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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Rückmeldungen u.a. zum drogenpolitischen Antrag

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Rückmeldungen u.a. zum drogenpolitischen Antrag


Chronologisch Thread 
  • From: "Jörg H" <joergdr24 AT googlemail.com>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Rückmeldungen u.a. zum drogenpolitischen Antrag
  • Date: Mon, 24 Oct 2011 23:38:31 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Guido,

Ich möchte auch inhaltlich zu deinem Beitrag vom Montag Stellung nehmen.
Die nur auf der Liste den du auf der Liste die AG Gesundheit geschickt hast.
Ich kann nur vermuten, dass du dich auf einen Antrag in Liquidfeed-back
beziehst. Könntest du uns mit den Link schicken.
Mir gefällt deine Kritik an unbelegten pauschalen Äußerungen.

Zum Punkt 3 D)
natürlich gibt es jede Menge Untersuchungen über die Wirkung von
illegalen Stoffen. Die Einstufung von Stoffen in die verschiedenen
Anlagen des Betäubungsmittelgesetzes erfolgt durch eine
wissenschaftliche Kommission, die den Gesundheitsministerium Vorschläge
für die Änderung der Verordnung macht. Vielen Leuten, die die einer
Legalisierung von Haschisch interessiert sind, kennen sich mit dem
rechtlichen Rahmenbedingungen in diesem Bereich allerdings offenkundig
nicht aus.

Das Problem bei den Anträgen ist allerdings, dass durch unsern
basisdemokratischen Ansatz solche Anträge eine Mehrheit bekommen können,
wenn sie nur überzeugend vor der Minderheit der Mitglieder, die zu
Bundesparteitagen kommen präsentiert werden. In Sachen dezentraler
Parteitag scheint sich ja bisher nichts getan zu haben.

