationengerechten, möglichst zukunftssicheren und bezahlbaren
Krankenversicherung führt, die größtmögliche Wahlfreiheit mit der medizinisch
notwendigen Vorsorge, Untersuchung und Behandlung verbindet und zu
angemessenen Arbeitsbedingungen
im Gesundheitswesen führt.


Kern der Reform der Piraten ist die Umstellung des Finanzierungssystems vom
nicht mehr dem Bevölkerungsaufbau (Pilz statt Pyramide) entsprechenden
Umlage- auf das versicherungsmathematische Kapitaldeckungsverfahren und
gleichzeitig die Verlagerung des Sozialausgleichs in das Steuersystem und
damit auf eine wesentlich breitere Basis (alle Bürger und Unternehmen), ohne
den Menschen eine Einheitsversicherung oder überhaupt einen bestimmten
Versicherungsschutz über eine Grundversorgung hinaus aufzuzwingen.


Die Versicherungspflicht in der Krankenversicherung wird zugunsten einer
Pflicht zur Versicherung ersetzt - analog der
Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung. Demnach muss jeder einen gesetzlich
definierten Basisversicherungsschutz bei einem Träger der Krankenversicherung
abschließen. Dessen Leistungen orientieren sich an dem derzeitigen
Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung. Alternativ besteht die
Möglichkeit, Tarife zu wählen, die zusätzliche, höhere oder umfangreichere
Leistungen, Beitragsrückerstattungen oder auch gar keine, geringere oder
andersartige Selbstbeteiligungen/Zuzahlungen vorsehen.

Der Basisversicherungsschutz bzw. -tarif steht jedem offen. Bei den anderen
Tarifen kann eine Risikoprüfung vorgesehen werden, die zu einer Annahme,
einer Annahme mit einem Risikozuschlag oder einem Leistungsausschluss und
auch zu einer Ablehnung des Antrags führen kann.

Das Angebot der Träger der Krankenversicherung soll so aussehen, dass es
zwingend eine Basis-Krankheitskostenvollversicherung (Basistarif) gibt und
darüber hinaus - aber das bestimmt letztendlich der Wettbewerb - verschiedene
Krankheitskostenvollversicherungstarife z. B. auch nach wie vor für
Beihilfeberechtigte.

Dieser Versicherungsschutz ist vertraglich garantiert und kann nicht - wie
heute in der gesetzlichen Krankenversicherung möglich und üblich - jederzeit
durch den Gesetzgeber einseitig verändert und in den meisten Fällen bei
steigenden Beiträgen - durch Erhöhung der Beitragssätze und der
Beitragsbemessungsgrenze - gekürzt werden.

Ob es Zusatz- oder Ergänzungstarife - wie wir sie heute in der privaten
Krankenversicherung kennen - dann überhaupt noch geben wird, wird sich zeigen
(Wettbewerb).

Für den Basistarif gilt ein Kontrahierungs-, also ein Annahmezwang, dennoch findet eine
Risikoprüfung statt - dies gilt auch für Umwandlungen in den Basistarif. Eine Ablehnung
des Antrags ist aber nicht zulässig. Notwendige Risikozuschläge sind für einen
branchenweiten finanziellen Spitzenausgleich "fiktiv" zu ermitteln.

Während der Vertragsdauer nach dem Basistarif darf dieser Beitragszuschlag
nicht verlangt werden. Bei einer Umstellung aus dem Basistarif in einen
anderen Tarif wird für etwaige Mehrleistungen eine Risikoprüfung durchgeführt
sowie der bei Vertragsabschluss ermittelte Beitragszuschlag erhoben.

Diese Risikozuschläge (versicherungsmedizinische Beitragszuschläge) können
von den Trägern der Krankenversicherung nicht willkürlich festgelegt und
erhoben werden. Ihre Höhe muss versicherungsmedizinisch, also mit der Höhe
der voraussichtlich entstehenden Kosten begründet und
versicherungsmathematisch berechnet werden.


Der Spitzenausgleich ist notwendig, um eine ungleiche Verteilung der Risiken
auf die einzelnen Träger der Krankenversicherung auszugleichen. Nur ein
solcher Ausgleich macht einen Annahmezwang gegenüber der jeweiligen
Versichertengemeinschaft vertretbar. Hierbei wird die unterschiedliche
Versicherten- und Krankheitsstruktur berücksichtigt. Träger der
Krankenversicherung mit älteren und kränkeren Versicherten erhalten über den
Spitzenausgleich mehr Mittel als Träger mit einer Vielzahl an jungen und
gesunden Versicherten.

Die Beiträge für den Basistarif werden weitgehend identisch sein, da die
Leistungen gesetzlich für alle gleich festgelegt werden. Leichte Unterschiede
kann (und sollte) es wegen der einzukalkulierenden Verwaltungskosten geben.
Diese sind richtig und wichtig, um einen Anreiz zu einem wirtschaftlichen und
kostenbewussten Umgang mit den Geldern der Versicherten/Kunden zu
gewährleisten.

