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ag-drogen - Re: [Drogenpolitik] Aufklärung zu SKOLL

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [Drogenpolitik] Aufklärung zu SKOLL


Chronologisch Thread 
  • From: Glöckchen <gloeckchen AT smaak-ich.de>
  • To: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Drogenpolitik] Aufklärung zu SKOLL
  • Date: Mon, 04 Jun 2012 12:28:36 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Hallo nochmal,

Am 30.05.2012 20:52, schrieb Guido Weyers:
*Soweit kann ich deine Argumentation nachvollziehen, wenn ich auch deine
sehr weit gefasste Definition von Lobbyismus nicht teile. Wie ich in meiner
Aufklärungsmail geschrieben habe, fehlt mir in deiner Definition der
profitorientierte und der privatwirtschaftliche Hintergrund. Lobbyismus ist
mittlerweile im allgemeinen Sprachgebrauch ein zunehmend negativ,
konnotierter Begriff, der zunehmend schwammiger gebraucht wird.*

Wie ich schon schrieb: Meine Definition von Lobbyismus muss nicht zwingend der hegemonialen Definition entsprechen. ;) Aber einen gewissen Bezug zum Profit erkenne ich da schon. Denn es geht ja im weitesten Sinne um den Profit, den Therapeuten machen sollten, wenn SKOLL finanziert werden sollte.

*Ich stimme dir zu. Leider aber wird der Begriff mir gegenüber hier auf
der Liste auf eine diffamierende, persönlich herabsetzende Art und Weise
benutzt, die ich nicht akzeptiere und die sich leider jeglicher sachlichen
Argumentation entzieht.*

Es war nicht meine Absicht, Dich persönlich herabzusetzen. Ich kenn Dich ja gar nicht. Ich habe nur meine Bedenken geschildert.

*Wenn also die Piratenpartei irgendetwas fordert, was sie gut findet, wie
z.B. die Legalisierung von Cannabis und es stelt sich heraus, dass
Mitglieder des Hanfverbandes daran aktiv mitgearbeitet haben, ist also
jeder von denen automatisch ein Lobbyist, deiner Definition nach? Das ist
gut zu wissen. Dann bestehen also fast 50% der IG Sucht Mitglieder aus
Lobbyisten.* *Wenn man Begriffe so verwässert und universal als
Kampfmittel gegen Andersdenkende anwendet ist eine differenzierte
Auseinandersetzung nicht mehr möglich.*

Kann man so sehen, ja. Meines Wissens nach bezeichnet sich Steffen z.B. ja gerne selbst als Hanflobbyist.
Und wenn solche Menschen beteiligt sind, finde ich es wichtig, dies von Anfang an klar zu stellen - Transparenz und so. ;) Und die Tatsache, dass ich mir erstmal selbst auf Umwegen ergooglen musste, dass jemand an dem SKOLL-Antrag beteiligt war, der auch beruflich irgendwie mit SKOLL arbeitet, entsprach eben nicht so ganz meinem Verständnis von Transparenz.

Mögen andere Leute anders empfinden, ich kann aber nur für mich sprechen.

Und daraus folgt dann u.U. wieder, dass er denkt
a) die Piratenpartei behauptet zwar, sie wolle keinen Lobbyismus - hält
sich aber nicht dran.
b) SKOLL oder die Hintergründe müssen auch irgendwie scheiße sein, denn
sonst würde man ja nicht versuchen, auf diesem Wege Geld zu bekommen.

*Nochmal, ich finde deine Definition von Lobbyismus viel zu weitgehend. Der
Begriff" Interessenverteter für etwas von dem man überzeugt ist und das
non-profit orientiert ist", würde es vielleicht besser treffen.*

Und auch nochmal: Es mag sein, dass meine Definition da unzutreffend ist. Und es geht auch gar nicht um meine Definition. Es geht darum, wie die Wirkung nach außen ist. Der potentielle Durchschnittswähler hat die Informationen nicht, die ich jetzt habe (und beim LPT auch noch nicht hatte). Wie wirkt das auf den?

