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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Die Rolle der Schweiz in der Eurokrise

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Die Rolle der Schweiz in der Eurokrise


Chronologisch Thread 
  • From: matthias garscha <matthias_garscha AT yahoo.de>
  • To: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, AG Wirtschaft <ag-wirtschaft AT lists.piratenpartei.de>, "esm-squad AT goeddek.de" <esm-squad AT goeddek.de>
  • Subject: [AG-GOuFP] Die Rolle der Schweiz in der Eurokrise
  • Date: Thu, 4 Oct 2012 10:34:19 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Ahoi,

welche Rolle spielen Währungsmanipulationen in der Eurokrise, welche Rolle spielen Sie derzeit im Weltfinanzsystem und Welthandel?
Zum ersteren: in  mehreren Artikeln streiten Markus Diem Meier (Blog:Never Mind) und Daniel Gros (Think Tank CEPT) über die Auswirkungen
der Politik der SNB für die europäischen Währungsunion.

Interessant dabei ist, aus welch unterschiedlichen Perspektiven der Sachverhalt betrachtet wird. Ich überlasse es jedem hier sich ein eigenes Bild zu machen:

Wie die SNB dem Eurosystem hilft


http://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets/index.php/10057/wie-die-snb-dem-eurosystem-hilft/


«Angriff auf die Eurozone»

Interview mit der «Finanz und Wirtschaft», die Schweiz sei «Weltmeister in der Währungsmanipulation» 




Es wird hier eine europäische Teilperspektive behandelt. Nun wollen wir uns der globalen Ebene zuwenden. Vor einigen Tagen habe ich schon einmal
eine Mail dazu gepostet. Rudi sagte mir jedoch Sie wäre nicht bei Ihm angekommen. Deswegen poste sich zu diesem Thema nocheinmal.

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"Notenbankpolitik, Gelddrucken und Währungskieg"

in der Welt zeichnen sich gravierende Veränderungen ab. Die weltweite Finanzkrise (die erste globale die je stattgefunden hat) verändert zunehmend
ihren Charakter. Waren die ersten reaktionen der G-20 noch auf Kooperation abgestellt, so bestimmen nun zunehmend Verteilungskämpe, und ein Race to the Bottom (Abwertungswettlauf) die Szenerie.

1) Beginnen wir mit der aktuellen Notenbankpolitik und ihren Auswirkungen (wer hat zum Bsp. das meiste Geld gedruckt?)

(Un)zeit für Notenbanker

Der fleissigste Gelddrucker der Welt


Speziell Ben Bernanke (FED) wird kritisch unter die Lupe genommen.

http://www.fuw.ch/article/der-zauberlehrling/


2) Was bedeutet das alles für die Weltwirtschaft, ( was z.B. für die Leistungsbilanzen)

Bisher hat man besonders auf die USA und Europa geschaut. Durch die Maßnahmen der beiden Notenbanken FED und EZB (und ihre
gigantischen Bilnazausweitungen) wurde de facto ein Abwertungswettlauf eingeleitet der auf alle Teilnehmer im globalen Wirtschaftsaustausch Auswirkungen zeitigt. So sprach der brasilianische Fianzminister schon mehrfach von einem Währungskrieg der stattfinden würde.
a) Besonders wichtig ist auch das Verhalten von China. Hier ein interessanter Link der auf eine wichtige Veränderung hindeutet.
Zum erstenmal seit 1998 hat China eine negative Kapitalbilanz.

China blutet Geld


b) Übersehen wurde bisher auch die Rolle der SNB /Schweiz mit ihrer Politik und den Folgen für Europa. Ein übersehener Währungskrieg
der erst durch einen Bericht von S & P diese Woche an das Tageslicht kam. Daniel Gros von renommierten europäischen Think Tank (CEPT)
hat dazu einen Artikel geschrieben.

Aus all dem stellen sich gravierende Fragen. Wohin steuert das Weltfinanzsystem und die Weltwirtschaft. Alle Versuche eine Regulierung
der Finanzmärkte sind an den Interessen (Egoismen) der maßgeblichen Spieler (Staaten, private Fianzintermediäre) gescheitert.



3) Warum scheitert eine Reform des Weltfinanzsystems (und warum scheitert die Finanzmarktregulierung)?

Man konnte zumindest bis zur FK (Fiananzkrise) die Auffassung vertreten, dass die wesentlichen Regeln von Experten und Regulatore
erarbeitet werden sollten; achließlich entscheidet letzlich der Gesetzgeber , was unterstellt, dass Experten und Regulatoren im
Allgemeininteresse handeln und den Deliberationsprozess sachdienlich vorstrukturieren. Das ist aber laut Singer keineswegs der Fall!

D. A. Singer hat in seinem Buch "Regulating Capital" , Ithaca: Cornell University Press (2007) nachgewiesen:

"Singer zeigt, dass sich nationale Regulatoren im Spannungsfeld einer Mindeststabilität des Finanzsektors und dessen komperativer
Wettbewerbsfähigkeit (race to the bottom Problematik) bewegen und in diesem Rahmen selektiven Einwirkungen der oft nur begrenzt
durchblickenden Politik und der organisierten Interessengruppen unterliegen.

Sie treten nur dann für internatinale Harmonisierung ein, wenn sie sich in einer inländisch prekären Situation befinden, d. h. sie die
beiden Ziele (Mindeststabilität und Wettbewerbsfähigkeit) nicht in einem Balanceakt auf nationaler Ebene sicherstellen können.

Die entscheinden reulatorischen Akteure kommen für Singer aus Japan, den USA und Großbrtiannien (Merke: also ex EU).
Seine Fallanalysen zeigen:
Besteht in einem der Blöcke weniger Druck, kommt es zu keiner Einigung, da sich das relativ besser aufgestellte Land Vorteile
von fehlenden regeln verspricht.


lg

matthias

  • [AG-GOuFP] Die Rolle der Schweiz in der Eurokrise, matthias garscha, 04.10.2012

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