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Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
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[Drogenpolitik] Neuerscheinung: Nach dem Krieg gegen die Drogen: Modelle für einen regulierten Umgang
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- From: Maximilian Plenert <max.plenert AT hanfverband.de>
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- Subject: [Drogenpolitik] Neuerscheinung: Nach dem Krieg gegen die Drogen: Modelle für einen regulierten Umgang
- Date: Fri, 06 Jul 2012 11:44:44 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
- List-id: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
- Organization: Deutscher Hanfverband
Neuerscheinung: Nach dem Krieg gegen die Drogen: Modelle für einen regulierten
Umgang
http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/aktuelles/1744-neuerscheinung-nach-dem-krieg-gegen-die-drogen-modelle-fuer-einen-regulierten-umgang
"Drogenkrieg – Drogenfrieden. Ein Friedensplan." betitelte akzept e.V. die
Pressekonferenz zur Vorstellung der deutschen Übersetzung von ‚After The War
on Drugs: Blueprint for Regulation’. Das Werk mit dem deutschen Titel 'Nach
dem Krieg gegen die Drogen: Modelle für einen regulierten Umgang' wurde von
der NGO Transform - Drug Policy Fundation in Großbritanien erstellt. Dieses
Buch gibt die Antworten auf die Frage: Wie könnte ein alternatives
Regulierungssystem für derzeit illegaliserte, aber auch die heute legalen
Drogen aussehen.
Das Buch kann bei akzept und in unserem Onlineshop shop.hanfverband.de gegen
eine Schutzgebühr von 10€ bestellt werden. Zudem bietet akzept die PDF Version
des Buches kostenlos an. Für die Übersetzungs- und Druckkosten bietet akzept
um eine freiwillige Spende an. akzept e.V. ist der Bundesverband für
akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik und ein DHV Partner.
Akzept schreibt anlässlich der Vorstellung:
Für eine menschenwürdige, rationale und evidenzbasierte Drogenpolitik!
Der weltweite Kampf gegen den Handel mit illegalen Drogen ist verloren, oder
besser nicht zu gewinnen, auch nicht zu kontrollieren oder einzudämmen. Dieses
Eingeständnis macht uns der Krieg in Mexiko klar: Menschenleben zählen
angesichts der Profithoffnungen gar nicht: die Gewalt eskaliert gegen das
Militär, gegen die Zivilbevölkerung, gegen alles und jeden, der sich der
Profitgier in den Weg stellt. Enthemmung gegenüber Menschlichkeit und
Demokratie – wahrscheinlich haben sie (die Mafia) auch noch die besseren
Waffen. Wie wäre es wenn wir so weitermachen würden wie bisher, konsequent zu
Ende gedacht: Würden
wir „amerika-nische Verhältnisse“ bekommen?
NEIN! Es ist höchste Zeit intelligente Modelle der Drogenkontrolle zu
überlegen: Dort wo sie schon bekannt und eingeführt/bewährt sind (bei legalen
Substanzen) auf Regulierungen für jetzt noch illegale Drogen zu übertragen.
Eine Art „Jalta-Konferenz“ des „War on Drugs“ muss her, die den sich
abzeichnenden Kollaps als Startpunkt für eine Drogenpolitik nimmt, die den
Gesundheitsschutz der Menschen in den Fokus nimmt, und nicht mit
ausschließlich repressiven Mitteln den Umgang mit den Substanzen reduzieren
will.
akzept e.V. Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane
Drogenpolitik will mit der Veröffentlichung dieses Buches die dort
vorgestellten Regulierungsmodelle in die Diskussion einbringen.
Berlin im Juni 2012, Prof. Dr. Heino Stöver, akzept e.V. Vorstand
“The War on Drugs is a disaster by any objective measure. However, to change
an emotive and deeply entrenched 50 year-old global policy, it will not be
enough to demonstrate that the current approach is failing. We must also show
the world what the alternative could look like.”
