Re: [AG-Drogen] Vorstellung

["Christoph Rossner" <info AT rossner-und-sohn.de>]

Auf eine gute zusammenarbeite Florian!!

Liebe Grüße
Christoph

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-drogen-bounces+info=rossner-und-sohn.de AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-drogen-bounces+info=rossner-und-sohn.de AT lists.piratenpartei.de]
Im Auftrag von florian
Gesendet: Freitag, 11. November 2011 12:07
An: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [AG-Drogen] Vorstellung

Servus, 

Ich bin seit einem Monat Mitglied der Piraten und lese seit dem hier auf der

Mailingliste mit. Zeit mich mal vorzustellen. 

Ich bin 27 und werde nächstes Jahr mein Medizinstudium beenden. Mein Zugang 
zur Sucht- und Drogenpolitik ist daher eher von der medizinischen Seite.
Auch 
wenn ich sechs Jahre in Berlin gewohnt habe und dort Konsumenten von allen 
möglichen Drogen (MDMA, Speed, Kokain, Ketamin, Benzos, LSD, Ritalin,
Heroin) 
kennengelernt habe. 
Mir ist erst durch meine Arbeit im Krankenhaus die Bedeutung der Droge
Alkohol 
klar geworden. Es ist einfach unvorstellbar, wie viele Menschen 
Alkoholmißbrauch betreiben bzw. Alkoholabhängig sind und welche
individuellen 
und gesellschaftlichen Folgen dadurch entstehen. Auch wenn ich selbst immer 
noch gerne Alkohol trinke, wenn man gesehen hat wie elendig Menschen an 
Leberversagen verrecken, nimmt man Alkohol anders war. 

Nun, auch wenn aus medizinischer Sicht sicher ein Leben ohne Drogen (ohne 
Nikotin, Alkohol, Coffein, Cannabis, ...) für den einzelnen vorteilhaft
wäre, 
als freiheitlicher Pirat ist Gesundheitsfaschismus das letzte, was ich will.


Daher bin ich absolut für die Legalisierung von Cannabis. Die Substanz ist 
seit Jahrzehnten gut erforscht und es gibt viele Modellversuche die die 
Ungefährlichkeit und Umsetzbarkeit bewiesen haben. Das Verbot ein völlig 
unverhältnismäßiger Eingriff in die Freiheit des Einzelnen. 

Was andere Substanzen angeht, sehe ich auch dass die Prohibition mehr
Probleme 
schafft als löst. Eine generelle Entkriminallisierung von geringen Mengen
wie 
in Portugal wäre absolut zu begrüßen.  Genauso wie die Abgabe von Spritzen 
oder Drug-Checking und natürlich auch bessere Aufklärung wie Rauschkunde in 
Schulen.
Andererseits machen es sich meiner Meinung nach viele Befürworter der 
allgemeinen Legalisierung zu einfach, wenn sie negative Effekte nur auf die 
aktuellen Auswirkungen der Prohibition schieben. Es gibt auch die 
substanzspezifische Wirkungen. 

Allgemein ist meine Meinung wohl eher liberaler als der Piratendurchschnitt,

aber konservativer als der Durchschnitt der AG Drogen. 

Ich selbst sehe mich eher als Vermittler, der die Qualität und Bedeutung von

Studien einschätzen kann. Guten Argumenten bin ich immer aufgeschlossen. 
In diesem Sinne werde ich mich in nächster Zeit vielleicht hier und da mal
in 
Diskussionen einklinken. 

Gruß, 
florian d





 
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