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ag-bauen-verkehr - Aw: [AG Bauen und Verkehr] Autos mit Wasserstoffantrieb / Strom

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Aw: [AG Bauen und Verkehr] Autos mit Wasserstoffantrieb / Strom


Chronologisch Thread 
  • From: "Robert Merz" <romerz AT gmx.de>
  • To: "AG Bauen-Verkehr PP-DE" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Aw: [AG Bauen und Verkehr] Autos mit Wasserstoffantrieb / Strom
  • Date: Mon, 19 Aug 2019 13:47:05 +0200
  • Importance: normal
  • Sensitivity: Normal

Ahoi Bau- und Verkehrspiraten
hallo Interessierte,
 
danke für die vielen Rückmeldungen.
Verkehr hängt eben auch stark mit Energie zusammen.
Künftig immer mehr,
die Batterien von E-Autos können laufend
(das Auto hängt beim Stehen am Netz)
und am Ende der Nutzung im Auto stationär
zur Stabilisierung des Stromnetzes verwendet werden.
Versuche dazu gibt es bereits.
 
Piratige Grüße
Robert Merz - der Beauftragte.
 
Wichtiger Hinweis:
Trotzdem ist das, abgesehen von den Fakten, nur meine perönliche Meinung.
Meinung der Partei ist nur das beschlossene Programm.
 
 
 
Eine Antwort zur Energie kam auch von anderer Seite,
die ich so beantwwortet habe:
 
 
 
Hallo Carl Wasmuth, hallo Alle, 
 
das Problem beim Ökostrom ist nicht dessen Mangel,
sondern dass die Verfügbarkeit zeitlich nur selten zum Bedarf passt.
 
Und:
Mehr Straßenbahnen und el. Züge brauchen auch mehr Strom. 
Gegenüber dem E-/H2-Auto ist das praktisch ein Null-Summen-Spiel.
 
1.1
Wir haben bereits heute an schönen Sommer-Wochenden,
wenn viele Betriebe nicht arbeiten,
durch die vielen PV-Anlagen einen Stromüberschuss in Deutschland.
An der Strombörse gibt es dann negative Preise.
Wir bezahlen also noch Geld aus der EEG-Umlage an Österreich,
dass man den Strom abnimmt
und in Speicherkraftwerken zum Hochpumpen von Wasser nutzt.
 
1.2
Leider liefern die PV-Anlagen in den Wintermonaten,
wenn der Bedarf
- auch durch die zunehmenden E-Wärmepumpen-Heizungen -
am größten ist,
am wenigsten Strom.
 
Dann kaufen wir wieder teuer den o.g. Strom!
 
1.3
So hat D. ggü. Ö. zwar einen Überschuss beim Strom-Mengen-Export -
aber ein Defizit bei den Zahlungen im Stromhandel.
 
Dieser Unterschied wird von entsprechender Seite meist NICHT gemacht!
 
2.1
Das Nord-Süd-Problem (Erzeugung <-> Verbrauch) der Windenergie ist bekannt.
Kann aber durch die geplanten HGÜ-Leitungen entschärft werden.
 
Es bleibt das gewaltige Problem 
Windstille und Schwachwindzeiten.
 
2.2
Genauso kann zeitweise zuviel Windstrom erzeugt werden,
was aber durch Abschaltung relativ einfach gelöst werden kann.
Bei Sturm muss sogar zum Schutz der Anlagen abgeschaltet werden.
 
2.3
Denn künftig fehlt ihr im Winter der Strom der AKW Neckarwestheim und 
Hier beklagt sogar die Branche, dass das Ausbauziel gesenkt wurde.
Die WEA-Hersteller leiden unter einem Auftragsmangel für neue Anlagen,
es wurden bereits tausende Arbeitsplätzee gestrichen.
 
Grundsätzlich gibt es hier also die Möglichkeit,
genügend Öko-Strom auch für eine wachsende Nachfrage zu erzeugen.
 
3.1
Es gibt leider Zeiten,
insbes. im Winterhalbjahr,
wo die Einspeisung durch Wind und Sonne praktisch gleich NULL ist.
Bleiben noch die jeweils paar Prozent aus Laufwasser-, Biomasse- KWK- und Müll-Heiz-Kraftwerken.
Und einstweilen noch die AKW - die aber bis 2022 auch abgeschaltet werden sollen.
Der Restbedarf muss durch Kohle-Kraftwerke gedeckt werden.
 
3.2
Hinzu kommen einige Öl- und Gas-Kraftwerke, die aber im Betrieb teuer sind.
Deshalb werden sie meist nur als Reserve-Kraftwerke vewendet.
Übrigens baut die EnBW in Marbach/Neckar genau dafür ein neues Öl-Kraftwerk!
Denn künftig fehlt ihr im Winter der Strom aus dem AKW Neckarwestheim,
um die Stuttgarter Gegend zu versorgen.
 
So sieht die Energiewende
und die CO2-Einsparung
in der Wirklichkeit aus.
 