Steve Rolles, Transform, Hrg. Blueprint for Regulation
Akzept konnte eine von Persönlichkeiten aus Politik und drogenpolitischer
Öffentlichkeit für ein Statements zum Buch gewinnen:
Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
„Nach so vielen Jahrzehnten ergebnisloser Diskussionen sind wir nicht mehr an
Glaubenssätzen, Meinungen und Allgemeinplätzen zur Prohibition interessiert.
Wir erwarten Beweise. Für die Vorteile von Prohibition wurde noch kein
einziger vorgelegt. Diejenigen dagegen mehren sich von Jahr zu Jahr“. „.... Ob
uns das gefällt oder nicht gefällt, spielt überhaupt keine Rolle. Es sei denn,
Suchtpolitik wäre eine Geschmacksfrage.“
Hubert Wimber, Polizeipräsident, Münster
„Aufgrund meiner langjährigen beruflichen Erfahrung bin ich der Überzeugung,
dass bei der Strafverfolgung die negativen Auswirkungen deutlich überwiegen.
Ein wünschenswertes Ergebnis einer rationalen Drogenpolitik wäre aus meiner
Sicht eine „Stelle“ oder ein „Laden“, in dem mit staatlicher Lizenzierung und
Kontrolle Drogen verkauft werden und der Verkauf mit einem Beratungsangebot zu
Gefahren und Suchtpotentialen des Konsums verbunden wird.“
Hans-Christian Ströbele, MdB, Bündnis90/DieGrünen
„Entkriminalisierung ist die Forderung nach Gleichbehandlung der Drogen und
Selbstbestimmung. Drogen sollten entsprechend ihrer Gefährlichkeit
gleichbehandelt werden. Erwachsene Menschen müssen frei entscheiden können,
was sie ihrem Körper zumuten. Der Staat soll nicht mit Kriminalstrafen
bestimmen, was ihnen guttut, nicht bei Alkohol und Zigaretten, auch nicht bei
Hanf.“
Marion Caspers-Merk, Parlamentarische Staatssekretärin 2002-2009, Mitglied der
Global Commission on Drug Policy
„Der amerikanische Drogenkrieg ist gescheitert, weil er nur auf militärische
Mittel und Repression setzte. Die europäische Drogenpolitik verfolgt eine
4-Säulen-Strategie und ist deswegen erfolgreicher (Prävention,
Behandlungsausbau, Überlebenshilfe, Repression). Eine moderne Drogenpolitik
baut deswegen die Prävention des Drogenangebotes aus, sie sorgt für ein
ausreichendes Angebot an Behandlung und sie fördert die Überlebenshilfe. Mein
Motto für eine gute Drogenpolitik bleibt: Nur wer überlebt, kann aussteigen.“
Tom Koenigs, Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre
Hilfe des Deutschen Bundestages
„Keine andere international verfolgte Strategie hat in den vergangenen
Jahrzehnten so systematisch Gewalt, Menschenrechtsverletzungen, Korruption und
die Ausbreitung von HIV/AIDS erzeugt wie die Prohibition von Drogen.
Entkriminalisierung und regulierte Abgabe von Drogen über Apotheken sind kein
Eingeständnis der Unvermeidbarkeit von Drogenkonsum sondern die wirksamste
Strategie, Abhängigkeit und damit einhergehende Gefahren und Schäden zu
verringern“.
Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel, DBDD – Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und
Drogensucht c/o IFT Institut für Therapieforschung
„Über 50 bzw. 40 Jahre nach Verabschiedung der Single Convention und der
Convention on Psychotropic Substances hängen die Glaubwürdigkeit und der Sinn
des vereinbarten internationalen Konsenses maßgeblich davon ab, ob es gelingen
wird, die einst verfassten Regeln und Prinzipien in aller Offenheit kritisch
zu hinterfragen und dort Anpassungen vorzunehmen, wo sie basierend auf den
Beobachtungen und Erfahrungen sowie dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn
der vergangenen Dekaden und den objektiv messbaren gesundheitlichen,
ökonomischen und sozialen Folgen des Konsums psychotroper Substanzen notwendig
sind.“
- [Drogenpolitik] Neuerscheinung: Nach dem Krieg gegen die Drogen: Modelle für einen regulierten Umgang, Maximilian Plenert, 06.07.2012
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