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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] ZB oder Staat als Lender of last Resort?
- Date: Wed, 30 Apr 2014 12:31:20 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Wieso "Achillisferse"? Nur so können doch die "sicherlich nicht optimal" verteilten Gekldvermögen der Steuerzahler gerettet werden!
Und warum dann nur beim Euro und beim Dollar und Yen nicht?
Mich dünkt, das da eingien das Verschleudern von Volksvermögen als auch die Privatisierung staatshoheitlichen Aufgaben nicht schnell genug voranschreitet.
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ZB monetarisiert, Staat kapitalisiert
Eine ZB kann nur noch vorhandene Werte zu ZB-Giralgeld machen.
Zwei Wege stehen zur Verfügung:
Der Bankensektor begibt Wert(papiere) in Pension (=Sicherheit= und erhalten dafür eine Kredit UND ZB-Giralgeld. Die ZB hat eine Kreditforderung im Vermögen.
Die ZB kauft von Banken und/oder Nichtbanken auf dem Markt, dann erhalten Banken ZB-Giralgeld. Die ZB hält dann das Wertpapier im Vermögen.
Bei diesen Vorgängen liegt keine Kapitalisierung vor, es ist nur „ZB-Geld entsteht“ (das durch den Umkehrvorgang „Verkauf oder Kredittilgung“ wieder vergeht.
Bei einer Kapitalisierung wird ein Vermögenswert zugeführt, die zur Erhöhung des Eigenkapital führt.
Der Staat kann kapitalisieren, dieses geschieht, wenn der Staat dem Bankensektor (bzw. einer oder einigen Banken) Geld zukommen läßt. Es muss der gesamte Ablauf betrachtet werden. Das geht am „einfachsten“, wenn der Gesamtsektor betrachtet wird und eben nicht nur die isolierte Betrachtung einer Bank.
Fallbeispiel:
Einer Bank brechen die Vermögenswerte zusammen, wie es 2007/2008 geschehen ist. Der wahre Wert der von Ratingagenturen und „Märkten“ geadelte Wert kommt zum Vorschein.
Mit Zahlen: Einer Bank muss eine Wertkorrektur im Höhe von 400 Mio vornehmen. Das bedeutet, das ihr Eigenkapital um 400 Mio sinkt = Bank im Krisenmodus. Nun stützt der Staat mit z.B 350 Mio. Der Staat besorgt sich das Geld bei den Auktionen und überweist es der Bank.
Was ist im Bankensektor passiert?
Im Bankensektor sind die 350 Mio in Form von Staatsschulden/Anleihen eingegangen und das Eigenkapital des Bankensektors hat sich um 350 Mio erhöht.
Die 350 Mio kamen von den Banken und sind direkt wieder an die Banken zurücküberweisen worden. Das hebt sich gegenseitig auf, übrig bleiben nur die 350 Mio Staatsanleihen, die nun auf der Vermögensseite der Bank stehen.
Einfacher ist der Weg, direkt die Staatsanleihen in die Bank zu buchen. Mit dem Vorgang wurden nun „Finanzwirtschaftliche Produkte (Vermögenswerte) durch Staatsschulden ersetzt.
Eine ZB kann die verlorenen Werte nicht ersetzen, der Staat kann es.
Eine Kapitalisierung durch andere Nichtbanken funktioniert nicht, denn in diesem Fall wird nur Passivseite verringert. Erst wenn die Reduzierung (=Ausbuchen von Sparvermögen und Geldanlagen der Steuerzahler) größer ausfällt als der Verlust auf der Aktivseite war, erst dann steigt wieder das Eigenkapital der Bank.
Kann es sein, das keine saubere Unterscheidung zwischen Eigenmittel und Eigenkapital durchgeführt wird oder das gar Eigenmittel und Eigenkapital als ein und das Selbe betrachtet werden?
Etwas wird zu Geld ist kein „Kapitalisierung“, das ist eine Monetarisierung. Deswegen kann eine ZB, die doch „nur noch“ die Quelle und Senke für ZB-Giralgeld ist, nicht kapitalisieren, die kann nur Liquidität einbringen.
- [AG-GOuFP] ZB oder Staat als Lender of last Resort?, moneymind, 30.04.2014
- Re: [AG-GOuFP] ZB oder Staat als Lender of last Resort?, Axel Grimm, 30.04.2014
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