Wenn Ihr keine Bedenken habt, dass er das falsch auffassen könnte, ist doch alles gut. Das ist doch nicht mein Antrag (gewesen), mit dem musst doch Ihr zufrieden sein! Ich habe meine Bedenken ausgeführt, Ihr seid nicht verpflichtet, Euch nach denen zu richten.


*Der ganz klare Unterschied zwischen Skoll und dem Pharmaunternehmen ist,

das ein Pharmaunternehmen klar profitorientiert ist, also über die Ausgaben
hinaus Gewinne einfahren will. Zum wiederholten Male SKOLL ist ein
non-profit Program, ein Trainingsprogramm in der Sekundärprävention - es
macht keinerlei Gewinne. Die durchführenden Personen zahlen sogar eher
drauf, weil sie es noch umsonst anbieten. Das kannst du einfach nicht
ignorieren. *

Und es geht darum, genau das zu ändern, oder?

*Ich will mich nie egal ob in der politischen Arbeit oder wo auch immer an
Meinungen von Menschen orientieren, die sich nicht informieren,
fehlinterpretieren und mir ohne ersichtlichen Grund etwas unterstellen, was
nicht stimmt.*

Gut, das musst Du auch nicht. Wie gesagt, ich habe nur darlegen wollen, wo ich mögliche Probleme sehe. Wie Du/Ihr das für Euch bewertet, bleibt völlig Euch selbst überlassen. Meine Prioritäten müssen nicht Eure sein!

*Bevor dieser Shitstorm von Chirstopher und Benny über mich herbrach war
ich auch nicht verärgert. Ich bin jederzeit bereit mich sachlich über alles
auseinanderzusetzen. Ich entschuldige mich auch bei dir, sollte ich dich da
unberechtigter Weise in meinen Ärger mit einbezogen habe. Ich schätze
deinen sachlichen Argumentationsstil. *

Danke. Und kein Grund Dich zu entschuldigen, ich hab halbwegs shitstormresistent. ;) Außerdem bin ich selbst verdammt gut darin, mich aufzuregen - und dann auch schon mal schnell dabei, Leuten zu Unrecht eins drauf zu geben. ;)

Ja, ich bin auch nur ein Mensch und irgendwann bilden sich bei mir Sym-
und Antipathien. Aber das hat in einer sachlichen Diskussion nichts zu
suchen. Ja, mich nervt Deine (für mich so empfundene) Mitleidsmasche auch.
Und auch Deine Manipulationsversuche finde ich reichlich daneben. Aber ich
würde lügen, wenn ich jetzt behaupten würde, mich nicht selbst manchmal
ähnlich zu verhalten.

*
Nun wirst DU leider unsachlich. Ich brauche kein Mitleid. Ich bin von
meiner Argumentationslinie überzeugt. Wenn ich aber persönlich angegriffen
werde, dann reagiere ich auch unsachlich, ironisch und verärgert. Ich finde
es immer bemerkswert, wie genau Menschen ohne jegliche nonverbale und
akkustischen Informationen in der Lage sind die Emotionswelt anderer
Menschen nahezu telepatiisch und empathisch auf einer Mailingliste
nachvollziehen können.(Hinweis: Das war jetzt ironisch gemeint)

Sind sie nicht. Aber man versucht's halt. Und ich liege sicher auch gerne mal daneben. Beim Empfänger kommt halt nicht immer unbedingt das an, was der Sender beabsichtigt hat. Vielleicht hättest Du Dein Psycholgiestudium einfach wie ich abbrechen sollen, dann würde das mit der Telepathie vielleicht besser klappen. ;)

Ich arbeite
seit 20 Jahren psychotherapeutisch. Mir ist das bisher nicht gelungen.
Respekt!. Was die Manipulationvsersuche angeht , so würde ich gerne konkret
wissen, was du damit meinst oder ist das einfach nur ein Vorwurf, weil dir
die Argumente ausgehen?*

Nein, das hatte damit nichts zu tun. Ich wollte jetzt nur nicht auf einmal einen auf schön Wetter machen. Ich denke, das würde mir auch langsam niemand mehr abnehmen.

