ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: "Frank Giebel" <frankgiebel AT web.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [AG-GOuFP] Vollgeldansatz pragmatisch denken
- Date: Mon, 20 Aug 2012 12:59:48 +0200 (CEST)
- Importance: normal
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
- Sensitivity: Normal
ich bin ja hier hauptsächlich Mitleser da ich meinen Schwerpunkt in der AG Europa habe. Ich habe dort gerade eine grundsätzliche Überlegung angestellt, die auch
in Euren Zusammenhang passen könnte:
siehe meine mail in der AG Europa zu
den Zukunftsmodellen für Europa:
https://lqfb.piratenpartei.de/lf/initiative/show/4207.html
https://lqfb.piratenpartei.de/lf/initiative/show/4206.html
https://lqfb.piratenpartei.de/lf/initiative/show/4205.html
>Bei der Diskussion zum Europa der
Regionen wurde mir klar, dass es zwischen den verschiedenen Modellen
möglicherweise >auch Unterschiede in der politischen Philosophie
gibt, auch wenn dies uns gar nicht bewusst ist. Das föderale Modell könnte >man vom Prinzip her pragmatisch
bezeichnen, das Modell Europa der Regionen visonär und
konstruktivistisch im Sinne der >politischen Philosophie, das erste
Vorgehen wäre eher in England (Hume?, Jeremy Bentham Utilitarismus) evtl. Frankreich >kulturell verankert, das zweite
in Deutschland (Kant). Hajo Dittrich hat mich auf diese Hintergründe
hingewiesen, zum Beispiel >hier:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Konstruktivismus_%28Internationale_Beziehungen%29
>Ich
vermute, dass wenn wir in Europa weiterkommen
wollen, müssen wir auch auf der politisch-philosophischen Ebene zu >einer
Synthese kommen. Beides hat seine
Berechtigung: der Pargmatismus schaut wie ist der Mensch (z.B. Adam
Smith) der >Konstruktivismus wie sollte er sein bzw. wozu trägt er
das Potential in sich (z.B. Marx, es gibt sicher noch positivere
Beispiele >;-) ). Ich nehme aktuell wahr, dass viele hier in der AG die
visonäre Perspektive haben was sicherlich gut und wichtig ist, und >dass
andere eher pragmatisch, vielleicht auch historisch schauen, was hat gut
funktioniert, was sollte man verstärken, was >zurücknehmen? (z.B. "why
nations fail"). Wenn wir das besser wahrnehmen und herausarbeiten, kann
das unnötigen Streit >vermeiden. Wenn wir beide Aspekte miteinbringen,
kann das zu sehr guten Lösungen führen.
Übertragen auf den Vollgeldansatz
könnte das bedeuten:
Vollgeld würde ich eher politikphilosophisch konstruktivistisch
einordnen. Ihr wollt da einen Systemwechsel dessen Grundlagen Ihr
genau analysiert habt, der aber noch nicht empirisch in vielen
Ländern und Jahrzehnten in der Praxis war. Vielleicht ist Vollgeld eine gute
Vision und die Zukunft. Vielleicht solltet Ihr aber darauf achten auch viele Pragmatiker
mit in Euer Team zu holen, z.B, die darauf achten, dass Ihr die Vorteile einer Marktwirtschaft in puncto wohlstand-ermöglichender Resourcenallokation nicht aus dem Blick verliert, wenn Ihr Lösungsalternativen ausarbeitet. Teilschritte, die ich bei den Piraten und in D. insgesamt für konsensfähig
halte, die ich teilweise hier auf der ML schon erwähnt hatte ohne
große Ressonanz zu finden wäre z.B, die Gewinne der Geschäftsbanken
bei der Geldschöpfgung transparent zu machen und zu fordern, dass
die Gemeinschaft angemessen daran beteiligt werden sollte, oder
anderes Beispiel, das Thema in den Mainstram zu holen wie mit der
Forderung nach einer enquete-Kommission wie beim BGE oder die Forderung
nach einem Sondergutachten für den Bundestag zu diesem Thema.
- [AG-GOuFP] Vollgeldansatz pragmatisch denken, Frank Giebel, 20.08.2012
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