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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Der rote Punkt - oder die Resozialisierung des Trampens

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] Der rote Punkt - oder die Resozialisierung des Trampens


Chronologisch Thread 
  • From: Hanns-Jörg Rohwedder <danebod AT arcor.de>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Der rote Punkt - oder die Resozialisierung des Trampens
  • Date: Thu, 08 Mar 2012 21:53:22 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Am 08.03.2012 17:20, schrieb Thomas Temme:
Ahoi,

Auf Spiegel Online war heute ein schöner Artikel, der beschreibt, wie
die Cebit Organisatoren das Problem der Warnstreiks in Hannover
umgangen haben:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,820111,00.html

Die Idee ist, dass Privatleute einfach einen roten Punkt hinter ihre
Windschutzscheibe kleben, der signalisiert, dass sie bereit sind,
Cebit-Reisende zum Messegelände bzw. zum Bahnhof mitzunehmen. Im
Grunde ist dies nichts anderes, als die Wiederbelebung, des alten
Tramper-Gedankens. Gerade in Zeiten hoher Spritpreise und eines zu
hohen CO2-Ausstoßes, sollten wir vielleicht nach Wegen suchen, wie man
das Verkehrsaufkommen etwas reduzieren könnte.

Klar, es gibt schon Dinge wie Mitfahrzentralen und den guten alten
ÖPNV, sodass es bereits Alternativen zum Individualverkehr gibt.
Allerdings ist der ÖPNV oftmals zu unflexibel und daher für viele
Leute keine akzeptable Alternative. Auch die verschiedenen
online-Mitfahrzentralen haben den Nachteil, dass man sich vorher mit
jemandem absprechen muss und dann auf einen bestimmten Termin
festgelegt ist. Es besteht also nicht die Möglichkeit, spontan mal
irgendwo hinzufahren oder die Uhrzeit spontan zu verändern.

Das klassische Trampen hätte den Vorteil, dass man sich an die Straße
stellen kann, wann man möchte. Insbesondere in Regionen mit schlecht
ausgebautem ÖPNV wäre das eine gute Möglichkeit, vielleicht auch mal
auf das Auto verzichten zu können und trotzdem sein Ziel zu erreichen.
Es ist einfach unnötig, dass jeden Tag so viele große Autos durch die
Gegend fahren, nur mit einer einzigen Person besetzt.

Der Nachteil bei der Sache ist, dass zumindest in meinem Empfinden
derzeit überhaupt keine gesellschaftliche Akzeptanz mehr für das
Trampen vorherrscht. Ich habe in meiner (zugegebener Maßen noch
jungen) Autofahrerkarriere noch nie jemanden am Straßenrand stehen
sehen, der irgendwohin mitgenommen werden wollte und wäre das der Fall
gewesen, wäre ich wahrscheinlich auch einfach weiter gefahren, weil
mir das irgendwie komisch erschienen wäre - einfach weil ich es nicht
gewohnt bin.

Daher die Idee, dass man vielleicht in einer breiten öffentlichen
Kampagne versucht, das Trampen wieder in die Gesellschaft
zurückzuholen. Man könnte ja zum Beispiel wie in Hannover ein Symbol
(z.B. den roten Punkt) vorschlagen, dass sich Autofahrer hinter die
Windschutzscheibe kleben können und das signalisiert, dass der
jeweilige Autofahrer bereit ist, Leute mitzunehmen. Oder etwas
weitergedacht: Ein kleines LED-Display hinter die Windschutzscheibe,
welche das Fahrtziel anzeigt. :-D

Was meint ihr dazu?

Viele Grüße,
Thomas


Eine andere Rote-Punkt-Aktion läuft schon länger hier bei uns, da geht es um das Sozialticket im ÖPNV Rhein-Ruhr, das viel zu teuer ist. Mit bestimmten Karten kann man ständig andere mitfahren lassen, mit anderen nur zu bestimmten Zeiten, mit einem roten Button an der Kleidung signalisiert man, dass man eine solche Karte hat und andere mitfahren lässt.

Die Tramper-Zeiten hab ich noch mitgemacht, ab Mitte der 70er war ich dabei. Wurde mitgenomen und habe mitgenommen. In den 80ern schlief diese gute Sitte leider ein.

Bin bei flinc dabei, aber leider kommt da noch nicht recht was bei rum.

danebod




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