Für mein Empfinden übertreibst Du einfach manchmal mit Deinem "ich bin verletzt, weil...", "ich kann nicht mehr schreiben, weil Dialyse" usw. usf. Hat nix mit dem Thema zu tun, ist für mich daher überflüssig. Dass sowas bei mir als Manipulationsversuch ankommt, bedeutet natürlich nicht unbedingt, dass das auch von Dir so gedacht war. Ich kenne immer und überall halt nur meine Sicht der Dinge, die geht sicherlich auch mal an der Realität vorbei.

Ich schaff's nicht, das zu überlesen, ich ärgere mich darüber, aber ich
bin echt nicht motiviert, mich da jedesmal öffentlich drüber aufzuregen.
Das würde es ja auch kein Stück besser machen. Daher spar ich es mir jetzt
mal, mich da weiter drüber auszulassen. (Auch diese Zeilen hätte ich mir
vielleicht besser gespart, aber ich bin halt auch nur ein Mensch und von
Natur aus Zicke).

*Du widersprichst dir selbst.

Ich bin eine Frau, darum darf ich das. (Ja, das war jetzt Ironie!)

Was willst du du denn jetzt? Willst dich über
mich aufregen, mit mir sachlich argumentiere, Zicke sein, dich
selbstkritisch über dich selbst äußern? Ich blicke langsam nicht mehr
durch.

Ich will mich eigentlich nicht über Dich aufregen, tu es aber manchmal doch. Eigentlich würde ich lieber sachlich argumentieren, aber manchmal mangelt es mich an Impulskontrolle. Und nebenbei rege ich mich meistens weniger auf, wenn ich zumindest mal am Rande erwähnt habe, dass ich mich aufrege.

Außerdem äußere ich mich über jeden Mal kritisch - einschließlich mir selbst. Ich bin alles andere als unfehlbar und tatsächlich so gönnerhaft, dass ich das daher auch anderen zugestehe. Ich dachte, ich erwähne das lieber mal. Falls das überflüssig war, werde ich es wohl überleben.

Mich jedenfalls interssiert eine emotionale Konfrontation mit dir nicht,
nur eine intellektuelle.*

Auch damit kann ich leben (ziemlich gut sogar, weil's mir ähnlich geht). Für mein Empfinden schwenkst Du allerdings oft auf die emotionale Ebene um, das macht mir das dann manchmal etwas schwer. Aber das ist dann mein Problem, damit muss ich selbst klarkommen.

Ich weiß nicht, ob ich es diesmal geschafft habe, Dir zu vermitteln, wo
ich das Problem sehe. Bisher ist es mir nicht gelungen, das lässt vermuten,
dass es auch diesmal nicht geklappt hat. Da ich aber halt auch nur in
meiner Haut stecke, bin ich leider nicht in der Lage, zu erkennen, wo Du
meine Meinung nicht verstehst oder nicht teilst.

*
Ich habe bereits vorher und auch diesmal verstanden wo das Problem liegt.
Ich gehe hier Abschnitt für Abschnitt auf deine Argumentation ein. Was
willst du mehr? Ich hoffe nun das du erkennst, wo wir unterschiedlicher
Meinung sind. *

Ich will gar nix mehr. Alles gut.
Ich denke, der Unterschied ist einfach, was wir hier wie schwer gewichten. Verschiedene Menschen, verschiedene Schwerpunkte. So ist das Leben.


Aber ich habe meine Bedenken mehrfach zum Ausdruck gebracht - und das auf
Mailinglisten, auf denen Du ja auch sichtbar aktiv warst. Zuletzt hast Du
auf der ML der IG Sucht geschrieben, dass Dich jemand von der IG als
Lobbyist bezeichnet hätte. Auch da habe ich direkt geschrieben, dass es
nicht irgendwer war, sondern dass Du vermutlich mich meinst. Auch da habe
ich erklärt, was ich damit meine. Leider hast Du darauf nicht reagiert.