Die Beiträge sowohl des Basistarifs als auch aller anderen Tarife werden nach
versicherungsmathematischen Grundsätzen kalkuliert. Sie sehen die Bildung von
Alterungsrückstellungen vor, die dazu dienen, die mit zunehmendem Alter
steigenden Krankheitskosten auszugleichen. Beitragserhöhungen oder -senkungen
müssen - allerdings höchstens einmal pro Jahr - vorgenommen werden, wenn die
kalkulierten von den tatsächlichen Versicherungsleistungen abweichen.

Dabei gibt es einen gesetzlich festgelegten Ermessensspielraum für den
einzelnen Träger der Krankenversicherung. Dieser ermöglicht es, auf
Beitragserhöhungen ganz oder teilweise zu verzichten, wenn mittels einer
guten Kapitalanlage (Alterungsrückstellung) oder einer sparsamen Verwaltung
zusätzliche Mittel vorhanden sind.

Für die Kalkulation der Beiträge gilt das Äquivalenzprinzip, also die Gleichwertigkeit
zwischen Leistung und Beitrag. Jeder Versicherte zahlt soviel, wie er voraussichtlich
an Leistungen in Anspruch nehmen wird. Der Beitrag setzt sich aus mehreren
"Einzelposten" zusammen.

Der Risikobeitrag wird gebraucht, um das versicherte Risiko, nämlich
Krankheitskosten, abzudecken. Der Vorsorgebeitrag wird in der so genannten
Alterungsrückstellung für die Versichertengemeinschaft gesammelt und
verzinslich angelegt. Diese Rückstellung wird aufgebaut, um die
erfahrungsgemäß mit zunehmendem Alter steigenden Ausgaben für die Gesundheit
abzudecken. Der Kostenbeitrag finanziert den allgemeinen Geschäftsbetrieb des
Trägers der Krankenversicherung.

Ausgeglichen werden die im Zeitablauf steigenden Krankheitskosten durch die
Alterungsrückstellung. Während also im Laufe der Jahre der Anteil des
Risikobeitrags immer mehr steigt, nimmt der Anteil des Vorsorgebeitrags am
Gesamtbeitrag immer mehr ab. Gebe es nicht noch einige Rahmenbedingungen
(Preissteigerungen, neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, stärkere
Inanspruchnahme von Leistungen), würde der Beitrag also über die gesamte
Dauer des Vertrags gleich bleiben (Grundsatz der Beitragskonstanz).
Beitragssteigerungen aufgrund steigender Verwaltungskosten sind in diesem
Finanzierungssystem ausgeschlossen.

Über Transferleistungen (z. B. dem bedingungslosen Grundeinkommen) wird
sichergestellt, dass sich jeder mindestens den Basistarif leisten kann. Damit
hat jeder Anspruch auf alle medizinisch notwendigen Untersuchungen und
Behandlungen.

Träger der Krankenversicherung sind die bisherigen Krankenkassen nicht mehr
als Körperschaften des öffentlichen Rechts, sondern
als Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit und die bisherigen privaten
Krankenversicherer entweder als Aktiengesellschaften oder ebenfalls als
Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit. Für alle Träger gelten die gleichen
Rechtsvorschriften und Rahmenbedingungen z. B. im Unternehmens-, Steuer-,
Wettbewerbs- und Tarifrecht.


Einen funktionierenden und konstruktiven Wettbewerb halten die Piraten für
äußerst wichtig, da nur Wettbewerb, also die Möglichkeit des Kunden den
Anbieter
wechseln zu können, für Service, Kundenorientierung, Produktinnovationen und
möglichst niedrige Verwaltungskosten sorgt.

Dies ist auch ein Grund für die Forderung, keine Unterscheidung mehr zwischen
gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherern vorzunehmen,
sondern für alle gleiche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Deshalb auch die Umwandlung der Krankenkassen von Körperschaften des
öffentlichen Rechts zu Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit.
Versicherungsvereine, weil diese Unternehmensform - ähnlich wie es heute bei
den Krankenkassen der Fall ist - eine Mitwirkung der Mitglieder/Kunden quasi
als Eigentümer des Versicherungsvereins vorsieht und dies auch die
ursprüngliche privatwirtschaftliche Rechtsform zumindest der früheren
Ersatzkassen (z. B. BEK, DAK) war.

Ein anderer, vielleicht noch wichtigerer Grund liegt darin, dass es unfair
ist, Menschen aufgrund eines geringeren Einkommens eine
Krankheitskostenvollversicherung über dem Niveau der Grundversorgung zu
verweigern.

Deshalb treten die Piraten auch nicht für einen steuerfinanzierten Zuschuss an die
Träger der Krankenversicherung (Stichwort Gesundheitsfonds) ein, sondern nach dem
Prinzip "Subjekt- statt Objektförderung" für einen Zuschuss über den
steuerlichen Grundfreibetrag bzw. das staatlich garantierte Mindesteinkommen (z. B.
bedingungsloses Grundeinkommen).

Denn dann hat jeder, selbst die Möglichkeit zu entscheiden, welchen Anteil seines
Einkommens er für seine Krankenversicherung aufbringen kann und will. Warum soll man
jemanden, der zwar ein niedriges oder auch "nur" das Mindesteinkommen hat,
das Recht nehmen, auf anderes zugunsten einer Krankheitskostenvollversicherung über dem
Niveau des Basistarifs zu verzichten? Auch das entspricht der Freiheits- und
Selbstbestimmungsidee der Piraten.

