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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Vision

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] Vision


Chronologisch Thread 
  • From: "Andreas Witte" <andreas AT witte-holzkirchen.de>
  • To: "'Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr'" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Vision
  • Date: Mon, 31 Oct 2011 13:34:18 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hallo Barbara,

Der Threag ist auf der Falschen liste, trotzdem antworte ich drauf.

Ich muss dir wiedersprechen, dass ein System, dass aus vielen kleinen
(gleichartigen) Erzeugern besteht, in allen Situationen robuster ist als ein
zentrales System. Das ist nicht unbedingt immer richtig.

Davon ab, brauchen deine vielen kleinen Versorger das Netz um einzuspeisen.
Bei Stromausfall sind die WKA und PVA allesamt mit tot. Das hängt mit der
Automatischen Freischaltstelle, die die Geräte zwingend benötigen, zusammen.
Würde also das Hauptschaltwerk München West den Dienst wegen Trafobrand
quittieren, helfen dir alle dezentralen und Erneuerbaren Energien nichts -
denn sie sind netzgekoppelt und sind somit mit down.

Außerdem darfst du nicht vergessen, dass das Stromnetz inzwischen
unweigerlich mit dem Internet zusammen wächst - und daraus für den "Schwarm"
im Stromnetz ganz neue Risiken entstehen.

Beispiel: Es ist auf mein Betreiben hin eine Sicherheitslücke in der SMA
Webbox geschlossen worden (Datenlogger für PV-Anlagen mit
SMA-Wechselrichtern). Es war darüber möglich, von außen ohne
Authentifizierung die Leistung der Wechselrichter hoch und runterzufahren.
Die dem Gerät gegebenen Befehle wurden beanstandungsfrei umgesetzt - und zwar
innerhalb von max. 10 Minuten. Die meisten dieser Webboxen werden zu
Fernwartbarkeit über einen DNS (z.Bsp. mit DynDNS) ansprechbar gemacht.
Wenn ich damals gewollt hätte, dann hätte ich folgendes gekonnt: mit
entsprechender Rechenleistung morgens nach dem IP-Reset anfangen, alle
IP-Adressen in den deutschen DSL-Räumen zu durchsuchen und wo ich eine
Oberfläche der Webbox bekomme kann ich mir das für Mittags merken, wenn ich
dann im 15sec-Takt allen Webboxen befehle, ihren WR über den Datenbus zu
befehlen, die Leistung auf 5% zu senken und dann wieder auf 100% zu heben.
Nach dem dritten Mal hast du auf jeden Fall eine Großstörungslage und dieses
Uhl würde was von "im Internet geboren faseln", weil er seine Reden immer
noch auf der Schreibmaschine verfasst. Das ganze muss natürlich an eine
kalten aber sonnigen Apriltag passieren (besonders hohe Leistung verfügbar) -
bei der damaligen PV-Leistung hättest ich dann geschätzte 2 GW Leistung an
und ausgeschaltet... die wären so schnell gar nicht aufzutreiben gewesen!
Eine ähnliche Lücke klafft derzeit noch im Solarlog, insbesondere in dem
SL1000, aber im tiefsten BaWü will man sich keiner Verantwortung bewusst sein.

Wenn man die Gedanken dazu etwas verallgemeinert, dann klingt es wie der
krasseste Blödsinn, wenn die Grünen und auch andere Teile der Politik mit
Smartgrids und so rumtun. Die Netzstabilität lässt sich nicht damit erhöhen,
dass jeder seine PV-Anlage durch seinen DSL-Anschluss hindurch steuern lässt
bzw. gesteuert wird. Wenn mal die Telekom beispielsweise wieder einen
IP-Fuckup baut oder 1&1 von einer entsprechenden Anzahl DSL-Anschlüsse die
Zugangsdatenbank killt, dann ist es nämlich nicht nur ziemlich langweilig
(kein twitter und so), sondern darüber hinaus auch ziemlich warm im
Kühlschrank und kalt im Topf. Netzstabilität bekommst du dann, wenn sich das
Netz aufgrund eigener Parameter komplett selbst steuert - zum Beispiel über
Spannung und Frequenz, die beide in Abhängigkeit zur verfügbaren Strommenge
stehen.
Das bedeutet dann aber auch, dass Erzeuger UND Verbraucher Ihre Leistung an
den Rändern der Netzbetriebsparameter über einen gewissen Raum dieser
Netzbetriebsparameter anpassen müssen. Je nach Verbraucher oder Erzeuger muss
dies etwas anders geregelt sein, aber wenn man nicht so viel Intelligenz in
Smartgrids verschwenden würde, dann könnte man das relativ schnell umsetzen.

Aber was Kretschmann sagen würde: [Irgendwas] "Riesenmärkte"
"Technlogieunternehmen" [schaffen].

Gruß
Andreas

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
barbara
Gesendet: Montag, 31. Oktober 2011 09:46
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Vision


Der Ansatz der dezentralen Energieerzeugung ist auf alle Fälle gut und
richtig.

Nur schon, weil damit die Abhängigkeit von grossen Energieerzeugern
vermindert wird, und es nicht mehr so einfach sein wird, ganze Landstriche
von Elektrizität abzuschneiden, nur weil eine einzelne, aber riesige Zentrale
lahmgelegt wird.

viele kleine Energieerzeuger machen das System als Ganzes robuster und
weniger anfällig auf grosse Fehler.

grüsse, barbara
--
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AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr





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