*
Jetzt reagiere ich drauf und mittlerweile hält mich ja, so vermute ich, die
ganze IG Sucht für einen Lobbyisten.Vielleicht brauchten sie ja auch
einfach nur einen Vorwand mich rauszuekeln.

Ähm, Du liest und schreibst auf der Liste der IG wohl schon länger mit als ich. Alles, was ich da zu dem Thema von mir gegeben habe, ist Dir daher bekannt. Mal ganz davon abgesehen, dass ich das da auch erst geschrieben habe, nachdem Du das Thema aufgebracht hast, dass Dich jemand aus der IG als Lobbyist bezeichnet hätte. Den Schuh hab ich mir bereitwillig angezogen, weil's ja ganz offensichtlich meiner ist.

Ja, ich habe mit Benny über das Thema diskutiert. Aber was wir wo wie und wann privat mal von uns gegeben haben, tut wohl nichts zur Sache. Transparenz bedeutet ja wohl nicht, dass mein Privatleben nun auch live gestreamt werden muss. ;)

Wenn das so ist, dann
herzlichen Glükwunsch. Mission gelungen. Versuche, die ich in der
Vergangenheit gemacht habe zwischen IG Sucht und AK Drogenpolitik zu
vermitteln sind eh einfach ignoriert worden. Vermutlich ist das jetzt
wieder meine Mitleidstour, richtig? Nur um dass mal zu belegen. Ich bin der
Einzige der in einem Pad wo es um die Zusammenarbeit zwischen beiden
Gruppen bezüglich der Zusammenführung beider BPT Anträge ging, konkrete
Vorschläge für eine Umsetzung gemacht habe. *Pad reiche ich gerne nach.

Ja, ja, und ich hab vor'm LPT auch versucht, irgendwie eine Zusammenarbeit zu erreichen. Versuch gescheitert, das Leben geht weiter, mehr Glück beim nächsten Mal.

Ich hab die Vorgeschichte von IG/AG/was-weiß-ich-G nicht mitbekommen. Ist mir aber nach wie vor relativ egal. Es gab irgendwelche Differenzen. Daran war ich nicht beteiligt und ich gebe mir Mühe, mich da nicht allzu sehr hineinziehen zu lassen. Wie gut oder schlecht mir das gelingt, kann ich wohl erst hinterher beurteilen.


Ich möchte weder Dich noch SKOLL kritisieren.

*
Direkt nicht aber offensichtlich indirekt über den meiner Meinung nach
unberechtigten Vorwurf des Lobbyismus.
*

Ich habe mehrfach erklärt, wie ich zu diesem Vorwurf komme. Mittlerweile hast Du mir Deine Seite erklärt. Ob Du Dich nun kritisiert fühlst oder nicht, ist etwas, was ich nicht weiter beeinflussen kann. Wir haben unsere Standpunkte geklärt, haben verstanden, wer warum was denkt - mehr wäre vermutlich zu viel verlangt.

Es ist natürlich nachvollziehbar, dass Du und andere Therapeuten auch für
ihre Arbeit bezahlt werden wollen.
*
Oh, vielen Dank, wie komme ich zu der Ehre, das ich für meine Arbeit Geld
nehmen darf?
*

So wie jeder andere auch. Ich habe kein Problem mit dem Ziel, das Du verfolgst. Ich halte nur den Weg, den Du eingeschlagen hast, um dies zu erreichen, nicht für optimal. Aber da Du den Weg gehen musst und nicht ich, ist das Deine Sache. Ich will Dich von nichts abhalten. Du kennst meine Kritikpunkte, hast sie für Dich bewertet. Mehr habe ich gar nicht gewollt.