Auch auf der Leistungsseite bzw. der Seite der Erbringer medizinischer
Leistungen setzen die Piraten zum einen auf Wettbewerb - mit einer starken
staatlichen Rechts- und Fachaufsicht - und auf Vereinbarungen zwischen den
Erbringern medizinischer Leistungen und den Trägern der Krankenversicherung.

So soll es Gebührenordnungen geben, die primär ein Ergebnis von Verhandlungen
zwischen den Verbänden der jeweiligen Erbringer medizinischer Leistungen und
der Träger der Krankenversicherung bzw. der Versicherten/Patienten sind, mit
Öffnungsklauseln, die Vereinbarungen zwischen einem, mehreren oder auch allen
Trägern der Krankenversicherung und Erbringern medizinischer Leistungen
zugunsten ihrer Kunden/Versicherten vorsehen.

Die Träger der Krankenversicherung bekommen damit Möglichkeiten für eine
wirtschaftliche und hochwertige Versorgung ihrer Versicherten/Kunden an die
Hand gegeben.
Sie können zum Beispiel mit Arzneimittelherstellern Rabattverträge
abschließen, Hilfsmittel günstiger einkaufen oder mit Heilmittelerbringern
verhandeln. Sie können Verträge mit besonders qualifizierten Ärzten schließen
oder mit Krankenhäusern die ambulante Behandlung für schwer kranke
Versicherte vereinbaren. Das sind nur einige Beispiele.

Solche Verträge sollten insofern auch im Interesse der Leistungserbringer
liegen, als sie damit ihren Kundenstamm erweitern oder besser an sich binden
können.

Die Aufsicht über die Träger der Krankenversicherung, ihre Tarife, die notwendige
Anpassung von Beiträgen an sich verändernde Versicherungsleistungen und ihren
Geschäftsbetrieb soll aufgrund der existentiellen Bedeutung der Krankenversicherung
(wieder) bei einer staatlichen Aufsichtsbehörde im Zuständigkeitsbereich des
Bundesministers für Gesundheit (bisher ist für die private Krankenversicherung das
Bundesministerium der Finanzen zuständig) liegen und nicht nur - wie zurzeit in der
privaten Krankenversicherung - bei "unabhängigen Treuhändern".

Diese Behörde soll auch das Thema "medizinische Notwendigkeit" im Blick
haben, um einem Wettbewerb zu Lasten der medizinischen Qualität und damit der Patienten
vorzubeugen.


Zu diesem Zweck werden die für die Krankenversicherung zuständigen Bereiche
des heutigen Bundesversicherungsamts und der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht zusammen geführt.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), der heute verbindlich nur für die
gesetzliche Krankenversicherung zuständig ist, besteht auf
Leistungserbringerseite heute nur aus Ärzte-, Zahnärzte- und
Krankenhausvertretern und entscheidet über die Erstattungsfähigkeit.


Dieser Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) wird durch ein Gremium ersetzt, in
dem zum einen die verschiedenen Berufsgruppen auf der Seite der Erbringer
medizinischer Leistungen (nicht nur Ärzte-, Zahnärzte- und
Krankenhausvertreter) und zum anderen die Träger der Krankenversicherung,
aber auch die Versicherten/Kunden sowohl als Patienten als auch als
Beitragszahler vertreten sind.

Er repräsentiert damit alle Leistungserbringer, trifft allgemeinverbindliche
Festlegungen über die medizinische Notwendigkeit und ist damit für die
Qualität der medizinischen Versorgung verantwortlich. Erstattet wird künftig
nicht nur das, was wirtschaftlich, ausreichend, notwendig und zweckmäßig ist,
sondern alles, was medizinisch notwendig ist. Unterstützt wird er dabei durch
das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.

Die Leitlinienmedizin und eine ganzheitliche Medizin sollen ebenfalls durch
dieses Gremium gefordert und gefördert werden. Wenn Patienten frühzeitig
richtig behandelt werden und es eine bessere Abstimmung zwischen den an der
Therapie Beteiligten gibt, kann sehr viel Geld gespart werden. Ärzte müssten
pro Tag durchschnittlich 17 Studien lesen, um immer auf dem neuesten Stand
der medizinischen Wissenschaft zu sein. Das schafft niemand. Deshalb
befürworten die Piraten den Ausbau der Evidenzbasierten Medizin.

Die Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen würden aufgrund
dieser Reform überflüssig. Über Sinn, Zweck und Nutzen der Ärzte- und
Zahnärztekammern einerseits und der verschiedenen Berufsverbände andererseits soll
gesondert diskutiert und entschieden werden."



Begründung

Ziel der piratigen Krankenversicherungsreform ist es, das
Krankenversicherungssystem endlich an die demografische Entwicklung (immer
weniger junge und gesunde Erwerbstätige und immer mehr ältere und kranke
Rentner) unserer Gesellschaft anzupassen und für die Zukunft nachhaltig und
damit generationengerecht finanzierbar zu machen (Kapitaldeckungs- statt
Umlageverfahren) und gleichzeitig die ebenfalls nicht mehr zeitgemäße
Trennung von gesetzlicher und privater Krankenversicherung und von Pflicht-
und freiwilligen Versicherten aufgrund von Einkommensunterschieden aufzuheben.

