ag-familie AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Familienpolitik
Listenarchiv
- From: <manfred.schramm AT piratenpartei-nrw.de>
- To: "'Infos zu Bildung, Mumble-u, RL-Treffen'" <nrw-ak-bildungspolitik AT lists.piratenpartei.de>, "'Arbeitsliste der Bundes AG Bildung'" <ag-bildung AT lists.piratenpartei.de>, <ag-familie AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [AG-Familie] Kooperative Elternarbeit ausbauen
- Date: Thu, 5 Feb 2015 11:17:22 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-familie>
- List-id: Familienpolitik <ag-familie.lists.piratenpartei.de>
Zur Info für Interessierte:
==================================
PRESSEINFORMATION Kooperative Elternarbeit ausbauen – für bessere Integration
und Chancengleichheit
Vodafone Stiftung Deutschland und SVR-Forschungsbereich ziehen Bilanz des
zweijährigen Forschungsprojektes zu Kooperativer Elternarbeit. Um den
Bildungserfolg von Kindern mit Migrationshintergrund und aus sozial
benachteiligten Familien zu verbessern, muss die Zusammenarbeit mit Eltern an
Kitas und Schulen dauerhaft und flächendeckend ausgebaut werden. Die guten
Ansätze an Kitas und Schulen müssen noch passgenauer auf den Bedarf der
Eltern zugeschnitten werden. Die Vodafone Stiftung stellt am 11. März eine
neue Studie vor, die untersucht, welche Informationsangebote von Eltern
genutzt werden und sinnvoll sind.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Berlin, 5. Februar 2015. In Deutschland gibt es gute und vielfältige Ansätze
für Kooperative Elternarbeit in Kitas und Schulen, d.h. für die
partnerschaftliche Zusammenarbeit von Eltern mit Lehrern und Erziehern. Das
Ziel eines flächendeckenden und qualitätsgesicherten Angebots und einer
interkulturellen Öffnung ist aber noch lange nicht erreicht. Das ist die
Bilanz eines zweijährigen Forschungsprojektes zu Kooperativer Elternarbeit,
das der SVR-Forschungsbereich in Kooperation mit der Vodafone Stiftung
durchgeführt hat.
Die Studien des SVR-Forschungsbereichs zeigen, dass an Grundschulen vor allem
Bildungsangebote wie Elternkurse oder lernfördernde Materialien fehlen, die
Eltern dabei unterstützen, ihr Kind zuhause beim Lernen zu begleiten. Auch
vielen Kitas gelingt es noch nicht ausreichend, Beratungs- und
Bildungsangebote vorzuhalten, die auch den Bedürfnissen von Eltern mit
Migrationshintergrund entsprechen. „Mit einer stärkeren interkulturellen
Öffnung der Elternbeteiligung können solche Barrieren abgebaut und Eltern mit
Migrationshintergrund besser erreicht werden“, sagte Dr. Cornelia Schu,
Direktorin des SVR-Forschungsbereichs. Eltern mit Migrationshintergrund
hätten oft ausgeprägte Bildungsambitionen, es fehle zum Teil aber an
Informationen über das Bildungssystem oder über Möglichkeiten der häuslichen
Unterstützung.
Die Frage, welche Informations- und Unterstützungsangebote von Eltern bei der
Bildungsbegleitung ihrer Kinder genutzt werden und somit sinnvoll sind,
untersucht eine neue Allensbach-Studie im Auftrag der Vodafone Stiftung, die
am 11. März in Berlin vorgestellt wird. „Es ist wichtig zu verstehen bei
welchen Aufgaben Eltern an ihre Grenzen stoßen und in welcher Art und Weise
sie sich Unterstützung wünschen“, sagte Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der
Vodafone Stiftung Deutschland. „Unser Ziel ist“, so Speich weiter, „Kindern
mit Migrationshintergrund oder aus sozial benachteiligten Familien bessere
Startchancen und mehr Bildungserfolge zu ermöglichen. Eine gezielte
Unterstützung von Eltern gerade im Rahmen einer vertrauensvollen
Zusammenarbeit der Eltern mit Kita und Schule kommt diesen Kindern ganz
besonders zugute.“
Mit zahlreichen praxisorientierten Materialien zur Kooperativen Elternarbeit
bietet die Vodafone Stiftung bereits konkrete Unterstützung für Eltern,
Lehrer und Erzieher. Dazu zählen zwei Leitfäden zu Qualitätsmerkmalen der
Elternarbeit in Schule und Kita, die auch informative Poster zum Aufhängen in
Einrichtungen enthalten (s.u. Links zu Materialien).