*
Wenn du für deine Arbeit die du leistest Geld bekommst, empfindest du das
als vorteilhaft oder als die normalste Sache der Welt. Vielleicht lebst du
ja in der Vorstellung, das wir alle ehrenamtlich arbeiten sollen. Solange
es das BGE noch nicht gibt ist mir dies jedoch leider nicht möglich und
Harz IV ist auch keine Traumvorstellung von mir. *

Ach, ich fände es schön, wenn wir alle ehrenamtlich arbeiten könnten. Aber wie Du schon sagtest, das BGE gibt's noch nicht. Und so lange das so ist, wird es immer in der Politik auch um Geld gehen. Von dem wollen alle mehr, egal, ob das nun normal oder vorteilhaft ist. Das eine schließt ja das andere nicht aus.

Ja, Du bist Deinen (potentiellen) Patienten verpflichtet. Aber als Pirat
bist Du auch der Partei verpflichtet. Und ich sehe einfach die große
Gefahr, dass Du beiden mit Deinem momentanen Vorgehen eher schaden als
nutzen könntest.

*
SKOLL Patienten gibt es nicht. SKOLL ist kein Therapieprogramm. Es ist ein
Trainingsprgramm mit zu Beratenden. Ich sehe das anders und sehe keinen
Interessenkonflikt.*

Nenn sie wie Du magst. Ich vermute, Du hast verstanden, welche Leute ich meine. Und wie bereits gesagt: Wenn Du da keinen Interessenkonflikt siehst, ist doch alles gut. Ich muss Deine Ansichten nicht teilen, Du meine nicht. Du solltest tun, was Du für richtig hälst, ganz unabhängig von meiner Meinung.

Manchmal teile ich Menschen meine Bedenken mit, die dann sagen "Oh, scheiße! Von der Seite hatte ich das ja nich gar nicht betrachtet...". Und manchmal eben nicht.

Ich freue mich, wenn Du meine Kritikpunkte verstanden hast. Aber dass Du die deswegen nicht automatisch teilen musst, sollte doch klar sein, oder?

*
Liebe Nadja, du bist mir nicht unsympathisch, ich brauche über nichts
hinwegzusehen und du solltest nicht so sehr auf Mitleid machen [?]., Denn
ich finde dich absolut nicht Scheiße muß aber selbstkritisch zugestehen,
dass ich mit meiner Antwort an dich hier vielleicht arroganter rüberkomme
als ich eigendlich bin.*

Das mag sein. Auf die Außenwahrnehmung haben wir alle hat nur einen begrenzten Einfluss. Darin hab ich immerhin eine Menge Erfahrung. ;)


Kurz gesagt: Wir kennen nun also unsere Positionen, teilen sie aber nicht unbedingt. Ich seh da jetzt kein großes Problem drin. Wir verfolgen unterschiedliche Wege, aber haben ein ähnliches Ziel. Sollte es einer von uns erreichen, haben wir doch eh alle was gewonnen...

LG
Nadja

LG
Nadja

*LG
Guido *

Am 23.05.2012 23:36, schrieb Guido Weyers:

Hallo zusammen,

es folgt nun die Aufklärung zum Thema SKOLL. Auch hier eine persönliche
Vorbemerkung.

1. Persönliche Vorbemerkung

Als Psychologe kenne ich gut, dass man bei bestimmten Ereignissen wie
Trauer und Frustration gewisse Stadien durchläuft.
Bezüglich der ganzen Unkenntnisse, Unterstellungen und Bigotterie
bezüglich der letzen Wochen zu diesem Themenkomplex bin
ich im Moment über das Stadium der Wut und hinaus und befinde mich in
einem Stadium in dem ich die Diskussion eher lächerlich und traurig finde.

Ich frage mich ernsthaft, warum in den vergangen Wochen weder Christoph,
noch Benny, noch Glöckchen mich direkt angesprochen haben und mich zu einer
Stellungnahme gebeten haben?
Worum geht es euch eigentlich wirklich?

Es scheint offensichtlich viel mehr Spass zu machen, sich seine eigenen
Verschwörungstheorien zusammen zu basteln und Mitpiraten bösen Lobbyismus
zu unterstellen. Psychologisch gesehen erfüllt das die Funktion, das man
sich dem
Unterstellten, Gemobbten überlegen fühlt und sich in einem Gefühl der
narzisstischen Selbstbefriedigung als wahrlich besserer Mensch
darstellenkann. Die Welt ist dann so einfach. Da ist der böse Lobbyist und
ich/wir sind die Gerechten, die Verteidiger und Aufklärer der wahren,
transparenten Piratenidee.

