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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Tilgungsmittel bei Steuerschuld

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Tilgungsmittel bei Steuerschuld


Chronologisch Thread 
  • From: Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>
  • To: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [AG-GOuFP] Tilgungsmittel bei Steuerschuld
  • Date: Wed, 08 Oct 2014 12:52:25 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo AG Geldordnung,

hier eine Mail von der AG Steuerpolitik die ich spannend finde, weil ich bisher dachte, Steuerschulden könne NUR noch mit Giralgeld getilgt werden.

FYI

Piratos schrieb:
"... Schuldbefreiendes Mittel für Steuerschuld ist exklusiv Geld, genauer Giralgeld, denn Bargeld nimmt der Staat auch nicht mehr an. ..."

Hallo Piratos, diese Aussage ist einfach falsch.
Du kannst Deine Steuern (theoretisch) auch in bar entrichten (§ 224 AO). Du wirst jedoch auf Grund des in den Finanzbehörden gefahrenen Sparkurses (praktisch) Probleme haben, die zuständige Kasse zu finden. Hier sind die obersten Finanzbehörden der Länder weit über das Ziel hinausgeschossen. (Wo immer auch das Ziel beim Sparen an den Einnahmen liegen mag.)
Des weiteren kannst Du Erbschaftssteuer (oder Vermögenssteuer) durch Hingabe von Kunstgegenständen, Kunstsammlungen, wissenschaftlichen Sammlungen, Bibliotheken, Handschriften und Archiven tilgen (§ 224a AO).
Und falls Du ganz was gegen Geldverkehr hast, kannst Du auch Deine Steuern auch durch bewegliche und unbewegliche Sachen tilgen lassen (nennt sich Vollstreckung - §§ 249 ff. AO).
 
Gruß Holger
 



Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de> schrieb am 13:37 Sonntag, 5.Oktober 2014:


Hallo Anhalter,
Am 05.10.2014 09:36, schrieb Anhalter:
Denn dies Beispiel macht den Unsinn der Gelddiskussion deutlich. 
Piratos hat ja immer ein Problem mit 'Geldvermögen' und fokussiert immer wieder auf Geld.
Aktien sind ein schönes Beispiel, wie Vermögen ganz ohne Geld steigen kann.
Denn für ein Steigen der Aktienkurse ist es zwar notwendig, dass Käufe/Verkäufe stattfinden, aber die Kursveränderungen betreffen alle Aktien, auch die, deren Besitz sich gar nicht geändert hat.

bitte erkläre genau, wie der Kurs einer Aktie steigt oder fällt, OHNE das ein Handel stattgefunden hat.

Und Unternehmen müssen sogar nach dem 'fair value' Prinzip diese Werte bilanzieren.

Nun springst Du in die "Bilanzierung von Werten in einer Bilanz", OK - hat mit der Kursermittlung bei Aktien nix zu tun, aber vielleicht erklärst Du uns, welche Werte NICHT in einer Bilanz nach diversen Prinzipien bewerten werden? Es klingt so, als hätten Aktien hier eine Sonderrolle.


Aber auch ohne Bilanzierung macht sich der Wert (z.B. Bei Privatpersonen) bemerkbar. So steigt z.B. der Beleihungswert oder könnte es sein, dass bei einer VSt plötzlich Steuern anfallen.

Nun springst Du wieder zurück, denn nun ist wieder der Kurswert gefragt, nicht der Bilanzwert. Finde mal eine Bank die Dir als Privatperson einen Kredit gibt, der als Pfand nach "fair value" bewertete Aktien enthält.  Nach dem Motto, eine Aktie von Tesla hat so viel Potential, dass wir sie als Bank mit dem doppelten Aktienkurs bewerten, und deshalb reichen die 100.000 € Buchwert, um ein Kredit zu decken? Die Bank kannst Du mir dann mal weiter empfehlen :)

In der Realität wird die Bank den aktuellen Kurswert (Marktpreis) als Basis sehen und darauf eine Risikoabschlag einrechnen. Ein Marktpreis ist der Preis, der für vergleichbare Vermögenswerte wie den zu bewertenden Vermögenswert auf einem aktiven Markt am Bilanzstichtag (zeitgleich) gezahlt wird.  
Das Ganze passiert natürlich auch bei allen anderen Vermögen. Klar, die Bewertung erfolgt in 'Geld', aber es ist völlig falsch davon auszugehen, dass alleine die verfügbare Geldmenge (welche) sich auf den Wert auswirkt.