Der Solidarausgleich findet - wie es sich für eine Krankenversicherung gehört
- zwischen Gesunden und Kranken statt. Der Ausgleich zwischen arm und reich
muss über das Steuersystem und mögliche Transferleistungen (negative
Einkommensteuer, Bürgergeld, bedingungsloses Grundeinkommen oder ...)
sichergestellt werden.

Das ist auch gerechter, weil es tatsächlich alle Bürger - und auch die
Unternehmen - erfasst und die Last so auf wesentlich mehr und belastbarere
Schultern verteilt werden kann, ohne sie in eine Einheitskrankenversicherung
zu zwingen.

Der Vorteil gegenüber der heutigen Finanzierung liegt darin, dass man
einerseits von der Bevölkerungsentwicklung deutlich unabhängiger wird und
jede Generation selbst für sich vorsorgt und nicht zu Lasten ihrer Kinder und
Enkel lebt und andererseits über das Steuersystem trotzdem das soziale
Element der Umlage auf die gesamte Gemeinschaft erhalten bleibt, ohne in
Zukunft überstrapaziert zu werden.

Die Gemeinschaft der Bürger, der Staat, würde also dafür sorgen, dass sich
jeder gegen das finanzielle Risiko, krank zu werden, versichern kann und auch
tatsächlich versichert; er würde jedoch niemanden bevormunden und einen
bestimmten, häufig sogar bei geringeren Leistungen teureren
Versicherungsschutz aufzwingen.

Ein vergangenheitsorientiertes System wie die gesetzliche Krankenversicherung
mit ihrem Umlageverfahren wird nicht dadurch gut oder besser bzw.
generationengerecht und zukunftssicherer, wenn man es zwangsweise auf noch
mehr Menschen ausdehnt. Einmal ganz abgesehen davon, dass man hier auch an
verfassungsrechtliche Grenzen stößt - sowohl mit Blick auf die Ausdehnung auf
immer mehr Menschen als auch auf die Höhe des Beitrags für gleiche Leistungen.

Sowohl die privaten Krankenversicherer als auch die Privatversicherten stehen
unter dem Schutz des Grundgesetzes. Berührt sind hier mindestens die
Grundrechte auf Eigentum, auf Berufsfreiheit und auf die freie Entfaltung der
Persönlichkeit, möglicherweise auch das Grundrecht auf Vereinigungsfreiheit.

Auch und gerade die private Krankenversicherung braucht als Versicherung
immer wieder neue Kunden, denn ohne eine ständige Ergänzung der
Versichertengemeinschaft um junge und gesunde Menschen wird sie unbezahlbar.
Dank der Vorsorge durch die Alterungsrückstellung ist das Problem zwar nicht
so dramatisch wie beim Umlageverfahren der gesetzlichen Krankenversicherung,
aber selbstverständlich bedarf jede Versicherung - und nur das macht sie zu
einer Versicherung - des Risikoausgleichs.

Das Versicherungsprinzip lebt davon, dass immer wieder neue Versicherte in
die Versichertengemeinschaft kommen, ohne bereits Leistungen zu beanspruchen.
Anderenfalls zahlt jeder Versicherte irgendwann alle seine Leistungen selbst.
Dann braucht man keine Versicherung mehr. (Versicherungsbegriff nach Farny:
Versicherung ist die Deckung, eines im Einzelnen ungewissen, insgesamt
schätzbaren Geldbedarfs, auf der Grundlage eines Risikoausgleichs im
Kollektiv und in der Zeit.)

Da die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung schon lange
überwiegend nicht mehr einkommensabhängig sind (nur noch das Krankengeld),
ist es auch nicht mehr gerechtfertigt, dass die Beiträge einkommensabhängig
erhoben werden. Begonnen hat die gesetzliche Krankenversicherung als reine
Krankengeld-, als reine Verdienstausfallversicherung, da war ein
einkommensabhängiger Beitrag durchaus logisch und konsequent. Das ist aber
schon sehr lange her.

Eine Krankenversicherung mit dem Kapitaldeckungsverfahren in Kombination mit
dem Sozialausgleich über das Steuersystem (und nur dort spielt das Einkommen,
die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eine Rolle), die eine Unterteilung in
Kassen- und Privatpatienten nicht mehr kennt, kann die bestehende Situation
nur verbessern.

Denn mit Blick auf die aktuelle Finanz- und Schuldenkrise mag es zwar sein,
dass es keine Nettoverzinsung von neun und mehr Prozent mehr gibt, aber dass
gar keine Zinsen irgendwo auf der Welt mehr zu erwirtschaften sind, ist
äußerst unwahrscheinlich. Das ist - bei aller berechtigten Kritik - ein
Vorteil der Globalisierung.

Gleiche Rahmenbedingungen für die Träger der Krankenversicherung sorgen für
einen Leistungswettbewerb, der sich positiv
auf den Service, die Kundenorientierung, die beitragsrelevanten
Verwaltungskosten und die alternativen Tarife (Leistungen und Beiträge)
auswirken wird.