Gruß Jörg

Am 24.10.2011 19:44, schrieb Guido Weyers:
> Hallo nochmal!
>
> Ich möchte hier als Neumitglied mal eine kurze Rückmeldung geben.
> Ich bin eigentlich mit einem ziemlichen Enthusiasmus hier eingestiegen.
> Für meinen Beitrag von vergangenem Sonntag habe ich mir über drei
> Stunden Zeit genommen.
> Umso enttäuschter war ich, dass es dazu keinerlei Antwort gab. Ich
> kann deshalb gut verstehen,
> wie es z.B. Stefan Blanke geht und worüber er sich beschwert. Seine
> Verbesserungsvorschläge diesbezüglich finde ich gut.
>
> Hier nun nochmal mal ein paar formale und inhaltliche Beiträge:
>
> 1. Ich stimme Georg zu zwei AGs zu machen. AG Drogen und AG Sucht. Wir
> sollten darüber bald abstimmen.
> 2. Ich stelle es mir extrem schwer vor in dieser AG konstruktiv zu
> arbeiten, wenn 1/3 der Beiträge aus persönlichen Auseinandersetzungen
> und deren Regulierung besteht.
>
> 3. Stellungnahme zum drogenpolitischen Antrag der AG Drogen
> a) Wenn von einschlägigen Studien die Rede ist, dann sollten die auch
> entsprechend angegeben/verlinkt werden. Das ist ansonsten unsauber
> (siehe mein Beitrag von Sonntag)
> b) Wenn von wenig wirksamen Jugendschutz die Rede ist stellt sich mir
> zum einen die Frage was konkret damit gemeint ist und was wir
> stattdessen anbieten (z.B. mehr Prävention)
> Ein konkreter Ansatz wäre z.B. mit suchttherapierten Jugendlichen in
> die Schule zu gehen.
> c) Wenn von den Milliarden verschwendeter Steuergeldern die Rede ist,
> dann sollte man auch das mal versuchen anhand von Fakten / Studien zu
> belegen
> d) "Wir lehnen die heutige, wissenschaftlich nicht haltbare
> Unterscheidung in legale und illegale Stoffe ab" würde ich ändern in
> "Wir lehnen die willkürliche Unterscheidung in legale und illegale
> Drogen ab", Mir ist nicht bekannt, dass es speziell zu dieser
> Fragestellung schon mal eine wissenschaftliche Untersuchung gab.
> Wie sollte diese denn auch aussehen?
> e)" fordern die objektive Bewertung und Handhabung aller psychoaktiven
> Substanzen alleine anhand ihres Gefahrenpotentials." Was ist denn eine
> objektive Handhabung??? Um das Gefahrenpotential von Drogen zu
> bewerten spielen
> bekanntermaüen viele Faktoren eine Rolle. Diese sind letztendlich auch
> willkürlich. Was nehme ich da rein und wie gewichte ich es(
> z.B.gesundheitliche Risiken, soziale Folgen beim Konsumenten,
> gesellschaftliche Folgen usw.)
> Darüber habe ich mich auch berets mit Georg unterhalten. Die im Netz
> wohl verbreitetste Studien stammt von britischen Forschern aus dem
> Jahr 2008.
> http://www.hanfjournal.de/hajo-website/artikel/2007/04/s01_0407_titel.php
> f) Neben den kontrollierten Erwerbsstrukturen würde ich in jedem Fall
> noch die staatliche Kontrolle reinschreiben
> g)" Prävention muss ehrlich und sachlich sein, um nachhaltig
> überzeugen zu können". Das unterstellt, dass bisher Prävention
> unehrlich und unsachlich war. Wie kommt ihr denn bitte schön darauf???
> Hier sollte vielmehr stehen das mehr Geld für wissenschaftlich
> fundierte Präventionsprogramme wie z.B SKOLL ausgegeben werden sollte.
> http://www.skoll.de/
> h)" Ein barrierefreier und unzensierter Zugriff auf alle Informationen
> auch zu jeglichen Drogen ist jedem Bürger zu gewährleisten." Bitte mal
> ein Beispiel, wo dass mal nicht der Fall war. Es gibt so viele
> Suchtberatungstellen in Deutschland und auch Möglichkeiten sich im
> Internet zu informieren, dass ich diesen Satz nicht verstehe.
>
> 4. Die negative Ressonanz auf die Drogenpolitik der Linken sollte uns
> eine Warnung sein. Wir sollten kompetenter und vor allem
> differenzierter rüberkommen.
>
> 5. Kleiner Beitrag zu Naturdrogen. Die sind nicht so harmlos wie man
> denkt. In meiner früheren Arbeit hatte ich zum Beispiel mehrere Fälle
> in denen Jugendliche Sttechapfel und Trompetenblumen konsumiert haben.
> Beide sind auf der Intensivstation gelandet. Das kann lebensgefährlich
> sein. Bei Pilzen gibt es vielleicht weniger die Gefahr der
> Überdosierung, aber dass mal ein giftiger Pilz dabei ist oder man im
> dümmsten Fall eine drogeninduzierte Psychose entwickelt, kann einem
> auch schon mal passieren. Deshalb besser sauberes LSD unter
> kontrollierten Bedingungen und zum therapeutischen Nutzen, wie das
> damals schon Stanislav Grof gemacht hat.
>
> 6. Laßt uns mal bitte über das Thema Alkohol diskutieren. 80% der
> Beratungen in der Suchtberatung sind mit Alkohol verbunden. Das
> persönliche und gesellschaftliche Leid, das mit dieser Substanz
> verbunden ist, ist unendlich viel höher als bei allen anderen
> Substanzen zusammen. Wenn uns dazu mal was Gutes einfallen würde
> (Alleinstellungsmerkmal), dann würden wir uns nicht nur deutlich mehr
> von den anderen Parteien abgrenzen, wir würden auch echt was gutes für
> die Menschen tun.
>
> Insgesamt finde ich, dass hier einfach viele unbewiesene Behauptungen
> drin stehen. Wenn wir glaubwürdig sein wollen, müssen wir da schon ein
> wenig seriöser und kompetenter wirken.
> Ich hoffe diesmal wirklich sehr, dass ich eine Rückmeldung auf diese
> email bekomme und wünsche euch noch einen schönen Tag.
>
> Herzliche Grüße,
>
> Guido
>
>





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