Besonders authentisch, transparent und offen ist es dann noch, wenn ich
offen und klar in einem Treffen der IG Sucht, in dem es um Prävention ging
den Teilnehmern über SKOLL berichte und die Zustimmung bekomme, das es ein
Interessantes Programm ist. Auch später schrieb mir Benny in einer Email,
die ich hier zu einem späteren Zeitpunkt noch veröffentlichen werde (ich
schreibe gerade an der Dialyse und kann die Email leichter zu Hause
abrufen), dass er SKOLL gut findet . Nun hat er aber nichts anderes zu tun
als mich und das Programm zu verunglimpfen. Mir fällt dazu nur ein Wort
ein: Bigotterie

2. Zu SKOLL

Bereits direkt zu Beginn meiner beraterischen Tätigkeit hatte ich das
Vergnügen (aus fachlicher Sicht ist es wirklich einzigartig gut) eine
unendgeldliche Fortbildung (die Kosten hat die Suchtberatungsstelle
übernommen) zum Selbstkontrolltraining zu erhalten. Wie so viele
Präventionsprogramme ist auch dies eines der Programme das vom
Bundesgesundheitsministerium bezuschußt wurde, ein so genanntes
Bundesmodellprojekt. Viele Suchtberatungsstellen und die dort
fortgebildeten Suchtberater haben das Programm dort im Rahmen ihres
staatlichen Versrgungsauftrages durchgeführt. So auch ich, quasie umsonst,
während meiner Arbeitszeit. Kein Teilnehmer mußte auch nur einen Cent
bezahlen. Genauso wie der Staat Aidsprävention, Gewaltprävention und andere
Präventionsformen fördert, so förderte er auch SKOLL und anderere
Präventionsprogramme im Anfangsstadium.

Das Besondere an SKOLL war jedoch das erstmalig Menschen, die nicht
abstinenzorientiert sind, weil sie entweder Mißbrauch von Drogen und
Alkohol betrieben oder nicht ausreichend genug motiviert waren eine
Entwöhnungsbehandlung (synonym kann man auch von einer Rehabilitation für
Abhängigkeitskranke reden) zu beginnen, ein Angebot erhielten, in dem sie
ihren Konsum zu reduzieren konnten ohne abstinent sein zu müssen.

Was ist nun das speziell PIRATISCHE an diesem Programmß Das Programm
erreicht erstmalig die sehr große Gruppe von Menschen, um die sich die
Suchthilfe mit konkreten Aufklärungs/Therapieangeboten (Skoll ist da eine
Art Zwitter, eine Mischung aus Prävention mit therapeutischen Ansätzen)
lange Zeit nicht gekümmert hat. Die besondere Offenheit und Liberalität des
Programms zeigt sich dadurch, das sowohl Männer wie Frauen, Jung und Alt,
Alkohlioker und Konsumenten illegaler Drogen kostenfrei an diesem Programm
teilnehmen können. Hallo! Ich denke piratischer geht es wohl nicht.

So, nun zum Vorwurf des Lobbyismus. Zunächst hier ein Auszug der
Wikidefinition.

