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Betreff: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland
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- To: ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer] Willkommen in der Schweiz!
- Date: Tue, 14 Aug 2012 09:32:55 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheit-reformer>
- List-id: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland <ag-gesundheit-reformer.lists.piratenpartei.de>
- Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver
Ergänzung:
Wie genau man das machen könnte ist eine Frage für die Versicherungsfachleute hier:
Man müsste also, wie ich das auch schon gelesen habe, die gesetzlichen Krankenkassen in eine staatliche Einheitskasse überführen, und diese dem Gesundheitsministerium direkt unterstellen, damit diese aus dem Status als vom Staat protegierte Privatkassen in eine tatsächliche staatliche Gesundheitskasse kommen.
Gleichzeitig müsste man den Gesundheitsmarkt unter Auflagen der Qualitätssicherung soweit liberalisieren, dass ein grösserer Teil der Leistungen wie bisher von Nichtärzten gemacht werden kann. Das System unseres Gesundheitsmarktes funktioniert nämlich nach dem Motto: "Ich Arzt, Du nix" und treibt sowohl die Kosten in die Höhe, als auch ein freier Wettbewerb verhindert wird. Ich gebe ein paar Beispiele:
In der Schweiz dürfen sowohl Chiropraktiker am Bewegungsapparat arbeiten als auch Ärzte mit Spezialausbildung sowie Physiotherapeuten und Osteopathen. Durch die einzelnen Spezialisierungen wird hier eine viel höhere Qualität in der Versorgung erreicht, was sich in gegenseitigen Zuweisungen ausdrückt. Ärzte dürfen auch in bestimmten Fällen Medikamente verkaufen, wovon vor allem Hausärzte in einkommensschwachen Gegenden profitieren. Alternativmedizin kann bei Nachweis von Ausbildungsabschlüssen von jedem betrieben werden und bei bestimmten Kassen, die sich dort ihre Kundschaft holen, abgerechnet werden.
Das heisst: Den so entstehenden privaten Zusatzkassen muss der grösstmöglichste Raum eingeräumt werden, die staatliche Grundversorgung bezogen auf die vielen Einzelfälle und deren Bedürfnisse aufzuwerten. Vorbild hierfür ist Japan, da kann fast jeder bei nachgewiesener Ausbildung alles machen, wobei die Gesundheitsbehörden strenge Auflagen machen.
Zusammenfassend schlage ich hier ein Modell vor, das von den verschiedenen guten Erfahrungen mehrer Länder etwas nimmt, und dabei aus deren Problemen gelernt hat. Gleichwohl denke ich nicht, dass sich ohne Volksabstimmung das inoffizielle Kartell zwischen Ärzten und gesetzlichen Krankenkassen, die den Staat politisch unter Druck setzen um gleichzeitig die Kosten in die Höhe zu treiben und sich Pfründe zu sichern, auflösen lässt. Bis jetzt ist jede Regierung daran gescheitert!
Gruss
Hip
- [Ag-gesundheit-reformer] Willkommen in der Schweiz!, Hiptronic, 13.08.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Willkommen in der Schweiz!, Hiptronic, 14.08.2012
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