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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] Fwd: Re: Diskussion über eine Definition von Sucht

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

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Re: [AG-Drogen] Fwd: Re: Diskussion über eine Definition von Sucht


Chronologisch Thread 
  • From: Christine Zander <christine.zander AT gmx.net>
  • To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] Fwd: Re: Diskussion über eine Definition von Sucht
  • Date: Sat, 10 Mar 2012 22:13:43 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Leute,

Nachdem es letzten Sonntag im Mumble anscheinend einige Missverständnisse gab – anscheinend habe ich es nicht geschafft meinen Standpunkt klar rüberzubringen, möchte ich jetzt vorab schon ein paar Gedanken von mir zum Thema rumschicken. Vielleicht schafft das etwas mehr Klarheit.

Sucht ist meinem Verständnis nach nicht nur auf Substanzen beschränkt. Unzählige Dinge und Tätigkeiten können mit dem Charakter einer Sucht betrieben werden. Es kommt wirklich darauf an was der Einzelne daraus macht.

Für mich ist Sucht keine Frage der körperlichen Abhängigkeit – die psychische Abhängigkeit reicht meinem Verständnis nach für eine Sucht.

Biolgisch (es gibt zumindest Wissenschaftler, die dies behaupten) und historisch ist der Mensch mehr oder weniger ein süchtiges Wesen. Jeder strebt nach Glück und viele versuchen das Glück festzuhalten.

Deshalb ist eine suchtfreie Gesellschaft für mich eine Utopie. Das heisst nicht, dass ich persönlich ein suchtfreies Leben nicht erstrebenswert finde – aber für den Einzelnen! Es ist ein Ideal. Ideale haben den Nachteil, dass man sie gesellschaftlich nicht erreicht. Jeder einzelne sollte sich über die Gefahren und Risiken von Sucht und Abhängigkeit im Klaren sein sollte (das wäre ein Bestandteil der Aufklärung) – und sich dann bewusst dafür oder dagegen entscheiden. Hier finde ich den Begriff der Drogen- bzw. Suchtmündigkeit sehr passend.

Ich finde es richtig, dass im Rahmen von Therapien Menschen andere Wege gezeigt werden, wie sie zufriedener leben können – Sport, Meditation etc. etc.
Ich tue mich aber schwer damit, so etwas offiziell allen zu empfehlen.

Es kommt dadurch eine Wertung ins Spiel "Drogen sind schlecht – sportliche Aktivitäten sind gut". Dabei ist es doch nur eine Frage des "wie?". Betreibe ich es exzessiv, so dass ich nicht mehr ohne kann? Bin ich bereit meinen Körper dafür zu schädigen? Ist es für mich das "kleinere Übel" weil ich keine Drogen konsumieren möchte? Letztenendes kann man doch viele Dinge exzessiv und obsessiv betreiben – das ist nicht auf Substanzen beschränkt.

Betrachtet euch nur die Werbung. Hier wird doch für viele Produkte geworben, als wären sie eine Droge. Das Versprechen "du brauchst es – es macht dich glücklicher, leistungsfähiger etc schwingt doch immer mit. Und ich arbeite in der Werbung!

Für mich ist dieTatsache, dass ich persönlich ein Leben ohne Drogen- oder andere Süchte für besser halte, eine Sache – aber das Recht auf Selbstbestimmung steht für mich höher. Jeder sollte seinen eigenen Weg gehen können.

Links (der erste Link liess sich nicht verlinken – bitte kopiert ihn – ist echt interessant):

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/476#/beitrag/ video/1374052/nachtstudio-vom-3-Juli-2011

http://www.glanzundelend.de/Artikel/reichholf.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Drogenmündigkeit

http://de.wikipedia.org/wiki/Gundula_Barsch

Versuche auch morgen um 18.00 dabei zu sein.

LG, Christine







Am 08.03.2012 um 23:42 schrieb Guido Weyers:

Hallo Spiff, hallo Leute

leider wird man aus dem TO Pad immer wieder rausgeschmissen, so dass man dort leider nicht seine Meinung sagen kann (Technisches Problem). Man sieht da leider auch nicht wer was geschrieben hat. Ein Mediziner hat sich da geäußert, dass es doch nach der ICD eine Definition von Sucht gibt. Wozu also die Diskussion? Das stimmt natürlich, aber uns geht es ja um mehr als nur um die Frage nach der Definition. Es geht um die für unsere Arbeit wichtigen Fragen wie:

Kann alles zur Sucht werden?
Wie entsteht Sucht und wie kann sie sich entwickeln?
Ist Sucht heilbar und wie sehen die Erfolgsaussichten aus?
Wie grenze ich Sucht von Begriffen wie Genuß, problematischem Konsum, Gewohnheit, Obsession, Abhängigkeit usw. ab?
Kann ich über Prävention Suchtentwicklung verhindern?

Dies ist alleine mit einer ICD Definition nicht machbar.
Wahrscheinlich werden noch einige mehr Fragen auftauchen. Ich hoffe so viel wie möglich davon beantworten zu können.

Ich werde versuchen mich ein wenig auf Sonntag vorzubereiten, um euch da möglich viel Auskünfte zu erteilen. Ich werde übrigens zukünftig auch beruflich einige Infoveranstaltungen zum Thema Sucht und Drogen halten. Morgen gehe ich zu Chill Out,

http://verein.chillout-pdm.de/

die sind auch eine Fachstelle für Suchtprävention und haben da wahrscheinlich auch gute Materialien die sie mir geben können.

Ich persönlich würde mich auch über Interessierte aller Art im Muble freuen.

Gruß an alle und ich hoffe, das am Sonntag viele von euch da sein werden.

Guido



P.S

Wieso wurde diese email abgewiesen?



-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Re: [AG-Drogen] Diskussion über eine Definition von Sucht
Datum: Thu, 08 Mar 2012 22:35:24 +0000
Von: ag-drogen-owner AT lists.piratenpartei.de
An: gweyers AT t-online.de



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