*Lobbyismus ist eine aus dem Englischen übernommene Bezeichnung
(/Lobbying/) für eine Form der Interessenvertretung<
http://de.wikipedia.org/wiki/**Interessenvertretung<http://de.wikipedia.org/wiki/Interessenvertretung>>
in
Politik<http://de.wikipedia.org/wiki/**Politik<http://de.wikipedia.org/wiki/Politik>>
und Gesellschaft. Mittels Lobbyismus versuchen Interessengruppen<
http://de.wikipedia.org/wiki/**Interessengruppe<http://de.wikipedia.org/wiki/Interessengruppe>>
(/Lobbys/), vor allem durch die Pflege persönlicher Verbindungen die
Exekutive<http://de.wikipedia.org/wiki/**Exekutive<http://de.wikipedia.org/wiki/Exekutive>>
und die
Legislative<http://de.wikipedia.org/wiki/**Legislative<http://de.wikipedia.org/wiki/Legislative>>
zu beeinflussen. Außerdem wirken sie auf die öffentliche Meinung<
http://de.wikipedia.org/wiki/**%C3%96ffentliche_Meinung<http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffentliche_Meinung>>
durch Öffentlichkeitsarbeit<http://de.wikipedia.org/wiki/**
%C3%96ffentlichkeitsarbeit<http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffentlichkeitsarbeit>>
ein. Dies geschieht vor allem mittels der Massenmedien<
http://de.wikipedia.org/wiki/**Massenmedien<http://de.wikipedia.org/wiki/Massenmedien>
.*
Ergänzend hatte ich bisher die Vorstellung, dass man mit dem Wort
Lobbyismus, insbesondere die Einflussnahme profitorientierter
Wirtschaftunternehmen wie z.B. die Pharmaindustrie oder Tabakindustrie
meint. So wie ihr auf der Liste jedoch Lobbyismus definiert, ist jeder
Mensch der irgendwie versucht in der Politik seine Interessen oder das was
er gut findet in einer politischen Partei durchzusetzen ein Lobbyist.
Vielleicht noch mit der Einschränkung, das er durch das Durchsetzen seiner
Interessen monitär profitiert. Hier sieht man bereits das Problem, wie
schwierig es ist in dieser Diskussion eine einheitliche Sprachregelung zu
finden.

Im Fall SKOLL heißt das folgendes. Hinter Skoll steht keinerlei
privatwirschaftliche Unternehmung und auch keine spezifische
Interessengruppe. SKOLl wurde von Sabine Bösing von der Caritas in
Bielefeld fortentwickelt. Ich weiß nur sowieviel darüber, als das die
Vorbilder des Programmes aus dem drogenpolitisch liberalen Holland stammen.
Sie hat es mit Kollegen und Suchtberatern aus ganz Deutschland
weierentwickelt und dafür nur eine Unterstützung des BMG erhalten, die auch
die wissenschaftliche Evaluation finanzierten. Nochmal, in den vergangen
Jahren wurde das Programm von den meisten Suchtberatungsstellen für die
Klienten UMSONST angeboten. Aufgrund der Tatsache, dass viele Kollege ihre
Arbeitszeit unendgeldlich für SKOLL opferten und den einzigartig guten
Evaluationsergebnissen des Programms, war es ein Bestreben von uns allen
SKOLL über die Krankenkassen zu finanzieren zu lassen, damit eine Leistung,
die bisher umsonst erbracht wurde, endlich bezahlt wird. Es ging niemals
und an keiner Stelle um einen Profit der mit dem Programm erzielt werden
sollte.

Nun zu mir. Jeder ausgebildete und zertifizierte Skolltrainer hat die
Möglichkeit, so wie oben beschrieben, SKOLL im Rahmen des staatlichen
Versorgungsauftrages in einer Suchtberatungsstelle durchzuführen oder es
alternativ als Freiberufler z.B. einem Jobcenter, Richtern, der VHS oder
Krankenkassen anzubieten und für die erbrachte Leistung Teilnehmergebühren
zu erheben. Ich habe das bisher noch nicht gemacht aber ich könnte mir
durchaus vorstellen dies zukünftig zu tun, wenn das Angebotv auf eine
Nachfrage stößt. Ich habe bisher mit SKOLLtraings als Freiberufler keinen
Cent verdient. Da es mir persönlich jedoch lieber wäre, wenn das Programm
für die Teilnehmer weiter umsonst oder zumindestens günstig bleibt, habe
ich mich dafür eingesetzt, das das Programm von den Krankenkassen
finanziert werden soll. Die bisherigen Verhandlungen mit den Spitzenträgern
der Krankenkasse, Frau Dykmanns und den SKOLLverantwortlichen blieben
leider ergebnislos, da sich die Krankenkassen nicht zuständig fühlen. Hier
ist nämlich das eigendliche politische Problem. Wir haben in Deutschlan
KEIN RICHTIGES PRÄVENTIONSGESETZ,das klar regelt welche Stellen für welche
Präventionsformen zuständig sind, damit diese Stellendann in die
Verantwortung genommen werden können. Genau daran sollten wir eigendlich
arbeiten anstand uns gegenseitig fertig zu machen.

