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ag-gesundheitswesen - [AG-Gesundheit] Erfolg der Piraten im Europäischen Parlament -

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Betreff: AG Gesundheit

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[AG-Gesundheit] Erfolg der Piraten im Europäischen Parlament -


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  • Subject: [AG-Gesundheit] Erfolg der Piraten im Europäischen Parlament -
  • Date: Sat, 8 Oct 2011 23:30:47 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>


sailor2010:

Erfolg der Piraten im Europäischen Parlament – die Fraktion der Grünen nahm eine Resolution an, die die Piratenvorstellungen im Bereicht Kopierschutz und Copyright widerspiegelt.
Daraus folgenden Gefahren für die Piratenidentität?
 
Die fünftgrößte Fraktion im Europäischen Parlament The Greens-EFA hat die Piraten-Vorstellungen zur Gestaltung des Kopierschutzes übernommen. Neueste Informationen von den Piratenabgeordneten Chris Engström und Rick Falkvinge aus Brüssel (der EU-Abgeordnete der schwedischen Piraten Christian Engström ist assoziiertes Mitglied der Grünenfraktion im Europäischen Parlament.)

In Hinsicht der Durchsetzung der Ziele der Piratenparteien ist ein großer Durchbruch gelungen. Wie auch die Grünen viel Zeit und Aufwand gebraucht haben, um ihre damals neue und besondere Weltsicht zu erklären, gelingt es den Piraten immer mehr ihrer Vorstellung von Offenheit, Transparenz und Verantwortung allmählich Respekt zu verdienen. Nun haben die Grünen vollständig den Piratenblick auf Kultur übernommen.
 
Es ist ein großer Sieg und ein Meilenstein in der Förderung der Piratenidee im Bereich Kultur und Information. Die praktische Auswirkung liegt darin, dass jetzt mehr Menschen Interesse an unseren Vorstellungen gewinnen und sie in den Massenmedien mehr Beachtung gewinnen.
 
Piraten traten an das Europäische Parlament im Jahr 2009 mit dem Versprechen an, den Menschen den Piratenblick auf die Problemlösungen der Informations- und Wissensgesellschaft vorzustellen, mit dem Ziel die Bürgerrechte zu verteidigen, informationelle Selbstbestimmung zu gewährleisten, für Transparenz des Staates in allen seinen Verzweigungen zu sorgen und den freien Zugang zu Wissen und Bildung zu fördern.
 
Dies ist die bisher größte Erfüllung unserer Versprechen.
 
Dieser Erfolg wirft für die Piratenparteien und insbesondere die Piratenpartei in Deutschland Fragen auf, die bisher zu wenig diskutiert wurden.
 
Aufgeschreckt durch das Berliner Wahlergebnis haben die Grünen als ein Teil der „Piratenabwehr“ eindeutig klargemacht, dass sie die Übernahme von Piratenproblemlösungen anstreben. Durch das „Aufsaugen“ von einigen Kernforderungen soll sozusagen der Piratenidee der Boden unter den Füssen genommen und sie trocken gelegt werden. Der Beschluss der grünen EU-Fraktion im Umfeld der Berlinwahl ist für mich ein eindeutiger Hinweis auf die Umsetzung dieser Strategie.
 
Es ist klar, dass die Piraten bisher relativ schmal gebundene Zielprojektionen haben und diese nach und nach um weitere Kernaussagen erweitert wird.
 
Daher stellt sich die Frage, ob das Übernehmen der Kernforderungen durch politische Gruppierungen mit stärkerer Medien- und Publikumsresonanz nicht zum Verlust von piratenidentitätsbildenden Kernaussagen führen wird, mit den die Piraten in der Öffentlichkeit identifiziert werden und in den den Piraten in der Öffentlichkeit Kompetenz zugebilligt wird.
 
Zugleich stellt sich die Frage, ob es zügig gelingt, in weiteren Politikbereichen identifizierbare Kompetenzen zu gewinnen.
 
Dieser Beitrag soll dazu dienen eine Diskussion anzuregen,
  1. wie mit diesem Problem zu verfahren ist und
  2. Strategien zu entwickeln, die einerseits ermöglichen dem drohenden Kernkompetenzverlust entgegen zu wirken, gleichzeitig aber die Übernahme von Piratenforderungen durch andere politische Kräfte ermöglichen und unterstützen.
 
