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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Zeitreihe Mindestreserve

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Zeitreihe Mindestreserve


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Zeitreihe Mindestreserve
  • Date: Wed, 15 Oct 2014 08:19:37 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Patrik,

zur Mindestreserve noch einige Anmerkungen weiter unten im Text.

Am 14.10.2014 19:13, schrieb Patrik Pekrul:
Am 14.10.2014 um 18:53 schrieb Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>:

Am 12.10.2014 07:18, schrieb Rudolf Müller:
Hallo Rudi,

danke für Deine Links.

Die Buba habe ich angeschrieben zum Thema Zeitreihe. Mal abwarten.

Die Buba hat mit einem Hinweis auf deren Monatsberichte geantwortet. Dort könnte man die entsprechenden Daten entnehmen. Nachdem ich mir diese näher angesehen habe ist mir auch klar, weshalb es keine Zeitreihen dazu gibt.
Die Definition, was mit welchem Prozentsatz in die Mindestreserve einfließt, wurde auch gleich bei jeder Änderung der Sätze neu definiert. Im Januarbericht von 1977 werden alleine 2½ Seiten benötigt, um alle Unterschiede darzustellen.

http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Monatsberichte/1977/1977_01_monatsbericht.pdf?__blob=publicationFile

Durch die fortlaufenden Definitionsänderungen ist also die Darstellung einer Zeitreihe unmöglich geworden.

Es bleibt lediglich die Aussage, dass bis zum Beginn der Europäischen Währungsunion Mindestreservesätze zwischen etwa  5 und 20% bestanden. Mit Beginn der Währungsunion wurde offensichtlich auf die Steuerungsmöglichkeit der Mindestreserve zur Geldmengenregulierung verzichtet.

Das mag daran liegen, dass sie insgeheim wissen, dass die Instrument vollkommen wirkungslos ist: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaKreditbegrenzung
Das mit dem "insgeheim" sehe ich nicht so eng.

Immerhin sagt die BuBa in ihrem Glosssar zur Mindestreserve:
"Die Mindestreserve wirkt deshalb am Geldmarkt als Puffer, der starke Liquiditätsausschläge ausgleicht und die Zinsentwicklung verstetigt."
Von einer Steuerfunktion zur Geldmengenregulierung kein Wort.

In der "Vertiefung: FAQ zum Thema Geldschöpfung " der Bundesbank wird die Frage:
"Wieso hat sich der Erklärungsansatz für die Entstehung von Giralgeld im Buch „Geld und Geldpolitik“ im Laufe der Zeit verändert?"
beantwortet mit:
"Die praktische Geldpolitik hat sich im Laufe der Zeit so verändert, dass es geboten schien, die Darstellung zu aktualisieren."
Sicher eine äußerst dürftige Antwort, die sich nur demjenigen erschließt, der sich schon länger mit dem Thema beschäftigt.
Im Schülerbuch "Geld und Geldpolitik" wurde die Herleitung der Geldschöpfung über die Multiplikatorformel,  basierend auf Chester Arthur Phillips, von der Version 2009 zur Version 2012 entfernt. Die Multiplikatorformel beschreibt, welche maximal mögliche Geldmenge, beim Einsatz einer gegebenen Zentralbank-Geldmenge, bei Geschäftsbanken entstehen kann. Mit der o.g. Aussage weist die BuBa auf die Bedeutungslosigkeit dieser Formel in der heutigen Zeit, mit einem Mindestreservesatz von 1 %, hin.

Deine Ausarbeitung zum Thema Kreditbegrenzung habe ich mir angesehen, kann einigen Aspekten zustimmen, teile jedoch im Wesentlichen die Kritikpunkte Wischers auf der Diskussionsseite zu diesem Artikel.

Da ich selbst mich z Zt. mit einer Beschreibung des Ist-Zustandes beschäftige
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Mindestreserve
ergeben sich viele Berührungspunkte. Genügend Stoff für Diskussonen. :-)


Beste Grüße
Rudi2







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