Ahoi Bau- und Verkehrspiraten,
hallo Interessierte,
am Sonntag 10. Dezember ist Fahrplanwechsel. Da geht die Neubaustrecke Ebensfeld (bei Bamberg) - Erfurt in Betrieb. Als Verkehrprojekt der Deutschen Einheit Nr. 8 (VDE 8) wurde sie in den letzten 20 Jahren mit einem Aufwand von ca. 10 Milliarden Euro gebaut, bezahlt aus dem Verkehrshaushalt des Bundes. Sie ist etwas über 100 km lang, geht aber durch das Mittelgebirge Thüringer Wald und besteht deshalb zur Hälfte aus Brücken und Tunnels. Deshalb ist sie so teuer gewesen.
Zwischen Leipzig und Berlin liegt der Bahnhof Wittenberg. Als wichtige Station für die Reformations-Feierlichkeiten 2017 wurde er biis Ende 2016 aufwendig modernisiert. Auch deshalb erhielt er von der "Allianz pro Schiene" den Titel "Bahnhof des Jahres 2017". Heute wird mit einer Feier die angebrachte Plakette übergeben, sie wg. PM.
Die Neubaustrecke liegt im Korridor München - Nürnberg - Leipzig - Berlin, das sind ca. 650 km. Die reguläre Fahrzeit der ICE beträgt etwa 4 1/2 Sunden. Dreimal am Tag verkehren Sprinterzüge mit einer Fahrzeit von knapp unter 4 Stunden. Die Bahn verspricht sich davon einen deutlichen Verkehrszuwachs, hat aber hier die Preise um mehr als 10 % erhöht.
Die Streckenführung über Erfurt stellt einen teuren Umweg dar. Eine Führung über Jena wäre kürzer, damit schneller und zudem wesentlich billiger gewesen. Sie wurde aber vom damaligen Ministerpräsident von Thüringen, Vogel (CDU) beim Bund durchgedrückt. Denn was vor 150 Jahren ein Bahnanschluss war, nämlich die Garantie für wirtschaftliche Prosperität, das ist heute der Anschluss an eine Schnellfahrstrecke. Erfurt bewirbt dies bereits als neues Zentrum von Deutschland für Kongresse und Gewerbeansiedlung.
So sehr man dies Erfurt gönnt, darf man dabei nicht vergesen, dass dieser Vorteil von allen Steuerzahlern in Deutschland teuer bezahlt werden muss. Wegen der hohen Kosten war der positive Gesamtnutzen fraglich, die begonnenen Bauarbeiten deshalb einige Jahre eingestellt. Aber wahrscheinlich hat irgendein pol. Deal dann doch zum Weiterbau geführt. Insgesamt bleibt doch ein bitterer Beigeschmack, denn das Geld hätte an anderer Stelle mit viel größerem Nutzen für den Bahnverkehr in Deutschland ausgegeben werden können!
Klarmachen zum Ändern!
Piratige Grüße
Robert Merz
Beauftragter Bauen und Verkehr des LaVo B.-W.
für den Bereich außerhalb der Region Stuttgart.
Wichtiger Hinweis:
Trotzdem ist das nur meine persönliche Meinung.
Meinung der Partei ist nur das vom Bundesparteitag beschlossene Programm.
Gesendet: Freitag, 08. Dezember 2017 um 10:37 Uhr
Von: "Allianz pro Schiene" <presse AT allianz-pro-schiene.de>
An: romerz AT gmx.de
Betreff: PM: Bahnhof des Jahres Lutherstadt Wittenberg bekommt Siegertafel / Eröffnung Schnellstrecke München - Berlin
Lutherstadt Wittenberg: Jury übergibt die Siegertafel
„Bahnhof des Jahres 2017“: Ehrung ist Teil der Feier für die neue Schnellstrecke
Berlin, den 8. Dezember 2017. Die Messingtafel für den Bahnhof des Jahres 2017 wird in diesem Jahr mit sekundengenauer Präzision übergeben und fügt sich nahtlos ins Protokoll zur Eröffnung der neuen Schnellstrecke München – Berlin. Kurz bevor der Sonder-ICE in der Lutherstadt Wittenberg einfährt, um prominente Gäste aus Sachsen-Anhalt in die Hauptstadt zu bringen, enthüllt die Jury des Wettbewerbs die wetterfeste Ehrentafel für den Hauptbahnhof von Wittenberg.
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Dr. Barbara Mauersberg
Pressesprecherin
Allianz pro Schiene e.V.
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
E-Mail barbara.mauersberg AT allianz-pro-schiene.de