ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit
Listenarchiv
- From: Sabine Engelhardt <frosch AT atari-frosch.de>
- To: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [Ag-barrierefreiheit] Fwd: Barrierefreie Reisezentren bei der Deutschen Bahn
- Date: Thu, 13 Oct 2011 01:48:50 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-barrierefreiheit>
- List-id: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit.lists.piratenpartei.de>
Quak,
ich guck nicht ständig ins Usenet, aber da kam vor einem Monat bereits
was Interessantes hereingeflattert:
-------- Original Message --------
Subject: Barrierefreie Reisezentren bei der Deutschen Bahn
Date: Tue, 13 Sep 2011 19:16:40 +0200
From: Juergen Barsuhn <jw.barsuhn AT t-online.de>
Organization: albasani.net
Newsgroups: de.soc.handicap
Hallo,
vielleicht standest du ja auch einmal in einem Service-Zentrum der
Deutschen Bahn, hast eine Nummer fgezogen, um dich geduldig in eine
Gruppe auf Bedienung wartender Menschen einzuordnen. Und dann merkst du,
dass deine Nummer nicht vorgelesen wird, sondern auf einem Display
erscheint, möglicherweise für dich unsichtbar. Ohne Hilfe sehender
Mitmenschen geht es dann nicht weiter. Das ist inzwischen auch der
Deutschen Bahn klar geworden und sie will sich vermehrt um barrierefreie
Reisezentren bemühen.
Hierzu schreibt der Bayrische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) in
seinem Newsletter BBSB-Inform vom 13. September 2011:
Die Deutsche Bahn AG hat entschieden, zur Bedienung der Kunden in 41
Reisezentren Aufrufsysteme einzurichten. Jeder Kunde zieht am Eingang
eine Nummer und wird dann „aufgerufen“, wenn die Nummer an der Reihe ist.
Gemeinsam mit den VertreterInnen der Programmbegleitenden Arbeitsgruppe
zum Programm der DB wurde ein Konzept entwickelt, so Eberhard Tölke vom
Gemeinsamen Fachausschuss Umwelt und Verkehr (GFUV). Mit diesem Konzept
soll die selbstständige Nutzung der Aufrufsysteme auch für Menschen mit
Behinderung ermöglicht sowie ein besonderer Service für verschiedene
Zielgruppen angeboten werden. Dazu wurden folgende Komponenten abgestimmt:
Optisch-taktile Bodenindikatoren (Leitstreifen und
Aufmerksamkeitsfelder) vom Eingang des Reisezentrums zur Nummernstele,
zu Sitzgelegenheiten und zum Schalter.
Information an der Nummernstele in Braille- und Prismenschrift.
Spezielle Anforderungstaster für blinde und sehbehinderte Menschen
einerseits sowie für hörgeschädigte und körperbehinderte Menschen
andererseits.
Ergänzung eines Akustikmoduls für blinde und sehbehinderte Menschen.
Höhenverstellbarer Schalter für kleinwüchsige oder sitzende Kunden.
Induktive Höranlage für Hörgeräteträger am Schalter.
Mit dem Blindenleitsystem auf dem Boden werden die Kunden zur
Nummernausgabe geführt. Dort befindet sich ein Aufmerksamkeitsfeld, das
auf eine Stele, die mit taktiler Schrift (Braille- und Prismenschrift)
gekennzeichnet ist, hinweist. An der Nummernausgabestele befinden sich
zusätzliche Anforderungstaster für mobilitätseingeschränkte Menschen.
Bei Betätigung des Tasters für blinde und sehbehinderte Menschen wird
eine Lautsprecheransage aktiviert, die sowohl den Ablauf erläutert als
auch den Weg zur Sitzgelegenheit und zum Schalter beschreibt. Die Nummer
wird ebenfalls angesagt. Der Aufruf dieser Kunden erfolgt dann erneut
akustisch.
Mit Hilfe des Leitsystems, das mit einem Blindenstock oder mit den Füßen
gut ertastbar ist, finden blinde und sehbehinderte Menschen den
Weg zum Schalter.
Gehörlose und schwerhörige sowie körperbehinderte Menschen betätigen den
für sie gekennzeichneten Taster und werden ebenfalls zur
Bedienung am barrierefreien Schalter aufgerufen. Dort können sie nach
den jeweiligen Bedürfnissen bedient werden. Da die MitarbeiterInnen
nicht erkennen können, ob ein Kunde ein Hörgerät trägt und dieses auf
Stellung „T“ umstellen kann, sollten diese Personen gezielt nach der
Nutzung der induktiven Höranlage fragen.
In unmittelbarer Nähe der Nummernaufrufstele bzw. des Einganges ist der
Empfangschef tätig, der bei Problemen behilflich ist und z. B. bei
Bedarf die Funktionalität des Aufrufsystems erklärt oder Hilfestellung
bei der Automatenbedienung organisiert.
Das Aufrufsystem wurde erstmals im Reisezentrum Düsseldorf Hbf
barrierefrei gestaltet. Außerdem wurde diese Planung in Köln Hbf,
Hannover Hbf, Magdeburg Hbf und München Hbf bereits realisiert. Folgende
Bahnhöfe in Bayern werden bis zum Jahresende noch ausgestattet:
Augsburg Hbf
Ingolstadt Hbf
München-Pasing
Nürnberg Hbf
Die DB Vertrieb GmbH ist zuversichtlich, dass die beschriebenen
Einrichtungen zur selbstständigen Nutzung der Reisezentren für
mobilitätseingeschränkte Menschen beitragen.
Soweit der BBSB.
Der BBSB widmet sich natürlich vorrangig den Bahnhöfen in Bayern.
Vielleicht habt ihr, die Leser, Kenntnisse aus anderen Bundesländern und
könnt sie uns als Antwort hier mitteilen?
Liebe Grüße Jürgen
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- [Ag-barrierefreiheit] Fwd: Barrierefreie Reisezentren bei der Deutschen Bahn, Sabine Engelhardt, 13.10.2011
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