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ag-barrierefreiheit - Re: [Ag-barrierefreiheit] Barrierefreiheit im Straßenverkehr

ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit

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Re: [Ag-barrierefreiheit] Barrierefreiheit im Straßenverkehr


Chronologisch Thread 
  • From: Stephan Schurig <neoxtrim AT yahoo.de>
  • To: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-barrierefreiheit] Barrierefreiheit im Straßenverkehr
  • Date: Mon, 02 Apr 2012 14:26:23 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-barrierefreiheit>
  • List-id: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit.lists.piratenpartei.de>

Mal eine ganz provokante Frage: Wie willst du verhindern, dass sich (organisierte) Kriminalität nicht genau dem zunutze macht? 2000 EUR für ein Gerät und ein relativ leichtes Opfer. Die Dinger würden vielleicht schneller weg sein, als man sie überhaupt bekommen hat!?

Am 02.04.2012 12:25, schrieb Rainer:

Die Leitsysteme im Straßenraum sind öffentlich finanziert. Ein
Navigationssystem müßte sich jeder, der es braucht, selbst anschaffen
(inclusive Batterien/Akkus und Ersatzgerät, wenn eins kaputtgeht). Und
wirklich gute GPS-Geräte sind verdammt teuer.

Natürlich sind die Geräte zu Beginn teuer. Wie jede andere neue Technik auch. Ich glaube allerdings nicht, dass ein Gerät mehr als 2000 € kosten würde. Wenn ich davon ausgehe, dass wir in unserer Stadt grob geraten 20 Sehbehinderte haben, die so ein Gerät nutzen würden / auf Blindenleitsysteme angewiesen sind, wären das lächerliche 80.000 €, wenn jeder 2 Geräte geschenkt bekäme.

Will man das wiederum die Betroffenen nicht privat finanzieren lassen,
müßte man es jedem über einen Antrag zukommen lassen. Damit baut man
Bürokratie auf, wo sie nicht nötig ist.

Und was ist mit der Bürokratie, die nötig ist, die Blindenleitsysteme auf jeden Gehweg zu pflastern? Die könnte dann entfallen.

Ich habe ein GPS-Gerät fürs Geocachen,

Ich auch. Diese Geräte haben eine Genauigkeit von +/- 10 m. Ich rede aber nicht von Spielzeug, sondern von professionellen Geräten mit Genauigkeiten im Millimeterbereich.

Auch direkt an der Hauswand?

Ich kriege von meinen Vermessungsbüros auch Aufnahmen direkt an Hauswänden. Genau deshalb habe ich ja gehofft, dass sich jemand meldet, der sich mit dem aktuellen Stand der GPS-Technik auskennt. Deshalb habe ich auch den Satz mit den verschiedenen Datenquellen geschrieben. Wenn die Hauptdatenquelle ausfällt müssen parallele Datenquellen vorübergehend einspringen (WLAN, Mobilfunknetze, ...)

Und wer soll die Geräte bezahlen, sofern es denn welche mit so guten
Antennen gibt, die ihren Standort auch im Stadtbereich mit den genannten
Störfaktoren immer genau genug ermitteln können?

Der gleiche Steuerzahler, der auch Zig-Millionen in jedem Jahr für Blindenleitsysteme auf den Gehwegen ausgibt, ohne dass auch nur ansatzweise eine flächendeckende Versorgung gewährleistet werden kann.

Einen Kompaß haben auch die einfachsten GPS-Geräte.

Ich glaube nicht, dass das so ist. Mein Geocaching-GPS erkennt meine Lauf(!!!)richtung nur wenn ich mich auch bewege. Das heisst für mich, dass es anhand der Bewegung über GPS die Richtung ausrechnet. Ein Kompass ist das nicht. Der funktioniert nämlich auch, wenn man stillsteht. Und das wäre eine grundlegende Voraussetzung.

Ein Leitsystem auf der
Straße wird einmal gebaut und muß dann maximal noch im Winter geräumt
werden. Repariert wird es, falls nötig, im Zuge von normalen
Gehsteig-Reparaturen.
...
Genau, einmal. Das Navigationssystem, das Dir vorschwebt, kostet aber
nicht nur einmal, es hat dauerhafte Folgekosten.

Man kann bei Gehwegplatten von einer Haltbarkeit von etwa 20 Jahren ausgehen. Das ist aber nur die reine Materialhaltbarkeit. Es gibt aktuell keine brauchbaren, kontrastreichen Farben (schwarz und weiss) zum Einfärben von Beton, die länger als 5 Jahre eine Farbechtheit im Außenbereich garantieren. D.h. nach spätestens 5 Jahren müsste man das Ganze austauschen wenn der Kontrast vom Neuzustand wiederhergestellt werden soll.

Die Kosten für die Erstellung und Aktualisierung der Software und die Herstellung und Ausgabe der Geräte halte ich bei der Größenordung, von der wir hier reden für das allerkleineste Problem. Viel kostenintensiver ist die Bereitstellung der Datenbasis, sprich der vemessungstechnischen Ausnahme und permanenten Aktualisierung der Daten. DAS wird Geld kosten. Was hierbei allerdings zu beachten wäre, ist der Fakt, dass diese Art Daten nicht nur vom "Blinden-Navi" verwendet werden könnte, sondern für eine Vielzahl anderer Zwecke. Dadurch wären die Kosten schon wieder aufteilbar. Außerdem wäre der Vorteil für die Sehbehinderten enorm, selbst wenn nur der Innenstadtbereich von Städten vollständig erfasst würde. Derzeit gibt es nur ein paar wenige Bushaltestellen und Straßenquerungen.


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