Ja auf den "Zirkelschluss" haben ich schon hingewiesen, den hast Du auch nicht widerlegt, ich denke in Deinem Satz hier oben soll die Betonung auf "allein" liegen, dann hättest Du Recht. :)
Wenn ein Gemälde für 1 Mio versteigert wird, klar, da wechselt Geld den Besitzer. Aber wenn daraufhin andere Gemälde des gleichen Malers 'im Wert steigen', verändert sich das Vermögen aus dem Nichts heraus.

Nun springst Du wieder in Bilanzen, dort können Bewertungen natürlich steigen, weil sie mehr oder weniger willkürlich stattfinden, mit Marktpreis hat das nicht viel zu tun. Der Marktpreis der "anderen Bilder" steigt erst, wenn sich Maler und Käufer über einen Preis Einigkeit haben und ein Verkauf stattfindet. Wie bei einer Aktie.

Und jetzt sag mir keiner, das sind ja nur Buchvermögen. Natürlich existieren diese Vermögen nur durch die geänderte Wertschätzung der Marktteilnehmer. Aber genau das macht 'Wert' immer aus! Und natürlich wirkt sich auch ein solches Vermögen aus. (Wieder Beleihbarkeit, evtl. Auch Enfluss, etc. etc., welche Wirkung 'Reichtum' auch immer haben mag)

Für Bilanzen hast Du da volle Zustimmung von mir, auch an der Stelle könnten die Piraten politisch mal aktiv werden, denn durch Bewertungstricks in Bilanzen und der Machtstellung von Ratingagenturen wurde schon sehr viel betrogen. Banken z. B. manipulieren mit diversen Bewertungsverfahren ihre Aktivseite, um so im Endeffekt, das Eigenkapital zu erhöhen. "Badbanks" gibt es nur, weil "in der Not" die Bewertungstricks nicht ausreichten.
Was ich mit dem Beispiel sagen will? Geld und Geldpolitik ist wichtig, keine Frage. Aber gerade derzeit sehen wir doch, welche Grenzen diese hat. Die EZB wäre froh, wenn ihr Einfluss höher wäre.

Dazu hätte ich einiges zu sagen, aber dazu melde Dich doch lieber auf der Mailingliste der AG Geldpolitik an,  spannend könnte aber für die AG Steuerpolitik sein, dass die Finanzierung von Staatsschulden über die EZB  oder öffentlich rechtlichen Banken, eine echte Alternative für "die Märkte" sein kann, es gibt KEINEN Grund, warum Staaten sich bei privaten Banken verschulden müssen.  

Der Markt funktioniert nicht nur mit Geld! Geld ist eines der möglichen Transaktionsmittel. Es gibt aber viel mehr und dazu braucht man teilweise auch keine Bank.
Wenn ich von meinem Nachbarn ein Auto kaufe, kann ich das auch bezahlen, indem ich ihm ein Bild gebe oder mich verpflichte seinen Garten zu pflegen oder .........
Unternehmen geben Anleihen heraus (ohne Banken, ungeregelter Markt), sie machen Barter Trading (Ware gegen Ware), etc. etc. etc.
Nochmals: Geld ist ein Transaktionsmittel, eines von mehreren!

Ich verstehe nicht, was Du uns sagen willst, dass wir Vertragsfreiheit haben und deshalb , im Rahmen der Gesetze, vertraglich ALLES als schuldbefreiendes Mittel gilt, was Vertragspartner ausmachen?
Ja - willkommen im Kapitalismus, na und?
Der AG Steuerpolitik hilft das nicht weiter, denn Du kannst nicht mit  einem Sack Kartoffeln Deine Steuerschuld tilgen. Schuldbefreiendes Mittel für Steuerschuld ist exklusiv Geld, genauer Giralgeld, denn Bargeld nimmt der Staat auch nicht mehr an.

-- 
Liebe Grüße
Piratos aka. Tobias
@PiratosMuc
*********************
Wenn Beleidigungen und Unterstellungen Argumente wären, 
dann wäre die ultimative Beleidigung die Wahrheit.

-- AG-Steuerpolitik mailing list AG-Steuerpolitik AT lists.piratenpartei.de https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-steuerpolitik







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