Re: [AG-Drogen] CDU liefert uns Steilvorlage

[""J. Löblein"" <jl AT iridis.de>]

On 17.11.2009, at 19:15 , Thomas Werner wrote:

Ich bin auch wirklich Ruhig geblieben und habe versucht Ihn über Fragen an die richtige Stelle zu lenken – bin aber immer wieder auf so althergebrachte Vorurteile gestoßen das es mir wirklich schwer gefallen ist. Hier war im direkten Kontakt die Polarisierung zu erkennen die alle vorherigen Wiki-Drogen Diskussionen in zwei Lager geteilt und teils Zerrissen hat.

Da ist Sprengkraft drin, ohne Frage. Ich versuche die Energie darauf konzentrieren etwas positives aufzubauen und mich nicht durch Sorgen über Gegner lähmen zu lassen. Aber wie gesagt, in diesem Konflikt sehe ich auch Potential, denn bisher hat noch keine politische Kraft diesen Dialog geschafft, und bei den Piraten sehe ich die Möglichkeit. Mann kann bei solchen Begegnungen wichtige Informationen bekommen, also ist es nie umsonst.

 Indessen bin ich mir nicht sicher ob es geschickt ist unsere AG wirklich DROGEN – AG zu nennen, weil ich festgestellt habe das sich bei diesem Wortgebrauch tausende von anerzogenen Assoziationen in den Negativbereich der Kommunikation schleichen und die Konstruktivität schädigen.

(Vielleicht Ich würde daher vorschlagen die AG, beizeiten, umzubenennen in BTM-AG oder Genussmittel-AG o.Ä.)

Das ist eine wichtige Frage.

Meine Meinung: Drogen haben einen schlechten Ruf, aber dass ändert sich nicht wenn man sie anders nennt. Alternativen klingen vielleicht harmloser aber da ist vielen nicht klar um was es geht. BTM zum Beispiel, das ist nicht jedem klar dass es dabei um Drogen geht. Der Begriff "BTM" ist ausserdem vorbelastet, er reduziert Drogen ausschliesslich auf die Perspektive der Strafverfolgung. Und Genussmittel? Das klingt nach Schokolade, aber nicht nach einer AG bei der auch über Crack diskutiert wird. Da würden wir schon bald - zu recht - der Verharmlosung bezichtigt.

Bei der AG Drogen ist der Name auch Programm. Er zeigt dass wir einen ehrlichen Dialog wollen und mit offenem Visier kämpfen. Jeder weiss um was es geht. Wenn wir uns aber die Tabus unserer Gegner aufzwingen lassen dann verlieren wir den Anspruch auf politische Selbstbestimmung. Das klingt vielleicht hart, aber eine der Hauptwaffen im Krieg gegen Drogen war und ist die Propaganda, da müssen wir auch persönlich aufpassen auf Augenhöhe zu bleiben. Ohne Provokation natürlich, sondern mit Diplomatie.

Oder wie siehst du das?

Grüsse,

Jochen/Access - AG Drogen - Piratenpartei.