4.
Jedes PV- und Windkraftwerk muss also durch Reservekraftwerke abgesichert werden.
Deshalb werden zwei HGÜ-Leitungen über die Kohlereviere im Osten und Westen geführt.
So kann notfalls dort der fehlende Windstrom ersetzt
und Kohlestrom Richtung Süden eingespeist werden.
 
5.
Die großen Speicher für den Jahresausgleich können
nach derzeeitiger Technik sinnvoll nur in den Alpen sein.
Österreich und die Schweiz freuen sich über die dt. Energiewende -
ganz gewaltig sogar!
 
6.
Die H2-Lobby propagiert zwar folgendes Verfahren:
Mit überschüssigem Windstrom im Norden wird H2 erzeugt,
damit das Erdgas angereichert
und über dieses Leitungsnetz verteilt.
Und im Süden durch Gaskraftwerke wieder Strom erzeugt.
Gesamtwirkungsgrad eher schlecht,
auch wenn der überschüssige Strom praktisch nix kostet.
Bisher nicht angesprochenes Problem:
Die Anlagen zur H2-Erzeugung würden dann nur selten genutzt
und damit auch ziemlich unwirtschaftlich sein.
 
7. Schluss:
Es ist alles nicht so einfach!

 
 
Gesendet: Montag, 19. August 2019 um 09:09 Uhr
Von: "Carl Waßmuth via bahn-berlin" <bahn-berlin AT listen.attac.de>
An: bahn-berlin AT listen.attac.de
Betreff: Re: [bahn-berlin] Autos mit Wasserstoffantrieb

Hallo Hannes,

danke, das hatte ich überlesen.

Ähnlich wie beim Elektroauto wird hier über Produzenten sogenannter "alternativer Antriebe" so berichtet, als käme Öko-Strom einfach aus der Steckdose, und zwar in Hülle und Fülle.

Tatsächlich haben wir immer noch viel zu wenig Ökostrom für unsere vielfältigen Bedarfe.
Wenn wir dereinst komplett auf Ökostrom umstellen, wird Strom ein extrem knappes Gut sein.
Deswegen bringen mich solche Konzepte, die mit dem Energieverbrauch aasen, ziemlich auf die Palme.
Was alles kann dann nicht betrieben werden, nur weil Menschen weiter mit dem (Wasserstoff-)SUV fahren statt mit dem Nahverkehr?
Und wieviele Straßenbahnen könnten mit dem Strom für einen Wasserstoffbus fahren?

Ganz abgesehen davon, dass es immer wieder darum geht, den motorisierten Individualverkehr (MIV) weiter betreiben zu können.
Und der findet weiterhin und noch viele Jahrzehnte ganz überwiegend mit Diesel und Bezinern statt.
Weltweit gibt es 1,3 Mrd. Autos, bis die alle substituiert sind, dauert es wirklich lange - Zeit, die wir nicht mehr haben. E-Autos und solche Exoten wie Wasserstoff dienen dem klassischen Auto meiner Meinung nach nur als Greenwashing, die ihnen helfen, die Infrastruktur Straße für ihr Geschäftskonzept mit neuer legitimation zu versehen.
Dahinter stehen nicht nur die großen Autokonzerne, sondern auch die alte und dreckige Erdölindustrie. Zusammen stehen sie in der Liste der größten Konzerne alle noch ziemlich oben: Sinopec, Shell, China National Petroleum, Saudi Aramco, BP, ExxonMobil, Volkswagen, Toyota , Total, VW, Chevron, Ford , General Motors, Mitsubishi , Honda ... (alle unter den ersten 35). Zusammen haben die viel Kapital, das sie auch für lustige, irre teure und absurde Entwicklungen nutzen. Und für Werbung.

Flächenfraß, Verkehrstote und Schwerverletzte, Feinstaub durch Reifenabrieb (der mehr Todesopfer durch verkürzte Lebenszeit fordert als die Unfälle) - das alles würde bei diesen Entwicklungen bleiben, die dann letztlich doch nicht lustig sind.
Der MIV ist eine Sackgasse. Es hilft nicht, wenn wir uns dort drin im Kreis drehen, wir müssen rausfahren und den MIV hinter uns lassen.

viele Grüße: Carl

 

Am 18.08.2019 um 21:49 schrieb Hannes Ortmann via bahn-berlin:
"Aber: Wasserstoff herzustellen ist sehr energieintensiv. Wirklich ökologisch ist ein Wasserstoffauto also nur, wenn bei der Herstellung Öko-Strom verwendet wurde."
 
LG
 
Carl Waßmuth via bahn-berlin <bahn-berlin AT listen.attac.de> schrieb am So., 18. Aug. 2019, 21:44:

Hallo zusammen,

was mir in dem Bericht fehlt, ist eine CO2-Bilanz des Antriebs.
Oder habe ich die übersehen?

LG Carl

Am 18.08.2019 um 21:35 schrieb Hannes Ortmann via bahn-berlin:
   
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  • Aw: [AG Bauen und Verkehr] Autos mit Wasserstoffantrieb / Strom, Robert Merz, 19.08.2019

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