Ebenso sorgen der Wettbewerb unter den Trägern der Krankenversicherung zum
einen und unter den Erbringern medizinischer Leistungen um Kunden bzw.
Patienten zum anderen in Verbindung mit der Möglichkeit, z. B. Preise
auszuhandeln, für marktgerechte Honorare und Gebühren. Die zuständige
Aufsichtsbehörde achtet in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Verbänden auf
das Einhalten von Mindeststandards, damit dieser Wettbewerb zugunsten der
Kunden als Beitragszahler nicht zu ihren Lasten als Patienten geht.

Die Piraten halten Vielfalt, Wettbewerb und Teilhabe aufgrund gleicher Spielregeln für
alle Beteiligten für ganz wichtige Mittel, um ein System, auch das System Gesundheit
nicht erstarren zu lassen, um Qualität bei Medizin und Service zu fördern, Kosten,
Preise und Beiträge im Blick zu behalten und die Interessen der Versicherten als
Patienten und Beitrags- bzw. Steuerzahler und der im Gesundheitswesen Beschäftigten zu
wahren. Monopole und Kartelle, egal ob staatlich oder privat "organisiert",
sehen die Piraten skeptisch.

Sie wünschen sich deshalb in unserem Gesundheitswesen mehr Markt und weniger Staat. Dabei
bedeutet Markt nicht das freie Spiel der Kräfte, nicht Willkür, die Macht des Stärkeren und
Ellbogengesellschaft. Die soziale Marktwirtschaft im Sinne der Piraten ist aus sich heraus dank
und mit Hilfe eines starken Staates, der die "Spielregeln" für alle Marktteilnehmer
festlegt und für die nötige Transparenz und einen konstruktiven Wettbewerb und für die Einhaltung
der Regeln sorgt, sozial und auch ökologisch und ermöglicht "Wohlstand für alle" bei
größtmöglicher Freiheit.

Die Piraten wollen die Kosten im Gesundheitswesen in Grenzen halten durch
Vereinbarungen zwischen den Beteiligten, Erbringer medizinischer Leistungen
einerseits und Kostenträger und Patienten andererseits, einen Ausbau der so
genannten Leitlinienmedizin (Evidenzbasierte Medizin/EbM) und eine
ganzheitliche Medizin, die auf Zusammenarbeit setzt und den Menschen nicht
nach Zuständigkeiten der Gesundheitsberufe, Fachrichtungen, ambulant und
stationär in Körperteile, Organe und Psyche aufteilt.

Hinzu kommen Kostentransparenz für die Versicherten/Patienten durch
Rechnungen und Kostenerstattung statt Sachleistung, individuell wählbare, in
der Höhe begrenzte und damit überschaubare Selbstbeteiligungen, mit denen die
private Krankenversicherung seit Jahrzehnten sehr gute Erfahrungen macht, die
auch versicherungsmathematisch kalkulierbar sind, und
Beitragsrückerstattungen, ebenfalls ein in der privaten Krankenversicherung
seit langer Zeit erfolgreiches Instrument.

Ärzte und auch alle anderen Angehörigen von Gesundheitsberufen müssen
angemessen bezahlt werden und vor allem müssen sie wissen, was sie an einer
erbrachten Dienstleistung verdienen. Es kann nicht sein, dass sie zum
Zeitpunkt der Leistungserbringung nicht wissen, ob und ggf. was ihre Arbeit
wert ist. Und Rationierung ist schon gar nicht ihre Aufgabe.

Deshalb sollen für alle Patienten die gleichen Gebührenordnungen gelten - mit
Öffnungsklauseln für Vereinbarungen (siehe oben) - und soll es ein Gremium
geben, in dem auf der einen Seite die Erbringer medizinischer Leistungen
(nicht nur Ärzte) und auf der anderen Seite die Kostenträger und Patienten
vertreten sind und das über die medizinische Notwendigkeit von
Untersuchungen, Behandlungen, Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln grundsätzlich
entscheidet.



Ergänzend noch ein paar Hintergrundinformationen:

Die Bürgerversicherung (ein Euphemismus) würde an einem
Krankenversicherungssystem festhalten, dessen Finanzierung auf dem
Umlageverfahren beruht. Dieses Umlageverfahren der 1880er Jahre
(Reichskanzler Otto von Bismarck), das für den damals sehr kleinen Kreis der
Versicherten und angesichts des damaligen Bevölkerungsaufbaus durchaus seine
Berechtigung hatte, ist schon lange nicht mehr geeignet, die Folgen der
aktuellen demografischen Entwicklung zu bewältigen.

Fakt ist, dass das Umlageverfahren die demografischen Realitäten des 19.
Jahrhunderts spiegelt - einer Zeit starken Bevölkerungswachstums, geringer
Lebenserwartung und einfacher medizinischer Versorgung. Viele junge
Beitragszahler, die gar keine oder nur geringe Leistungen in Anspruch nahmen,
trugen die Kosten, die überwiegend von einer relativ kleinen Gruppe älterer
Versicherter verursacht wurden.

Heute im 21. Jahrhundert sehen die Rahmenbedingungen in Deutschland ganz
anders aus. Die Leistungsausgaben für immer mehr ältere Menschen müssen von
immer weniger jungen Beitragszahlern bezahlt werden - und das für immer
längere Zeitspannen, weil die Menschen immer älter werden. Aus der
Bevölkerungspyramide wird aufgrund des Geburtenrückgangs und der steigenden
Lebenserwartung mehr und mehr ein Bevölkerungspilz. Hinzu kommt,
dass der medizinische Fortschritt seinen Preis hat.

