Re: [Ag-bauen-verkehr] Fwd: InnoTrans: Deutsche Bahnbranche leidet unter falscher Investitionspolitik

[Andreas Witte <andreas AT witte-holzkirchen.de>]

Ok...
Wenn wir schon sowas unterirdisches zitieren, dann sollten wir das auch mal auseinander nehmen:

Zitat: "Die Schweiz investierte 284 Euro pro Bürger, Österreich folgte mit 205 Euro pro Kopf. Aber auch andere Europäer ertüchtigen mit Hochdruck ihr Schienennetz: Großbritannien steckte 136 Euro pro Kopf in sein Netz, die Niederlande (105 Euro), Schweden (104 Euro), Spanien (84 Euro) und Frankreich (80 Euro) setzten ebenfalls klare Signale für die Zukunft ihrer Eisenbahnen. Deutschland rangiert mit seinen mageren 45 Euro weit abgeschlagen noch hinter Italien (60 Euro pro Bürger)."

Die Schweiz:
Die Schweiz leistet sich ein sehr kostpieliges Tunnelbauprogramm, nennt sich NEAT. Um das zu finanzieren wurden sogar die Mehrwertsteuern angehoben.

Österreich:
Österreich leistet sich auf Pump mehrere Großprojekte:
- Bahnknoten Wien
- Wienerwaldtunnel + Tullnerfeld Schnellfahrstrecke
- Brennerbasistunnel
- Semmeringbasistunnel
- Schnellfahrstrecke Klagenfurt - Graz (die Sinnigkeit dieses Projekts kann man mit S21 vergleichen... Man will halt nicht durch's "Tschuschenländle" - also über Laibach fahren...)

Man kann auch sagen, dass die beiden Länder so viel ausgeben (müssen) liegt an den alpinen Gegebenheiten und dem Transit.

Großbritanien:
Guter Witz, die als Vergleich heranzuholen... Die haben doch erst unlängst Ihre Bahnen privatisiert gehabt, dann festgestellt, dass nichts so läuft wie es soll... Jetzt müssen die halt das kaputtgewirtschaftete Bahnnetz von neu weg wieder aufbauen. Sozusagen: Selber Schuld, aber kein cent für die Zukunft, sondern alles zur Bewältigung der Vergangenheit. (Nur mal so - sollte man für Mehdorns Folgenabschätzung im Hinterkopf behalten)

Die Niederlande:
ok, kann man verstehen: Die wickeln über Ihre Häfen halt auch ne Unmenge europ. Verkehr ab. Dafür haben die ja nun die Betouwe-Route gebaut... Eine reine Güterstrecke... Pech nur, dass Ihr Stromnetz (1500 V) nicht die nötigen Leistungen für lange Güterzüge hergibt... Deswegen fahren die auf Ihrer mehrere Milliarden teuren und elektrifizierten Betouwe-Route nun mit großen Diesellokomotiven und zerlegen in Untersuchungsausschüssen ihre Verkehrspolitiker. Und bei der Einwohnerzahl sind die paar Milliarden einfach rel. viel pro Kopf.

zu Schweden fällt mir nicht ein, außer:
- gebirgig
- eisenbahnunfreundliche Klimatische Bedingungen

Spanien muss einiges Geld in die Sanierung reinstecken... Hat man halt vorher umbedingt sparen müssen... Es kostet eben alles dass, was es kostet, entweder anfangs einmal oder später doppelt plus zinsen. Was hier für die Zukunft ist leuchtet mir auch nicht ein.

Und in Italien ist der Schnitt schon fast Normal... Aber die haben halt eben Ihre Mafia-Problemchen, so dass oft Baugerät wegen Mafia-Beteiligung an den Firmen beschlagnahmt wird und schon jede Straßenausbesserung unberechenbar teuer wird und genausolang dauert... Und alle Unternehmen von außerhalb werden halt sabotiert...

Ich hab ja nichts gegen diese Allianz - aber so dreist lass ich mich nicht verarschen! Man kann doch nicht alles auf die Einwohner beziehen... Verkehr, wie im Brennertal hat doch nichts mit den Leuten die da mit diesem Verkehrsaufkommen leben müssen zu tun!
Interressanter wären doch dann folgende Absolute Zahlen - insbesondere wenn man was zur Zukunft sagen wöllte:

- Neu-Invest+Ausbau (aufteilung Großprojekte / kleinere Maßnahmen)
- Rep+Inst
- laufender Betrieb

Dass sollte man dann betrachten pro
- Personenkilometer
- Schienennetzlänge
- Tonnenkilometer
- Takt
- ...

Ich glaube so schlecht steht Deutschland, insbesondere bei seiner großen Einwohnerzahl nicht da, auch wenn man mehr tun könnte / müsste...

Gruß
Andreas



Am 20.09.2010 17:32, schrieb Pirat.Sigi:

Dies ist eine weitergeleitete Nachricht
Von    : Allianz pro Schiene <info AT allianz-pro-schiene.de>
An     : pirat.sigi AT siegfried.de
Datum  : Montag, 20. September 2010, 16:55
Betreff: InnoTrans: Deutsche Bahnbranche leidet unter falscher Investitionspolitik

===8<=================== Original Nachrichtentext ===================


Pressemitteilung der Allianz pro Schiene vom 20.09.2010
InnoTrans: Deutschland verschläft weltweiten Wandel im Verkehr
 
„Bahnbranche leidet unter falscher Investitionspolitik“
 
Berlin. Zum Auftakt der weltgrößten Schienenverkehrsmesse InnoTrans in Berlin hat die Allianz pro Schiene kritisiert, dass Deutschland zu wenig Geld für seine Schieneninfrastruktur aufbringt. „Die deutsche Bahnbranche leidet unter einer falschen (...) 

Weiter:  http://www.allianz-pro-schiene.de/d4510 

Kontakt: 
Dr. Barbara Mauersberg - Pressesprecherin
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