Re: [AG Bauen und Verkehr] Single european Sky kommt näher

[Carolin Mahn-Gauseweg <carolin.mahn AT googlemail.com>]

Daran ist nichts Neues. Die Kritikpunkte sind so alt wie das SESAR-Projekt (ich war dabei). Dass das irgendwann kommt, war klar und ist betrieblich (und politisch) auch notwendig.

So long,
Caro

Am 26. September 2013 23:02 schrieb Siegfried Egyptien <the.vision.of.tourism AT gmail.com>:

Zitat aus http://www.travel-tribune.de/thema_der_woche-h-6.php
Bald weniger Umwege im Luftverkehr

Brüssel/Frankfurt/Vilnius – Der größte Flickenteppich des Kontinents wird kleiner: Sieben Flugsicherungen Zentraleuropas setzen demnächst direktere Flugrouten um. Unter anderem werden bislang für den zivilen Flugverkehr gesperrte Lufträume, in denen militärische Übungen stattfanden, für den Passagierverkehr freigegeben.

    Mitte Oktober will der Functional Airspace Block Europe Central (FABEC) den Regierungen in Brüssel seine Arbeit vorstellen. Es würden Lösungen präsentiert, „die auch anderswo beispielhaft sein können“, so Klaus-Dieter Scheurle (im Bild), Chef der Deutschen Flugsicherung (DFS).

   Die Bildung der funktionalen Luftraumblöcke – beteiligt sind die Flugsicherungen von Deutschland, Frankreich, der Schweiz, den Beneluxstaaten und die internationale Eurocontrol – ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum wichtigsten luftfahrtpolitischen Projekt des Kontinents: dem Single European Sky, über den nun auch die EU-Verkehrsminister in Vilnius sprachen.

   Sie einigten sich darauf, dass „der weitere Ausbau des europäischen Himmels Priorität“ hat, so Litauens Verkehrsminister Rimantas Sinkevicius. Eine „starke und konsequente Navigation“ sei „eine der Voraussetzungen für ein effektives Wirtschaftswachstum Europas.“

   Kritiker weisen schon länger daraufhin, dass die gemeinsame Verwaltung des europäischen Himmels nicht schnell genug voran kommt – und die Leitragenden die Airlines, ihre Kunden und das Klima sind. Die jetzt noch üblichen Umwege der jährlich rund elf Millionen Flüge betragen im Schnitt 50 Kilometer – und kosten unnötig Sprit und Zeit. Ein funktionierender Single European Sky spart dagegen jährlich nicht nur Kosten in Höhe von 3,4 bis fünf Milliarden Euro. Auch der Schadstoffausstoß des Luftverkehrs sinkt dann bis zu zehn Prozent.

    Wie kleinteilig und ineffizient die Flugsicherung noch immer ist, zeigt ein Vergleich mit den USA: Obwohl der Luftraum dort in etwa gleich groß ist wie in Europa, gibt es in den Vereinigten Staaten lediglich eine Flugsicherungsorganisation und 20 Bezirkskontrollstellen, zwischen dem Nordkap und Gibraltar jedoch 38 und 65 solcher Einrichtungen. Dabei finden jeweils der Großen Teichs fast doppelt so viele Flüge statt.

    Dass der Luftverkehr für Europa einen ziemlichen Stellenwert hat, verdeutlichten die Verkehrsminister in Litauens Metropole auf ihrer Konferenz („Gemeinsamer europäischer Himmel. Die Zukunftsvision“) mit beeindruckenden Zahlen: Die zivile Luftfahrt sichert 7,8 Millionen Arbeitsplätze – ihr Beitrag zum Bruttosozialprodukts liegt bei 475 Milliarden Euro.

   Auch Deutschlands große Parteien wissen darum: In den vom Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) zur Bundestagwahl zusammengetragenen Statements zu 27 Branchenbrennpunkten traten zwar viele unterschiedliche Ansichten zutage. Doch beim „Wahlprüfstein 17“ gab es für alle nur eine Antwort. Auf die Frage „Werden Sie sich für eine schnelle Umsetzung eines effizienten Single European Sky stark machen?“ antworteten Union und FDP, SPD und Grüne und sogar Linke und Piraten mit einem eindeutigen „Ja".

Es gibt auch Gegenstimmen zum Single European Sky

http://www.airliners.de/eu-verkehrskommissar-fordert-umsetzung-des-single-european-sky/30412

Gegen die geplanten Umstrukturierungen hatten Mitte des Jahres französische Fluglotsen protestiert. Sie befürchten durch eine europäische Reform der Luftraumüberwachung schlechtere Arbeitsbedingungen und Stellenstreichungen.

Auch von der deutschen Gewerkschaft der Fluglotsen (GdF) kommt Kritik. Wie die Vorgaben der zweiten Regulierungsperiode, in der von 2015 bis 2019 die Vorgaben des SES2+ umgesetzt werden soll, erfüllt werden sollen, ist aus GdF-Sicht völlig unverständlich. Es widerspreche sich, wenn bei halbierten Kosten die Sicherheit verzehnfacht werden soll.

Mit einem Aktionstag wollen am 10. Oktober Fluglotsen in ganz Europa gegen die EU-Pläne protestieren. Dazu aufgerufen hat die Air Traffic Controllers European Unions Coordination (ATCEUC), Dachorganisation von 28 europäischen Flugsicherungsgewerkschaften und Verbänden. Während des Aktionstages könnte es zu massiven Einschränkungen im europäischen Luftverkehr kommen.

Siegfried Egyptien

--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr