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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Studien und Modelle zu Vorgehen von IWF und EU-Gruppe?

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Studien und Modelle zu Vorgehen von IWF und EU-Gruppe?


Chronologisch Thread 

Am 26.06.15 um 14:33 schrieb Martin Deutsch:
> Sagt mal, weiß jemand zufällig, welche ökonomischen Modelle bzw.
> empirischen Studien der IWF oder die Euro-Finanzminister als Basis für
> die gewünschten Einsparungen in Griechenland nehmen? Gibt es da was?

Hie muss man erst mal unterscheiden zwischen ökonomischen Modellen,
welche aufgrund von Modellannahmen Aussagen über die Zukunft
prognostizieren und empirischen Studien, welche rückblickend in die
Vergangenheit Modelle bestätigen.

Was letztere betrifft, so gibt es die nicht – zumindest ist mir noch
keine Studie untergekommen, die die Wirksamkeit einer Austeritätspolitik
bestätigt. Gerne wird ja ein Vergleich Griechenlands mit den
'EU-Musterschülern' (Spanien, Portugal, Baltikum) herangezogen, die
Argumentation fällt aber sofort zusammen, wenn man Island hinzuzieht.
Nach 2008 haben die das Richtige gemacht und den Sauhaufen in ihrem
Finanzsektor zurechtgestutzt mit der Folge, dass das Land deutlich
stabiler dasteht als die EU-Sorgenkinder.

Bei den zugrunde liegenden Modellen dürften die Institutionen die selben
esoterischen Gleichgewichtsmodelle mit weltfremden Annahmen heranziehen
mit denen man uns auch TTIP schmackhaft machen will. Jeronim Capaldo hat
in seiner Arbeit 'The Trans-Atlantic Trade and Investment Partnership:
European Disintegration, Unemployment and Instability'

<http://ase.tufts.edu/gdae/policy_research/TTIP_simulations.html>

die methodischen Schwächen dieser Gleichgewichtsmodelle analysiert.

gerhard




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