Bin ich nun ein böser Lobbyist? Was glaubt ihr?

Könnte es mir im Prinzip nicht scheißegal sein, ob ich mein Geld als
selbständiger Trainer, der eine qualifizierte Lewistung erbringt, von
meinen Klienten direkt oder von einer Krankenkasse oder einer
Mischfinanzierung bekomme? Nein, das ist es nicht, weil ich den Staat, die
Krankenversicher, die Unfallversicherung oder irgendwelche anderen
staatlichen Institutionen in der Verantwortung sehe. Solltet ihr mich also
weierhin als Lobbyist bezeichnen bzw. aus meiner Sicht verleumden, dann
wäre jeder Selbständige, der keiner profitorientierten Interessengruppe,
oder keinem privaten Unternehmen angehört ein Lobbyist. Konsequent wäre es,
wenn die Piraten dann am besten keinem Freiberufler, keinem
gtemeinnützigen, nicht profitoroentierten Verband die Möglichkeit eröffnen
sich für politisch für Arme, Kranke oder ganz normale Menschen einzusetzen.

Ist das die Politik die ihr wollt? Oder noch besser. Am Besten man
bezahlt die Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten überhaupt nicht
mehr, weil sie ja jeder Millionen verdienen und sich ein absolutes
Luxusleben leisten!
So Transparenz genug?

3. Abschließende Schlußfolgerung

Ich kann mich nur dem Schreiber der Email anschließen, der gesagt hat,
dass man sehr vorsichtig mit dem Vorwurf des Lobbyismus umgehen sollte. Ich
ergänze, insbesondere dann, wenn man nicht die Fakten kennt und weniger
interessiert an einer direkten Aufklärung, einem persönlichern Gespräch
ist, sondern mehr daran Menschen zu verleumden und fertig zu machen.

Ich habe in den vergangen Wochen soviel negative Erfahrungen in der
Piratenpartei gesammelt, das ich mich wirklich frage, ob ich mir das weiter
antun soll. Shitstorms, Verleumdungen, Menschen, die absolut unkooperativ
sind und in Squads z.B. nur ihre eigenen Interessen sehen und denen alles
andere scheißegal ist. Vorallem aber die Narzissten und die
Selbstdarsteller. Die haben es mir besonders angetan. Denen geht es nicht
um die Partei und deren Inhalte, sondern nur um sich selbst. Auch
Abgeordnete, die konkrete gute Ideen ignorieren und solche die große
Versprechngen machen und sie nicht halten.

Trotzdem werde ich vermutlich weiter machen, weil es auch durchaus
positive Erfahrungen gibt und ich auch Menschen kennengelernt habe, denen
es um die Sache geht und die poltisch etwas zum Positiven für die Menschen
in diesem Lande verändern wollen. Das ist der Grund weshalb ich in dieser
Partei bin. Ich möchte mich für Behinderte (bin ja selber ein Krüppel),
Migranten, Drogenkonsumenten-mißbräuchler und Abhängige einsetzen, damit es
denen in unserer Gesellschaft zukünftig besser gehen wird.

Überlegt mal warum ihr in der Partei seit? Um andere auf Mailinglisten
fertig zu machen oder um etwas Positives zu bewirken?

So jetzt geht es mir besser!

Friedliche, tolerante und wahrhaft piratische Grüße euer
Guido

P.S.
Geil, habe jetzt vier Stunden an den beiden Mails geschrieben


--
Liebe Grüße

Nadja

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--
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--
Liebe Grüße

Nadja

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