ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste
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- From: "Ulrich Schlueter" <uschluet AT muenster.de>
- To: "Piraten-AG Bauen und Verkehr" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [Ag-bauen-verkehr] LWL-Inklusionsbericht 2012 und Forschungsprojekt LEQUI
- Date: Sat, 22 Dec 2012 18:23:44 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
- List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
Für die Inklusion dieser Menschen sind vor allem zwei Bereiche von entscheidender Bedeutung: das Arbeiten und das Wohnen. Der LWL setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Handicaps ihren Arbeitsplatz und ihre Wohnform selbstbestimmt und frei wählen können.
Eine Behinderung darf kein Grund sein, vom allgemeinen Arbeitsmarkt ausgeschlossen zu werden. Dort arbeitet in Westfalen-Lippe eine große Zahl von Menschen mit einer Schwerbehinderung – mittlerweile sind es 90.000. Der LWL möchte das ausbauen und für möglichst viele Menschen mit einer wesentlichen Behinderung eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ermöglichen – als Alternative zur Werkstatt für behinderte Menschen.
Das ist nicht einfach: Die Industriegesellschaft wandelt sich in eine wissensbasierte Dienstleistungsgesellschaft. Immer mehr Arbeitsplätze, die früher von Menschen mit einer Schwerbehinderung besetzt wurden, fallen weg. Die Suche nach neuen Arbeitsplätzen gestaltet sich immer schwieriger. Deshalb müssen auf die Person zugeschnittene Lösungen gefunden werden. Zugleich berücksichtigt der LWL die betrieblichen Belange der Arbeitgeber, um die berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderungen auch ökonomisch leistbar zu gestalten.
Neben der Arbeit ist die eigene Wohnsituation ein wichtiger Faktor für die Inklusion von Menschen mit Behinderung. Der Leitsatz lautet: „ambulant vor stationär“ – das Leben in den eigenen vier Wänden vor dem Leben im Heim. Der LWL arbeitet konsequent an dieser Forderung aus der UN-Konvention. Viele Menschen haben sich inzwischen für die eigene Wohnung im Rahmen des Ambulant Betreuten Wohnens entschieden. Gegenüber dem Jahr 2003 hat sich ihre Zahl mehr als verdreifacht.
Eine besondere Herausforderung ist der demografische Wandel: Die Zahl der Menschen mit geistiger Behinderung, die über 60 Jahre alt sein werden, wird in den kommenden zehn Jahren um 150 Prozent steigen. Schon die aktuellen, aber vor allem auch die künftigen Maßnahmen können die Kommunen und kommunalen Träger nicht mehr alleine finanzieren. Sie sind darauf angewiesen, dass der Bund sich mit einem Bundesteilhabegeld beteiligt – und dass Menschen mit Behinderung die vollen Leistungen der Pflegeversicherung gewährt werden.
- [Ag-bauen-verkehr] LWL-Inklusionsbericht 2012 und Forschungsprojekt LEQUI, Ulrich Schlueter, 22.12.2012
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