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ag-bauen-verkehr - [AG Bauen und Verkehr] Feinstaubausstoß von Benzinern

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Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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[AG Bauen und Verkehr] Feinstaubausstoß von Benzinern


Chronologisch Thread 
  • From: Jan Bühler <jan.buehler AT piraten-hh.de>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG Bauen und Verkehr] Feinstaubausstoß von Benzinern
  • Date: Mon, 20 Mar 2017 22:54:54 +0100

Moin,

Bei Benzinern war Feinstaub eigentlich lange zeit kein Thema, durch Direkteinspritzung ist es aber auch dort relevant geworden. Anstatt direkt Rußfilter wie beim Diesel (die beim Benziner aufgrund harmloserer Abgase deutlich billiger und wartungsärmer sind, vor ca. 3-4 Jahren war von Kosten von 100€ in Großserie die Rede) einzubauen, wurde das Thema von Politik und Herstellern verschleppt (100€ Mehrkosten für die Gesundheit der Mitmenschen kann man ja aber auch wirklich niemandem zumuten, oder?) und ab September 2017 gilt mit Euro 6c endlich für Benziner wie Diesel das gleiche Limit für die Partikelzahl pro km, die Großserienkosten konnten mittlerweile (4-Wege-Kat) auf 50€ gedrückt werden. Es ist also absehbar, dass man auch für manche Benziner Fahrverbote braucht - allerdings ist da mit der Schadstoffklasse Euro 6 nix gewonnen, da viele Euro 6-PKW legal viel ausstoßen, und viele ältere Motoren haben das Problem so nicht. Wenn man das kontrollieren will bzw. dafür eine pinke Plakette einführt wirds also rechtlich nochmal interessant.

Nötig könnten die Fahrverbote für Benziner werden, wenn die Grenzwerte für PM2,5 auf WHO-Niveau verbindlich werden - die Grenzwerte der EU sind derzeit lascher. PM2,5 ist im Gegensatz zu PM10 noch kleiner und damit gesundheitsschädlicher: Bei der ganzen Diskussion um Reifenabrieb und Holzöfen frage ich mich, ob damit tatsächlicher Gesundheitsnutzen generiert wird oder nur der PM10-Messwert gesenkt wird, während die gefährliche PM2,5-Fraktion kaum gesenkt wird. Aus Berlin kenn ich Messungen, dass PM10 um 5-10% durch die Umweltzone zurück ging, PM2,5 aber ca. 50% - in der öffentlichen Debatte findet diese essentielle Unterscheidung kaum statt, entsprechend wird die Wirksamkeit der Umweltzone stark unterschätzt.

Ein Problem ist, dass für PM2,5 kaum Messstellen existieren. Dafür gibts ne Initiative, die sogar aus Stuttgart kommt:
http://luftdaten.info/
5% Messungenauigkeit, dafür nur 25€. Und misst PM2,5!


Liebe Grüße,
Jan





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