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- Subject: [AG-GOuFP] SwissCoin - Neue Kryptowährung oder neue Betrugsmasche?
- Date: Mon, 4 Jul 2016 14:36:45 +0200
Am 4.6.2016 startete die neue Kryptowährung SwissCoin.
Nach eigenem Anspruch soll der SwissCoin zur globalen Volkswährung werden und wer nicht lange zögert und jetzt einsteigt kann mühelos sehr sehr reich werden.
Nach der Erfahrung „Gier frisst Hirn.“ geben sich die Strategen von SwissCoin nicht einmal die Mühe zu verschleiern, dass es sich in Wahrheit um ein verbotenes Schneeballsystem (https://de.wikipedia.org/wiki/Schneeballsystem) handelt, mit dem eine kleine Gruppe versucht weltweit einer großen Masse das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Wem die Gier nicht bereits alles Hirn gefressen hat, kann in dem SwissCoin Business Konzept (https://swisscoin.eu/backoffice/public_html/images/document/SWISSCOIN-Business-Konzept-de.pdf) erkennen, dass von der Gestaltung des Produkts bis hin zum Vergütungsplan der SwissCoin ein überaus „durchdachtes“ Betrugssystem ist.
Obwohl es sich beim SwissCoin um eine Kryptowährung handeln soll, wird als Produkt eine goldfarbene Münze präsentiert. Ihre Gestaltung ist eine Mischung aus schweizer Seriosität und Größenwahn.
Als Produkt werden nicht etwa die Eigenschaften der Krypthowährung selbst beschrieben, sondern Eigenschaften assoziiert, die mit keiner Währung im Zusammenhang stehen. Beispielsweise AEQUITAS: "Gerechtigkeit ist bei SWISSCOIN die Möglichkeit, mehr aus seinem Leben zu machen. mehr Erfolg, mehr Chancen, mehr Einkommen, mehr Glück und Zukunft.“
Allein eine einfach Überschlagsrechnung kann Klarheit darüber schaffen, dass der SwissCoin konstruktionsbedingt niemals zur globalen Volkswährung taugt. Nach eigenen Angaben ermöglicht der Algorithmus von SwissCoin die Generierung von 10 Mrd. Kryptocoins. Allein im Euroraum beträgt z.Z. die Geldmenge M1 6.837 Mrd. Euro beträgt. Hätten wir heute schon SwissCoins statt Euros, dann müsste bei einem vergleichbaren Gesamtwert ein Swisscoin 683,70 € Wert sein und wenn ein Swisscoin ebenfalls 100 Untereinheiten hat, dann könnte man nichts kaufen, das weniger als 6,83 € Wert ist.
Kryptowährungen eignen sich ganz allgemein nicht für „Volkswährungen“, weil allein die Bestätigung von Zahlungen ca. 10-30 Minuten beträgt und das Datenvolumen mit der Anzahl der Transaktionen überproportional wächst. Entgegen dem ersten Anschein handelt es sich bei Kryptowährungen nicht um dezentrale Währungssysteme, sondern um multizentrale Währungssysteme. D.h. die Datenmenge der Buchführung ist nicht auf einzelne Rechner aufgeteilt, sondern jeder Teilnehmer schleppt die gesamte Buchhaltung aller Teilnehmer mit sich herum.
Wer gedacht hat, dass der SwissCoin das Produkt ist, wird beim Weiterlesen eines besseren belehrt. Das eigentliche Produkt sind sog. Schulungspacks, die nichts mit Schulungen zu tun haben, sondern man erwirbt für gute Euros sog. Tokens und Splits. Tokens sind Ansprüche auf eine immer geringer werdende Anzahl von SwissCoins. Über die direkt oder indirekt verkauften Schulungspacks wird man Teil des Schneeballsystems.
Wie man in dieses Scheeballsystem eingebunden ist, wird im Vergütungsplan erklärt. Man muss kein Mathematiker sein, um den Scheeballeffekt zu erkennen. Der sog. Team-Bonus kumuliert nicht nur die Umsätze der indirekt verkauften Schulungspakete, sondern der Bonus steigt mit steigendem Umsatz von 2% auf 22%. Und wer dazu beiträgt, dass die Pyramide gleichmäßig wächst, bekommt noch einen sog. Matching-Bonus von 5-15%.
Wer nach dem Studium des Businessplans immer noch denkt, dass hier zum Wohle des Volkes gehandelt wird, der sollte darüber nachdenken, warum die Zahlungen für die Schulungspakete nicht an die SwissCoin Gesellschaft, die Schweizer Euro-Solution GmbH, gehen, sondern an die Deutsche Euro-Invest Consult GmbH in Leipzig, deren Haupttätigkeit im Bereich sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeit liegt.
Viele Grüße
Arne
- [AG-GOuFP] SwissCoin - Neue Kryptowährung oder neue Betrugsmasche?, Arne Pfeilsticker, 04.07.2016
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