Mit der beschönigend Bürgerversicherung genannten Einheitsversicherung würde
dieses Modell, das quasi von der Hand in den Mund lebt, auf alle Menschen
ausgedehnt und damit jeder Anreiz, Leistungen und Service zu verbessern und
Kosten zu sparen, im Keim erstickt werden. Dies bedeutet: Rationierung für
alle!

Ein Modell, bei dem es einen Beitrag gibt, der sich nach den versicherten
Leistungen und dem Gesundheitsrisiko der versicherten Person richtet, und
bei dem jeder aufgrund des Kapital- bzw. Anwartschaftsdeckungsverfahrens
selbst Vorsorge für das höhere Krankheitsrisiko im Alter trifft, kann nicht
nur besser mit den Folgen der demografischen Entwicklung fertig werden,
sondern ist auch das gerechtere System. Man zahlt einen risikogerechten
Beitrag, der - soweit notwendig - an steigende Versicherungsleistungen
angepasst wird und damit den medizinischen Fortschritt mit abdeckt.

Der Beitrag ist letztendlich der Preis für die Versicherungsleistungen, für
die Erstattung der Behandlungskosten. Warum soll sich dieser Preis nach dem
Einkommen richten? Dann müsste man konsequenterweise auch die Preise für
andere Waren und Dienstleistungen einkommensabhängig gestalten. Denn wenn
man dieser Logik folgt, dann muss es auch ungerecht sein, dass der
Bankdirektor und die Kassiererin für Brot, Wurst und Käse den gleichen Preis
bezahlen.

Außerdem kann der Bankdirektor bei einem einkommensabhängigen Beitrag seine
Frau und seine Kinder beitragsfrei zu Lasten der Beitrag zahlenden
Kassiererin versichern. Auch das halte ich nicht für gerecht.

Der Solidar- bzw. Risikoausgleich findet - wie es sich für eine
Krankenversicherung gehört - zwischen Gesunden und Kranken statt. Der
Ausgleich zwischen arm und reich gehört nicht in die Krankenversicherung,
sondern muss über das Steuersystem und mögliche Transferleistungen (negative
Einkommensteuer, Bürgergeld, bedingungsloses Grundeinkommen oder ...)
sichergestellt werden.

Denn das Steuersystem dient dazu, für den notwendigen sozialen Ausgleich zu
sorgen. Das wäre auch gerechter, weil es tatsächlich alle Bürger (und
Unternehmen) erfasst und die Last so auf wesentlich mehr und belastbarere
Schultern verteilt werden kann. Außerdem braucht man dafür keine zusätzliche
Bürokratie.

Noch ein kleiner Exkurs zum Thema einkommensabhängige Beiträge: Die Beiträge
waren bzw. sind in der GKV deshalb einkommensabhängig, weil sie ursprünglich
keine Krankheitskosten-, sondern eine reine Krankengeldversicherung war. Die
Leistung bestand also nicht in der Übernahme von Kosten, sondern im
Ausgleich des Verdienstausfalls. Es war also damals nur folgerichtig, dass
sich entsprechend den Leistungen auch der Beitrag nach dem Einkommen richtet
(höheres Einkommen = höhere Leistungen und höhere Beiträge). Schon lange
steht aber nicht mehr das Krankengeld, sondern stehen die Krankheitskosten
im Vordergrund der Ausgaben der GKV.

Ein Sozialstaat ist ein Staat, der nicht selbst für die soziale Sicherheit
seiner Bürger sorgen, sondern sicherstellen muss, dass jeder für seine
soziale Sicherheit vorsorgen kann - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Als die GKV im Jahr 1883 mit dem Ziel gegründet wurde, dem Sozialismus die
Anhänger abspenstig zu machen, war sie eine Krankenversicherung der
Arbeitnehmer und zwar der Arbeiter, die tatsächlich schutzbedürftig waren.
Ohne diese Zwangsversicherung wäre der damals versicherte Personenkreis weder
bereit noch in der Lage gewesen, sich gegen das Krankheitsrisiko abzusichern.
Darüber hinaus wurde der in der damaligen Zeit - zumindest in den ländlichen
Regionen - noch bestehende Generationenvertrag, der sich in Großfamilien
ausdrückte, in Form des Umlageverfahrens institutionalisiert.

Galten 1911 gerade 18 Prozent der Bevölkerung als schutzbedürftig im Sinne
der GKV, so sind es heute bereits über 90 Prozent. Und dies bei im Vergleich
zum Jahr 1911 erheblich gestiegenen Einkommensverhältnissen. Auch der
Generationenvertrag entspricht schon lange nicht mehr der Lebenswirklichkeit.
Die demografische Entwicklung der nächsten Jahre wird dazu führen, dass eine
auf dem Umlageverfahren basierende Krankenversicherung entweder unbezahlbar
oder leistungsunfähig wird.

Interessanterweise haben die bisher verantwortlichen Politiker dies für die
Rentenversicherung mit der Riester-Rente erkannt und haben zumindest einen
kleinen, wenn auch sehr kleinen Schritt in die richtige Richtung, nämlich in
Richtung Kapital- bzw. Anwartschaftsdeckungsverfahren gemacht.