Kitas und Schulen brauchen aber auch Unterstützung, um Erziehungs- und
Bildungspartnerschaften mit Eltern aufbauen zu können. „Es ist ein wichtiger
erster Schritt, dass eine interkulturell offene Elternbeteiligung in den
Bildungsplänen für die Kindertageseinrichtungen fast aller Bundesländer
verankert ist“, sagte Dr. Cornelia Schu. „Bund, Länder und Kommunen müssen
Kitas und Schulen aber auch finanziell und bei der Umsetzung unterstützen.
Ohne zusätzliche Mittel kann Elternarbeit als zusätzliche und zeitaufwändige
Aufgabe nicht bewältigt werden.“
Vor allem die bessere Vernetzung von Kitas und Schulen mit Familienzentren
oder durch Bildungsnetzwerke sollte stärker gefördert werden, so eine der
Handlungsempfehlungen des SVR-Forschungsbereichs. Von entscheidender
Bedeutung sei auch, dass Lehrer und Erzieher in Aus- und Fortbildung intensiv
auf die Umsetzung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Eltern
vorbereitet würden.
Kooperative Elternarbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Herstellung von
Chancengleichheit und zur Integration in der Einwanderungsgesellschaft. Das
ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur durch ein gemeinsames
Engagement von Bund, Ländern und Kommunen, Eltern, Lehrern und Erziehern
sowie der Zivilgesellschaft zu leisten ist.
Über den Forschungsbereich beim Sachverständigenrat Der Forschungsbereich
beim Sachverständigenrat führt eigenständige, anwendungsorientierte
Forschungsprojekte zu den Themenbereichen Integration und Migration durch.
Die projekt-basierten Studien widmen sich neu aufkommenden Entwicklungen und
Fragestellungen.
Ein Schwerpunkt der Forschungsvorhaben liegt auf dem Themenfeld Bildung. Der
SVR-Forschungsbereich ergänzt die Arbeit des Sachverständigenrats. Die
Grundfinanzierung wird von der Stiftung Mercator getragen.
Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration
geht auf eine Initiative der Stiftung Mercator und der VolkswagenStiftung
zurück.
Ihr gehören weitere fünf Stiftungen an: Bertelsmann Stiftung, Freudenberg
Stiftung, Robert Bosch Stiftung, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
und Vodafone Stiftung Deutschland. Der Sachverständigenrat ist ein
unabhängiges und gemeinnütziges Beobachtungs-, Bewertungs- und
Beratungsgremium, das zu integrations- und migrationspolitischen Themen
Stellung bezieht und handlungsorientierte Politikberatung anbietet.
Weitere Informationen unter: www.svr-migration.de/Forschungsbereich
Über die Vodafone Stiftung Deutschland
Die Vodafone Stiftung ist eine der großen unternehmensverbundenen Stiftungen
in Deutschland und Mitglied einer weltweiten Stiftungsfamilie. Als
eigenständige gemeinnützige Institution fördert und initiiert sie als
gesellschaftspolitischer Thinktank Programme mit dem Ziel, Impulse für den
gesellschaftlichen Fortschritt zu geben, die Entwicklung einer aktiven
Bürgergesellschaft anzustoßen und gesellschaftspolitische Verantwortung zu
übernehmen. Das Förderprofil steht unter dem Leitmotiv „Erkennen. Fördern.
Bewegen.“ und konzentriert sich auf die Bereiche Bildung, Integration und
soziale Mobilität. Dabei geht es der Stiftung vor allem darum,
benachteiligten Kindern und Jugendlichen sozialen Aufstieg zu ermöglichen.
Diesem Thema widmet sich die Stiftung durch langfristige Programmförderung,
Preise, Wettbewerbe und Stipendien sowie als gesellschaftspolitischer
Thinktank.
- [AG-Familie] Kooperative Elternarbeit ausbauen, manfred.schramm, 05.02.2015
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.