ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
Listenarchiv
- From: bamoei <bamoei AT piratenpartei-nrw.de>
- To: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [Drogenpolitik] Kommunikation in der AG
- Date: Sun, 27 May 2012 16:09:10 +0200 (CEST)
- Importance: Medium
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
- List-id: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
Liebe Teilnehmer der AG Drogenpolitik,
bisher habe ich mich sowohl bei den vielen Diskussionen auf der Mailingliste,
als auch im Mumble
zurück gehalten bzw. rausgehalten. Dies möchte ich auch so beibehalten. Ich
bin
Teilnehmerin dieser
AG, weil ich in mich in der Drogenpolitik für umfassende Veränderungen
einsetzen
möchte. Ich arbeite
tägllich mit chronisch mehrfach abhängigen Menchen und vor allem deren
Familien
und Kindern.
Ich möchte nur kurz einiges zu bedenken geben, bevor wir heute abend im Mumble
wieder miteinander arbeiten
werden.
Der Austausch von Nachrichten findet im Alltag von Angesicht zu Angesicht
statt,
d.h. eine Rolle spielen
die gewählten Worte, die Stimmlage, die Mimik, die Gestik und die
Körperhaltung.
Im Mumble kommunizieren wir nur mit den Worten und der Stimmlage, auf der
Mailingliste bleiben nur die Worte,
die dann auch noch fixiert sind und gespeichert werden können.
Kleines Beispiel: macht einer etwas falsch und ich sage ihm mit einem Lächeln
und vielleicht einem kleinen Stups
an den Arm: "Du bist ein Vollidiot" kommt dies wesentlich abgemilderter und
weniger beleidigend an, als wenn ich
dieser Person per Mail mitteile sie sei ein Vollidiot"
Will sagen im Mumble und vor allem auf der Mailingliste ist die Scham und
Scheu
sich persönlicher, als vielleicht
gemeint zu äußern, größer, als dies einem realen Gegenüber wäre. Und es kommt
häufiger zu Mißverständnissen, wie die Nachricht gemeint war.
Ich habe die große Bitte kurz über diese Mitteilung nachzudenken. Nach meinem
Empfinden verbrauchen wir viele kostbare
Energie für den Kampf miteinander statt für den Kampf zur Veränderung.
Ich möchte und werde auch in Zukunft mich gerne an fachlichen, sachlichen
Diskussionen beteiligen, dafür investiere ich einen
großen Teil meiner gering bemessenen Freizeit.
Mir ist klar dass dies ein Lern- und Entwicklungsprozeß ist, der Zeit braucht,
aber wir sollten in Zukunft
ein bißchen länger über Antworten und Verurteilungen nachdenken, vor allem
auch
um "Trollen" so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten.
Bis heute Abend
Beate Amoei
- [Drogenpolitik] Kommunikation in der AG, bamoei, 27.05.2012
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