Bis zu den Gesundheitspolitikern hat sich diese Erkenntnis noch nicht
herumgesprochen, obgleich die Krankenversicherung von der demografischen
Entwicklung viel stärker betroffen ist und noch sein wird als die Rentenversicherung.
Dort wirkt sich "nur" die längere Lebenserwartung aus,
bei der Krankenversicherung kommen aber noch zusätzliche Erkrankungen und
längere Behandlungsdauern dazu.

Eine Reform unseres Krankenversicherungssystems muss bei den Wurzeln des
heutigen Systems beginnen.

Vorbild für die Krankenkassen waren die bereits viele Jahre vor Einführung
der GKV bestehenden Hilfskassen. Sie boten Versicherungsschutz im
Krankheitsfall für die Bevölkerungskreise, deren Vermögen nicht ausreichte,
um die Kosten einer Krankheitsbehandlung selbst zu tragen, aber über ein
Einkommen verfügten, das ihnen die Beitragszahlung an eine Hilfskasse
ermöglichte. Aus diesen Hilfskassen wurden nach 1883 die so genannten
Ersatzkassen. Eine klare Trennung in
Träger der GKV und Unternehmen der PKV gab es allerdings noch nicht. Diese
Trennung wurde über mehrere Stationen hinweg erst 1937 (!) vollzogen.

So wurden die Hilfskassen 1911 dem Reichsgesetz über die privaten
Versicherungsunternehmen unterstellt und zu Versicherungsvereinen auf
Gegenseitigkeit. Gleichzeitig durften nur noch bestimmte Hilfskassen anstelle
der in der Reichsversicherungsordnung genannten Krankenkassen gewählt werden.
Sowohl diese als auch die Hilfskassen, denen man die Ersatzkassenfunktion
aberkannt hatte, waren aber rechtlich PKV-Unternehmen.

Erst 1935 (!) bestimmte die 12. Aufbauverordnung, dass bei den Ersatzkassen
nur noch gesetzlich Versicherungspflichtige oder -berechtigte (bis 1941 gab
es neben der Versicherungspflicht- auch noch eine
Versicherungsberechtigungsgrenze; wer zu viel verdiente, musste sich privat
versichern) versichert
sein durften, und führte dazu, dass verschiedene Ersatzkassen
Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit für die Versicherten gründeten, die
sie selbst nicht mehr versichern durften. Aus diesen so genannten
Nachfolgevereinen sind einige noch heute existierende PKV-Unternehmen
hervorgegangen.

Der Trennungsprozess fand 1937 (!) seinen Abschluss mit der 15.
Aufbauverordnung. Diese erst machte aus den Ersatzkassen, die bis dahin
Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit waren, also eine
privatwirtschaftliche Unternehmensform hatten, Körperschaften des
öffentlichen Rechts. Gleichzeitig wurden die Verwaltungsgemeinschaften
zwischen den Ersatzkassen und den Nachfolgevereinen aufgelöst.

Eine Reform der Krankenversicherung darf meines Erachtens nicht den Fehler
machen, das bestehende System fortzuschreiben, sondern sollte an den Anfängen
dieses Systems anknüpfen. Weder die Pflicht- oder Zwangsversicherung noch die
"Unternehmensform" Körperschaft des öffentlichen Rechts passen in die
heutige Zeit, passen in eine soziale Marktwirtschaft.

Die Fakten, die bekannt sind, zu ignorieren, ist nach meiner Meinung ein
Verbrechen gegen unsere Kinder und Kindeskinder. Ein Verbrechen, dessen sich
die Menschen, die in den 1950er und 1960er Jahren politische
Gestaltungsmöglichkeiten hatten oder gehabt hätten, bereits schuldig gemacht
haben.

Hier ein Beispiel, das sich zwar auf die gesetzliche Rentenversicherung bezieht, aber
natürlich auf die Krankenversicherung übertragbar ist, die übrigens nicht
"nur" von der längeren Lebenserwartung, sondern dadurch bedingt darüber
hinaus durch zusätzliche Erkrankungen und längere Behandlungsdauern gefordert wird.

"Als überzeugter Verfechter der Marktwirtschaft trug Erhard harte Auseinandersetzungen mit
dem Sozialpolitiker Adenauer aus, die 1957 im Streit um die Rentenreform (von Adenauer letztlich
durchgesetzt) gipfelten. Das seitdem bestehende Umlageverfahren (sogenannter Generationenvertrag)
lehnte Erhard als nicht zukunftsfähig ab. Adenauer setzte sich jedoch mit dem bekannten Ausspruch
"Kinder kriegen die Leute sowieso" über diese Bedenken hinweg."

http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Erhard

Freundlich-piratig-liberale Grüße und ein schönes Pfingstwochenende
Wolfgang

http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Wolfgang_Gerstenh%C3%B6fer

Nur am Rande und wegen der Offenheit und Transparenz:

Ja, ich bin Versicherungskaufmann und habe fast 25 Jahre für einen privaten
Krankenversicherer gearbeitet - davon fast 20 Jahre in der
Unternehmenskommunikation/Öffentlichkeitsarbeit.