Hier die folgenden Grundsätze für das Kopiermonopol, das Grünen angenommen haben:
  • Es muss ganz klar sein, dass der Kopierschutz nicht die private Nutzung im Rahmen der üblichen Ausstattung zu Hause und in der Freizeit umfasst. Der Kopierschutz hat nur die Nutzung zu reglementieren, die im Rahmen der gewerblichen Tätigkeiten zur Gewinnerzielung vorgesehen ist. Insbesondere das Filesharing ist immer legal.
  • Es muss eine Ausnahmeregelung geben, die die Schaffung von Remixen und Collagen zu ermöglichen. Zitierregeln, die heute für den Textbereich bestehen, müssen auf den Bereich Audio und Video erweitert werden.
  • Digitale-Dateieinschränkungen (DRM) sollen grundsätzlich verboten werden, weil es ein Betrug an den Verbrauchern und die Bürger ihrer Rechte beraubt. Zumindest muss das Gesetz zulassen, dass der Schutz umgangen werden kann.
  • Der gewerbliche Schutz der Vervielfältigung ist auf angemessene fünf Jahre seit der Veröffentlichung zu begrenzen, die auf insgesamt 20 Jahre ausgedehnt werden kann.
  • Bereiche, auf die der Kopierschutz überhaupt nicht angewandt wird, muss ausgeweitet werden.
Und als Bonus, der nicht den Kopierkomplex betrifft:
  • Es muss die Netzneutralität gewährleistet sein.
Sailor2010
 
Das gesamte Dokument ist lesenswert, aber wirklich interessant sind die Abschnitte 23 bis 29, die nachstehend zitiert werden:
 
 Creation and Copyright in the Digital Era
Preamble: Definition of "author’s right"
The rights of authors include the economic rights in the work and the moral right of author. However, the moral rights regime should not prevent the use of the work as long as the author is cited and has the opportunity to comment on the use made of her work, and as long as it is ethically acceptable.   §23. Up until twenty years ago, copyright was hardly anything that concerned ordinary people. The rules about exclusivity on the production of copies where aimed at commercial actors, who had the means to, for example, print books or press records. Private citizens who wanted to copy a poem and send to their loved one, or copy a record to cassette and give it to a friend, did not have to worry about being in breach of copyright. In practice, anything you had the technical means to do as a normal person, you could do without risk of any punishment. But today, copyright has evolved to a position where it imposes serious restrictions on what ordinary citizens can do in their every-day life. As technological progress has made it easier for ordinary people to enjoy and share culture, copyright legislation has moved in the opposite direction. We want to restore copyright to its origins, and make absolutely clear that it only regulates copying for commercial purposes. To share copies, or otherwise spread or make use of use somebody else’s copyrighted work, should never be prohibited if it is done non-commercially and without a profit motive. Peer-to-peer file sharing is an example of such an activity that should be legal.   §24. DRM is an acronym for "Digital Rights Management", or "Digital Restrictions Management". The term is used to denote a number of different technologies that all aim to restrict consumers’ and citizens’ ability use and copy works, even when they have a legal right to do so. It must always be legal to circumvent DRM restrictions, and we should consider introducing a ban in the consumer rights legislation on DRM technologies that restrict legal uses of a work. There is no point in having our parliaments introduce a balanced and reasonable copyright legislation, if at the same time we allow the big multinational corporations to write their own laws, and enforce them through technical means.   §25. Much of today’s entertainment industry is built on the commercial exclusivity on copyrighted works. This, we want to preserve. But today’s protection times — life plus 70 years — are absurd. No investor would even look at a business case where the time to pay-back was that long. We want to shorten the protection time to something that is reasonable from both society’s and an investor’s point of view, and propose 20 years from publication.   §26. Today, works that are still in copyright but where it is impossible or difficult to locate the rights owner is a major problem. The majority of these works have little or no commercial value, but since they are still covered by copyright, they cannot be reused or distributed because there is nobody to ask for permission. Rights owners who want to continue to exercise their commercial exclusivity on work they already produced should register them within 5 years. This would greatly reduce the number of orphan works and facilitate diligent search.   §27. The problem of orphan works urgently needs to be solved. It is important to be aware of the sectoral differences. For archives, libraries and especially (public) broadcasters extended collective licensing is the preferable solution. However, the condition of a diligent search has to be feasible and shall not lead to additional administrative and bureaucratic work and expenses. A general exception in copyright for orphan works is not desirable, but an exception for libraries etc. in the frame of a "LEX-Europeana" should be considered.   §28. From now, and within a time frame of 5 years after the production, registration of copyright work should be compulsory for authors to enjoy commercial exclusivity. This would greatly limit the existence orphan works in the future.   §29. Today’s ever more restrictive copyright legislation and practice is a major obstacle to musicians, film makers, and other artists who want to create new works by reusing parts of existing works. We want to change this by introducing clear exceptions and limitations to allow remixes and parodies, as well as quotation rights for sound and audiovisual material modelled after the quotation rights that already exist for text. Amended version, September 6th, 2011
Consolidated version after vote of September 28th, 2011
 
Hier ist ein Link auf die neu verabschiedeten Dokument. 



  • [AG-Gesundheit] Erfolg der Piraten im Europäischen Parlament -, Edward Schlesinger, 09.10.2011

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