Ja, ich bin ein leidenschaftlicher Verfechter der Marktwirtschaft, die aus sich heraus dank und mit Hilfe
eines starken Staates, der die "Spielregeln" für alle Marktteilnehmer festlegt und für die nötige
Transparenz und einen konstruktiven Wettbewerb und für die Einhaltung der Regeln sorgt, sozial und auch
ökologisch ist und "Wohlstand für alle" bei größtmöglicher Freiheit ermöglicht. Fast alle Politiker -
Anhänger und Gegner der Marktwirtschaft - behaupten immer wieder, wir würden in Deutschland in einer sozialen
Marktwirtschaft leben. Deshalb muss es doch auch nicht verwundern, wenn nun viele Menschen glauben, dass diese
Wirtschaftsordnung für die aktuelle Situation (Banken-, Finanz-, Wirtschafts-, Schulden- und Währungskrise)
verantwortlich sei und Wachstum um jeden Preis ablehnen oder ihm zumindest skeptisch gegenüberstehen. Richtig
ist - zumindest nach meiner Überzeugung -, dass wir schon lange nicht mehr in einer (sozialen) Marktwirtschaft
leben, wie sie von Adam Smith mit seinem Buch "Der Wohlstand der Nationen" begründet, von Walter
Eucken mit seinem Buch "Grundlagen der
Nationalökonomie", Wilhelm Röpke mit seinem Buch "Die Lehre von der Wirtschaft" und Milton Friedman mit
seinem Buch "Kapitalismus und Freiheit" (z. B. mit dem Thema negative Einkommensteuer/Bürgergeld/bedingungsloses
Grundeinkommen) aktualisiert bzw. verfeinert und von Ludwig Erhard und Alfred Müller-Armack versucht wurde, in Deutschland
umzusetzen. Spätestens seit der 1. Großen Koalition von 1966 bis 1969 und der Verabschiedung des Gesetzes zur Förderung
der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StabG) vom 8. Juni 1967 [John Maynard Keynes lässt grüßen.] und dann der
1. sozialliberalen Koalition ab 1969 hat sich die Politik mehr oder weniger von der praktischen Umsetzung der sozialen
Marktwirtschaft verabschiedet. Während auf der einen Seite Politiker versuchen, die besseren Unternehmer zu sein, haben
sie ihre Aufsichtspflichten sträflich vernachlässigt und vor allem Konzernen freie Hand gelassen, die
"Spielregeln" einseitig zu ihren Gunsten zu verändern. Von Markt, von Leistungswettbewerb, von
Chancengleichheit, Transparenz und von Haftung und Verantwortung ("Eigentum verpflichtet") ist doch in vielen
Bereichen längst nichts mehr zu sehen. Und in manchen Bereichen hat es sie noch nie gegeben - zum Beispiel im
Gesundheitswesen, in dem das Geld in völlig falsche Bahnen gelenkt wird. Noch ist unser Gesundheitswesen weitgehend gut,
aber im Verhältnis deutlich zu teuer und ineffektiv und gleichzeitig gibt es dort eine Menge schlecht bezahlter und
überforderter Arbeitnehmer. Deshalb möchte ich mich mit den Piraten dafür einsetzen, die mittlerweile gern als
Raubtierkapitalismus oder auch fälschlich als Neoliberalismus bezeichneten Missstände zu beseitigen und endlich eine
(soziale) Marktwirtschaft in Deutschland einzuführen.

Ja, ich bin ein überzeugter Anhänger des Liberalismus und deshalb war seit fast 30 Jahren die FDP
meine politische Heimat - eine Alternative hatte es für mich leider nicht gegeben. Den
Liberalismus auf Wachstum, Schuldenabbau und stabile Finanzen zu verkürzen und der Mangel an
Veränderungswillen haben mich dazu gebracht, im Oktober 2011 zu denen zu gehören, die den
Grundstein für die Rhein-Erft-Piraten gelegt haben. Papier ist geduldig. Was nutzen die besten
Programme, auch ein neues Grundsatzprogramm, wenn man noch nicht einmal den Eindruck hat, dass
man sie auch umsetzen möchte? Als Liberaler wünsche ich mir aber, daß es irgendwann (wieder) eine
Partei gibt, die den gesamten Liberalismus mit allen Aspekten - auch die soziale Komponente -
abdeckt. Ich bin davon überzeugt, dass die Piraten gute Chancen haben, diese Partei zu werden.
Dafür setze ich mich ein. Freiheit wird oft in "gute" Freiheiten (etwa die
Meinungsfreiheit) und "schlechte" Freiheiten (vorrangig die Wirtschaftsfreiheit)
eingeteilt. Freiheit ist jedoch unteilbar. Deshalb lehne ich auch Bindestrich-Liberalismen ab.
Politische und wirtschaftliche Freiheit sind z. B. zwei Seiten derselben Medaille. Die eine gibt
es auf längere Sicht nicht ohne die andere - wie es bisher meines Wissens alle sozialistischen
und kommunistischen Experimente gezeigt haben.










-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL:<https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen/attachments/20120525/aee1cd6c/attachment.htm>

------------------------------






  • Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 30, Eintrag 253, sozialpiraten, 25.05.2012

Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang